2024-05-02T16:12:49.858Z

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Marc Friedrich ist beim SC March derzeit Sportchef und Spielertrainer in Personalunion. In der kommenden Saison gibt er das Traineramt aber wieder ab - in die Hände von Alexander Arndt.
Marc Friedrich ist beim SC March derzeit Sportchef und Spielertrainer in Personalunion. In der kommenden Saison gibt er das Traineramt aber wieder ab - in die Hände von Alexander Arndt. – Foto: Verein

„Eine Riesenbürde für einen Amateurverein“

Marc Friedrich, Sportchef und Spielertrainer des SC March, tippt die Ergebnisse des Nachholspieltags

Der SC March machte zuletzt bundesweit Schlagzeilen, weil sein ehemaliger Jugendspieler Matthias Ginter zur kommenden Bundesliga-Saison von Borussia Mönchengladbach zum SC Freiburg zurückkehren wird. In der Bezirksliga erlebte der Verein hingegen Tiefen und Höhen. So hatte der SCM zwei Punktspiele infolge von Coronainfektionen in der Mannschaft aussetzen müssen, ehe er wieder heranmusste – und prompt in Gottenheim mit 2:1 gewann. Marc Friedrich, in Personalunion Spielertrainer und Sportchef des SC March, lässt im fupa-Bezirksligatipp das Lokalderby Revue passieren, wagt einen Blick in die Zukunft und tippt die Ergebnisse des anstehenden Wochenspieltags, mit dem der 18. Spieltag nachgeholt wird.

fupa: Herr Friedrich, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es aktuell der Mannschaft?

Marc Friedrich: Inzwischen sind alle wieder corona-negativ und auf dem Weg der Besserung. Allerdings brauchen sie noch etwas Zeit. Das hat sich im letzten Spiel gezeigt: Ein Spieler, der keine schweren Symptome gehabt hatte, hat beim Aufwärmen gemerkt, dass es ihm von der Luft her Mühe bereitet. Da hatte ein Einsatz natürlich keinen Sinn.

fupa: Sprechen wir über den Derbysieg in Gottenheim! Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Friedrich: Für beide Mannschaften ging es um alles. Wenn man glaubt, den Klassenerhalt noch schaffen zu können, musste man gewinnen. Man muss schon ehrlich zu sich selbst sein: Wenn man die unmittelbaren Konkurrenten nicht besiegt, wird es extrem schwierig. Meiner Meinung nach waren wir in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft, sind aber durch einen unglücklichen Foulelfmeter nach zehn Minuten in Rückstand geraten. Wir haben danach viele Chancen verpasst. Gegen hochkarätige Topmannschaften darf man sich das nicht erlauben, das wird dann bestraft. Wir haben dann noch vor der Pause das 1:1 machen können und sind gut in die zweite Halbzeit gekommen. Beim 2:1 hat sich der Zusammenhalt der Mannschaft gezeigt: Der eingewechselte Patrick Störr hat in der 82. Minute getroffen, und alle Mitspieler haben gejubelt und gezeigt, dass die Mannschaft lebt.

fupa: Ein Blick in die Zukunft: Zusätzlich zu der noch anstehenden Englischen Woche müssen bis Saisonende noch zwei weitere Wochenspiele in den Terminkalender des SC March gequetscht werden. Was sagen Sie zu diesen Aussichten?

Friedrich: Wenn man so viele Coronafälle hat, ist man natürlich erst einmal glücklich über die Spielverlegung. Aber im nächsten Moment wird einem gleich bewusst, dass man vor einem Riesenproblem steht. Es sind nun noch vier Wochen bis zum Saisonende am 12.6., und in dieser Zeit werden wir acht Spiele bestreiten müssen. Das ist eine Riesenbürde für einen Amateurverein. Wir wollen diese Herausforderung annehmen. Es ist noch nichts entschieden, aber es wird hart werden, und wir waren bisher schon nicht gerade vom Glück verfolgt.

fupa: Stichwort Mehrbelastung: Sie selbst sind ja zugleich Sportchef und Spielertrainer des SC March. Wie gestaltet sich diese Doppelfunktion?

Friedrich: Als Christian Kranz und ich im Sportvorstand angetreten sind, wurde das teilweise kritisch gesehen. Man hat sich gefragt, ob das funktionieren kann, wenn ein Spieler außerhalb des Platzes der Chef des Trainers ist. Ich sehe das von einer anderen Perspektive: Es ist durchaus von Vorteil, wenn der Vorstand so nah an der Mannschaft dran ist. Und ich denke, ich kann die beiden Bereiche gut voneinander trennen. Dass ich in der Winterpause noch das Traineramt von Armin Bühler übernommen habe, war ja nie angedacht, sondern war einfach den Umständen geschuldet.

fupa: Am Mittwoch geht es zum Auswärtsspiel bei der SG Wasser-Kollmarsreute. Wie ist Ihr Blick auf den Gegner, was für ein Spiel erwarten Sie?

Friedrich: Für Wasser-Kollmarsreute lief es ein bisschen anders als für uns: Gefühlt standen sie zwar die gesamte Saison hinten, aber sie hatten stets Kontakt zum Mittelfeld. Nun haben sie in den letzten vier, fünf Spielen kaum gepunktet und haben den Kontakt abreißen lassen. Beide Mannschaften müssen gewinnen. Für uns ändert sich im Vergleich zum Gottenheim-Spiel kaum etwas. Allerdings hat Wasser-Kollmarsreute viele erfahrene Spieler in den Reihen, die schon viel gesehen haben. Das Spiel wird wohl größtenteils im Kopf entschieden.

fupa: Die Personallage ist sicher weiter angespannt?

Friedrich: Wir haben einige Ausfälle durch Corona und Verletzte, aber ich möchte mich nicht beklagen. Der Einsatz von Erik Hafner und Jannis Steimle ist noch unklar; Jannis hat eine Prellung erlitten, Erik hat etwas muskuläre Probleme.

Marc Friedrichs Spieltag-Tipps:

SG Wasser-Kollmarsreute (14.) – SC March (15.)

Mittwoch, 19.15 Uhr

Das eigene Spiel sollte man nicht tippen. Ich schätze meinen Trainerkollegen Gjuni (Maxhun Haxhija, Spielertrainer der SG Wasser-Kollmarsreute. Anm. d. Red.) sehr und wünsche ihm alles Gute für die Saison, aber wir wollen das Spiel gewinnen. Es zählen nur die drei Punkte!

SV Mundingen (4.) – SG Freiamt-Ottoschwanden (9.)

Donnerstag, 18.45 Uhr

Schwer zu tippen! Für mich ist Mundingen von der Spielanlage her die beste Mannschaft der Liga. Freiamt-Ottoschwanden ist eine maximal unbequeme Aufgabe, aber wenn die Mundinger die gewohnte Leistung zeigen, sollten sie das Spiel mit 3:1 gewinnen.

FC Wolfenweiler-Schallstadt (1.) – VfR Merzhausen (17.)

Donnerstag, 18.45 Uhr

Das wird Wolfenweiler-Schallstadt klar und deutlich mit 3:0 gewinnen. Ich wünsche Trainer Julian Sutter, mit dem ich gut befreundet bin, dass sie es bis zum Ende durchziehen und Meister werden. Wobei ich meinen Hut vor Merzhausen ziehe: Die Art und Weise, wie sie sich derzeit präsentieren – wenn man das letzte Spiel einmal ausklammert –, das verdient Respekt.

SV Rot-Weiß Glottertal (13.) – SG Prechtal/Oberprechtal (7.)

Donnerstag, 18.45 Uhr

In unserer Situation wäre es gut, wenn Prechtal punkten könnte. Ich habe allerdings das Gefühl, dass Glottertal das Spiel nicht verlieren wird. Ich tippe ein 2:2 und drücke natürlich – mit einem Augenzwinkern – den Prechtälern die Daumen.

SV Gottenheim (16.) – SV Biengen (8.)

Donnerstag, 18.45 Uhr

Es wird interessant sein, wie Gottenheim auf die Derbyniederlage reagiert. Biengen ist, zusammen mit Freiamt-Ottoschwanden, die Mannschaft der Rückrunde. Die Favoritenrolle liegt beim SV Biengen, und dieser wird er auch gerecht werden. 0:2.

SG Simonswald/Obersimonswald (12.) – Spfr. Oberried (10.)

Donnerstag, 19 Uhr

Es gibt kaum eine schwerere Aufgabe, als in Simonswald zu spielen. Oberried scheint die gesamte Rückrunde nicht hineinzufinden, und man weiß nicht, woran es liegt. Ich sehe die Simonswälder vorne, die auch die Punkte dringender brauchen. 4:2.

SF Eintracht Freiburg (6.) – FC Emmendingen (3.)

Donnerstag, 19.30 Uhr

Nach Mundingen ist für mich der FC Emmendingen die beste Mannschaft der Liga. Wie sie gegen uns gespielt haben! Wenn man dann noch bedenkt, dass sie in den ersten Saisonspielen nichts geholt haben: Wenn sie damals bereits so wie zurzeit gespielt hätten, wären sie jetzt wahrscheinlich Erster. Das wird sehr schwer für die Eintracht. 1:3.

SpVgg. 09 Buggingen/Seefelden (11.) – FC Heitersheim (2.)

Donnerstag, 19.30 Uhr

Auf dem Papier sieht das nach einer klaren Angelegenheit aus. Aber Wolfenweiler hat in Buggingen nur ein Unentschieden (3:3) geholt, Mundingen sogar zuletzt mit 2:4 verloren. Das wird also eine richtig schwere Aufgabe für Heitersheim. Buggingen hat derzeit einen Lauf und könnte für eine Überraschung sorgen. Ich tippe auf ein 2:2.

SV Solvay Freiburg (5.) spielfrei

Aufrufe: 010.5.2022, 20:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor