2024-05-24T11:28:31.627Z

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Im Lüdenscheider Nattenbergstadion rollt heute nicht der Ball.
Im Lüdenscheider Nattenbergstadion rollt heute nicht der Ball. – Foto: stadiongucker.de

RW Lüdenscheid am Tiefpunkt - Menden zeigt Unverständnis

In der Landesliga 2 hat RW Lüdenscheid einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht.

Der überraschend im Abstiegskampf steckende Traditionsverein tritt zum Heimspiel gegen den BSV Menden nicht an, da lediglich sieben einsatzbereite Akteure, darunter kein Torwart, zur Verfügung stehen.

"Das wäre Wettbewerbsverzerrung gewesen, wenn wir bei 19 Ausfällen angetreten wären", sagt Vorstandssprecher Michael Dregger gegenüber der Lokalpresse "Come-on.de" und führte aus: "Grundsätzlich fühle ich mich nicht wohl, wenn ich ein Spiel der 1. Mannschaft von RWL kampflos abgeben muss, aber ich habe keine Alternative."

Eine Verlegung der Partie hatte beim Gegner BSV Menden sowie Staffelleiter Dirk Potthöfer keine Zustimmung gefunden. "Der Verband hat nach der Spielordnung die Möglichkeit, die Spiele wegen höherer Gewalt abzusetzen. Das hat der Staffelleiter nicht gewollt. Aber wenn 19 Ausfälle zu verzeichnen sind, ist das doch ein Fall von höherer Gewalt. Der Verband ist da sehr unflexibel. In der vergangenen Saison sind Spiele verlegt worden, wenn eine Mannschaft drei Corona-Fälle nachweisen konnte. Aber bei 19 nachgewiesenen Ausfällen ist das nicht möglich. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen", zeigte sich Dregger enttäuscht.

Auffüllen aus der A-Liga-Mannschaft der Rot-Weißen war keine Option, sagte Dregger, der entsprechend auch keine Wettbewerbsverzerrung bezüglich einer möglichen zweistelligen Niederlage, die den Aufstiegskampf beeinflussen könnte, verursachen wollte.

Am kommenden Sonntag wartet zum Jahresabschluss die Auswärtspartie beim SC Drolshagen. Ebenfalls ein Gegner aus der Spitzengruppe, bei dem eine Lüdenscheider Rumpftruppe womöglich ohne Chance wäre.

Update 21 Uhr:

Kevin Hines, Trainer des BSV Menden, hat wenig Verständnis und sieht einzig und allein den Eigennutz der Lüdenscheider beim Nichtantritt: "Die Absage ist eine absolute Frechheit und sowohl den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf als auch uns gegenüber eine Sauerei. Die Tatsachen werden seitens der Lüdenscheider total verdreht. Das einzige was hier zu einer Wettbewerbsverzerrung führt ist der Nichtantritt. Attendorn hat gegen Lüdenscheid mit sechs Toren Unterschied gewonnen, Soest mit vier Toren. Die Statements aus Lüdenscheid kann ich echt nicht fassen. Ich freue mich, dass nächste Woche noch ein Spieltag ansteht und wir den Fokus nochmal auf das Sportliche lenken können."

Sicherlich ist anzumerken, dass RW Lüdenscheid durch den Nichtantritt auf Augenhöhe im Torverhältnis (-14) mit den direkten Konkurrenten SV Brilon (-9), FC Arpe/Wormbach (-13) und TSV Weißtal (-12) bleibt.

Menden bleibt auf drei Punkte an Spitzenreiter SV Westfalia Soest dran, konnte aber das eigene Torverhältnis (+22) nicht entscheidend gegenüber Soest (+41) verbessern.

Aufrufe: 04.12.2022, 13:01 Uhr
sbAutor