Ausnahmezustand pur herrschte zuvor im Jahr 1992. Die Borussia war von der Bezirksliga in die Verbandsliga durchmarschiert. Fast wäre es für die von den Lipkas geprägte Mannschaft direkt eine weitere Stufe hochgegangen. Das Duell gegen den am Ende einen Punkt besseren Rivalen Germania Teveren war mit 3.500 Zuschauern ausverkauft. Der große Wurf in die Oberliga gelang stattdessen acht Jahre später. Wenn in Zeiten, in denen man sich höchstens per 56 k-Modem ins Internet einwählen konnte, von den Freialdenhovener Partien in Bocholt, Essen oder Solingen im „Kicker“ berichtet wurde, sprach sich das herum. Im Geschäft des Ortes war das Magazin umgehend vergriffen. Borussia war immer in aller Munde.
Auch in den Folgejahren durften wir auf unserem Platz spannende Fußballer sehen. Bei den Gegnern (beispielsweise die späteren Profis Andreas Lambertz, Jan Schlaudraff und Sascha Mölders) und in eigenen Reihen. Beispiele gefällig? Im Tor Tom Bügler, Ivica Ljubicic, Sascha Rodemers, in der Abwehr Okan Dikenli, Edin Durakovic, Andreas Elsig, Christian Kreutzer, Günter Pesch, im Mittelfeld Michael Kruskopf, Alija Pobric, Mark Szymczewski und die besonders vereinstreuen Gérard Sambou und Wolfgang Nock, im Angriff Thomas Betzer, Bekim Kastrati, Josip Labas, Dirk Lehmann und Pascal Schneider. Dazu frühere Aachener Alemannen wie Edin Hadzic, Stephan Lämmermann, Jo Montanes, die Mortons und Mike Zimmermann. Wie gesagt: Nur Beispiele. Jeder dürfte seine Favoriten und seine Erinnerungen haben, auch an besondere Momente – die Positiven wie das 6:4 gegen Borussia Mönchengladbach II, die diversen Cup-Siege in Rurdorf und im Kreispokal sowie die Bitteren wie die Mittelrheinpokal-Finals gegen Brühl 2001 und Wegberg-Beeck 2008, in denen uns der Traum vom DFB-Pokal versagt blieb.