2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
In Katzdorf erstmals hauptverantwortlicher Trainer: Christian Zitzl.
In Katzdorf erstmals hauptverantwortlicher Trainer: Christian Zitzl. – Foto: Thomas Schneider

SC Katzdorf: Aufstiegs-Fünfkampf, Kultfans und viel Herzblut

Der Saisonstart verlief unerfreulich, doch das Blatt hat sich gewendet – Fans folgen dem Team von Neu-Trainer Zitzl treu

Nach Jahren der Bezirksliga-Zugehörigkeit musste der SC Katzdorf im vergangenen Frühjahr den Gang eine Etage tiefer antreten. Es hatten zwei Zähler gefehlt, um via Relegation die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Daraufhin trennten sich die Wege von Trainer Peter Dobler und dem SCK. In der Kreisliga West überwintern die Kicker aus dem südlichen Landkreis Schwandorf als Tabellenführer und folglich mit aussichtsreichen Chancen auf die direkte Rückkehr in die Bezirksliga. Das alles klingt jetzt nicht wahnsinnig spektakulär – hätte man nach dem Abstieg nicht einen einschneidenden personellen Umbruch erfahren.

Und genau darin liegt die Krux an der Sache. Weil sechs, sieben Stammspieler den Verein verließen, schwebten vorm Saisonstart viele Fragezeichen über dem Katzdorfer Fußballplatz. Wo würde der Weg in der neuen Saison hinführen? Sich in der neuen Liga zurechtzufinden und einen Neuaufbau zu vollziehen, hatte Vorrang. Der Wiederaufstieg wurde derweil nicht kommuniziert. Drei Auftaktniederlagen schickten Ungutes voraus. „Nach drei Spieltagen waren wir Absteiger Nummer eins“, schmunzelt Neu-Trainer Christian Zitzl. Umso bemerkenswerter ist es, wie sich seine Mannschaft zusammengefunden und tabellarisch nach vorne gearbeitet hat. Das Blatt hat sich gewendet, der satte Heimsieg gegen Nittenau darf im Nachhinein als „Dosenöffner“ bezeichnet werden. Seither läuft es sehr gut (12/2/1). „Nach einem sehr schwierigen und schwachen Saisonstart haben wir uns immer besser gefunden“, sagt Zitzl, der seine Mannschaft mittlerweile „spielerisch und taktisch auf einem sehr guten Niveau“ sieht: „Daran gilt es nach der Winterpause anzuknüpfen.“

Doch die Konkurrenz schläft nicht. So hängen den Katzdorfern mit der punktgleichen TV Nabburg, den Mitabsteiger aus OVI-Teunz und Schwarzenfeld sowie dem TSV Stulln gleich vier Mannschaften am „Rockzipfel“. Zitzl erwartet gar einen Fünfkampf um die ersten beiden Plätze und geht davon aus, dass es bis zum Ende spannend bleibt. Als kleinen Vorteil für seine Truppe erachtet der 36-Jährige, dass man alle ausstehenden Spitzenspiele (Stulln, Nabburg und Schwarzenfeld) zu Hause bestreiten würde.

Christian Zitzl glaubt, dass die Duelle mit den „hinteren“ Teams das Zünglein an der Waage werden könnten. Ausrutscher sind hier tunlichst zu vermeiden. Die Liga generell stuft der SCK-Coach mit Ausnahme der letzten zwei, drei Plätze als sehr ausgeglichen ein. „Diese Saison finde ich das obere Drittel sehr stark, allein mit den drei Absteigern sowie mit Stulln und Nabburg. Auch dahinter können Nittenau oder Schmidgaden die Topteams schlagen.“ Natürlich hofft Zitzl, der letzte Saison noch als Co-Trainer in Katzdorf fungierte, dass seine junge Truppe solange wie möglich im Aufstiegsrennen bleibt – wenngleich der Aufstieg kein Muss sei. „Eine Platzierung im vorderen Drittel, nicht als Erster oder Zweiter, wäre für uns kein Beinbruch.“ Stattdessen hat sich an der Zielsetzung nichts geändert: sich als Mannschaft wiederzufinden und die Zuschauer wieder zu begeistern. Das hätte man laut dem Übungsleiter geschafft. „Die Euphorie im Verein, der Mannschaft und dem Umfeld ist zwar groß – aber wir können das im Moment gut abschätzen.“

Über viele Jahre stand der 36-Jährige beim SC Ettmannsdorf und dem ASV Burglengenfeld zwischen den Pfosten. Bei Katzdorf ist er zum ersten Mal als hauptverantwortlicher Trainer engagiert. Den Wechsel hat er nicht bereut. Was den SCK ausmache? „Die Vereinsstruktur, was für die Mannschaft und allgemein für den Fußball an Herzblut investiert wird. Ganz Katzdorf steht dahinter. Das sieht man auch an den Zuschauerzahlen. Der Mannschaft werden sämtliche Wünsche erfüllt, das ist schwer woanders zu finden“, führt Zitzl mit glänzenden Augen aus.

Stichwort Fans. Die Katzdorfer Anhänger genießen mittlerweile weit über die Grenzen des Landkreises hinaus eine Art Legendenstatus. In Scharen unterstützen sie ihre „Lieblinge“ auch auswärts. Mittlerweile sind über 100 Auswärtsfahrten via Bus zusammengekommen. In der Kreisliga setzt man aufgrund der kürzeren Strecken natürlich eher auf Fahrgemeinschaften. „Wir haben bei fast jeden Auswärtsspiel ein Heimspiel. Das ist natürlich toll“, freut sich Christian Zitzl über die Unterstützung des Fanclubs.

Zitzl und der SC Katzdorf – das harmoniert. Dem Coach macht es „brutal“ viel Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten. Und der Verein hat bereits signalisiert, dass er mit dem ehemaligen Landesliga-Keeper weiterarbeiten möchte. Einer weiteren gemeinsamen Saison scheint nichts im Wege zu stehen. Vielleicht ja dann wieder in der Bezirksliga.

Aufrufe: 012.1.2023, 15:49 Uhr
Florian WürtheleAutor