2024-04-30T08:05:46.171Z

Vereinsnachrichten
Mit ihren zahlreichen Fans feierten die Kicker des TSV St. Wolfgang den Klassenerhalt.
Mit ihren zahlreichen Fans feierten die Kicker des TSV St. Wolfgang den Klassenerhalt. – Foto: Christian Riedel

Rottenwaller hakt Mission Klassenerhalt ab – St. Wolfgang sucht Nachfolger

Der TSV weiterhin kreisklassig

Wieder hat sich der TSV St. Wolfgang einen Platz in der Kreisklasse über die Relegation gesichert, diesmal mit einem 2:0-Sieg gegen den FC Fraunberg.

St. Wolfgang – Zu verdanken haben die Wolfganger Kicker das diesmal zu einem großen Teil Feuerwehrmann Stephan „Böff“ Rottenwaller, der als begeisterter Ultraleicht-Hobbypilot gerne mal abhebt, aber als Fußballer und Trainer stets die Bodenhaftung bewahrt.

Doch der Coach, der während der Runde für Harry Weiß gekommen war, wird in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Einen Nachfolger möchte der Verein demnächst bekannt geben, unterschrieben sei laut Abteilungsleiter Bernhard Deuschl noch nichts.

Intern sei in St. Wolfgang schon länger kommuniziert worden, dass Rottenwaller das Amt nur übergangsweise ausfülle, sagte Deuschl im Gespräche mit der Heimatzeitung. Rottenwaller wohne mit seiner Familie seit geraumer Zeit in St. Wolfgang und sei mit dem Verein tief verwurzelt. Er trainierte fünf Jahre die A-Jugend und sei gefragt worden, auszuhelfen.

Rottenwaller wird das Traineramt nicht weiterführen – lässt die Tür aber weiterhin offen

„Ich war ja vor dem Harry Weiß schon gefragt worden. Da habe ich gesagt, ,Nein, das mache ich nicht’. Ich möchte ja nicht nach zwei Jahren raus geschmissen werden, weil irgendetwas nicht passt. Schließlich wohne ich dort. Meine Kinder sind im Verein, meine Frau spielt dort Tennis“, erzählt Rottenwaller. „Ich möchte immer helfen. Aber man weiß ja, wie es oft ist: Läuft es nicht, dann schmeißen sie dich raus. Und das wollte ich in St. Wolfgang nicht.“

Deswegen hab er damals gesagt: „Wenn einmal ein Trainer gegangen wird oder gehen mag, dann kann ich immer für ein gewisses Zeitfenster einspringen.“ Erst habe er bis Weihnachten zugesagt und sei dann bereit gewesen, bis zum Saisonende Trainer zu bleiben. „Ich gehe mit einem weinenden Herzen. Es ist okay für mich“, sagt Rottenwaller, der aktiv auch immer wieder in der Ehrenliga für den FC Bayern aufläuft. „

Erst während der Saison hatte Rottenwaller die abstiegsgefährdete Mannschaft übernommen.
Erst während der Saison hatte Rottenwaller die abstiegsgefährdete Mannschaft übernommen. – Foto: Christian Riedel

Aber es tut mir wahnsinnig leid. Wir haben unsere Ziele erreicht, und deshalb kann jeder Spieler und auch ich als Trainer erhobenen Hauptes von der Bühne gehen“, sagt der Hobbypilot.

Egal, mit welchem Trainer St. Wolfgang in die neue Spielzeit gehen wird, eins steht für Deuschl fest: „Wir gehen mit viel Optimismus in die neue Saison. Klar ist, dass die Mannschaft in der Urlaubsphase, die uns in dieser und der letzten Saison Probleme bereitet hat, besser mitziehen muss. Ich hoffe wir haben daraus gelernt.“ Der St. Wolfganger Fußballchef spielt darauf an, dass der TSV gerade in der Urlaubszeit wegen zahlreicher abwesender Spieler viele Punkte verschenkt habe.

St. Wolfgang möchte aus Fehlern lernen – Schwung soll in die nächste Saison mitgenommen werden

„Wir hätten es da schon leichter haben können in den letzten beiden Spielzeiten. Von daher hoffe ich schon, dass jetzt ein Lerneffekt da ist“, erklärt Deuschl. „Die Qualität der Mannschaft stimmt. Und unser Ziel haben wir mit dem Klassenerhalt erreicht. Aber jetzt müssen wir uns in der Kreisklasse stabilisieren. Und da peilen wir schon einen Tabellenplatz im Mittelfeld an.“

Es komme auf den Saisonstart an. Man baue auf den aktuellen Kader. Auch Neuverpflichtungen seien noch nicht getätigt. „Etwas Fluktuation ist immer dabei. Aber die Qualität ist da. Es ist nicht so, dass wir nicht konkurrenzfähig wären in der Kreisklasse“, betont der Fußballchef. „Aber sollte sich etwas ergeben, dann versuchen wir uns natürlich zu verstärken.“

Beim Relegationsspiel gegen Fraunberg habe der TSV laut Deuschl „die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, auch wenn er beklagt, dass man das Spiel mit weiteren Tore schneller hätte entscheiden müssen. „Es ist dann hinten raus schon noch einmal spannend geworden. Der FCF hat ja ein gutes Spiel gemacht. Am Ende hatten wir mehr Glück im Abschluss und einen überragenden Torwart“, analysiert Deuschl.

Rottenwaller sagt, dass seiner Mannschaft in der Relegation die gute Rückrunde zugute gekommen sei. „Wir waren natürlich nervös in den ersten 35 Minuten, haben uns dann aber gut gefangen. Fraunberg hatte keine zwingenden Chancen. Es war völlig verdient, dass wir 2:0 gewonnen haben“, stellt der scheidende Coach fest. Er finde es gut, dass die Pause nun länger sei, als in der vergangenen Saison.

„Das war in meinen Augen völliger Irrsinn. Jetzt haben sie mindestens vier Wochen Pause und können sich regenerieren. Der Start wird mit Sicherheit anders werden“, sagt Rottenwaller und gibt der Mannschaft mit auf den Weg: „Ich kann ihnen nur raten, dass sie mit Leidenschaft den Fußball genießen, fest zusammen halten und kämpfen. Dann funktioniert das auch weiterhin.“ Er selbst werde nun öfter abheben und sich wieder mehr der Fliegerei widmen.

Aufrufe: 06.6.2023, 08:00 Uhr
Tobias FischbeckAutor