2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Dieter Priglmeir
Dieter Priglmeir – Foto: hep

Spielgruppeneinteilung in Donau/Isar: Erding und die Wilde 13

Sportgeflüster

Nanu, lauter 13er- und 15er-Gruppen und viele spielfreie Wochenenden in den Erdinger Fußballgruppe? Geht wohl nicht anders, erklärt der Spielleiter. Aber es gibt auch viel wildere Experimente - die schon bald ihr Ende finden dürften.

Willkommen in der Wilden 13. Denn das ist offenbar der neueste Schrei in den Fußball-Amateurklassen, zumindest in denen mit Erdinger Landkreisbeteiligung. In der Kreisklasse sind es 13 Teams, in der A-Klasse 7 ebenfalls. Dafür tummeln sich in der Bezirksliga Ost und in der Kreisliga jeweils 15 Vereine. Das heißt: In allen Klassen wird’s für die Mannschaften spielfreie Wochenenden geben, die die Vereine aus dem Rhythmus reißen.

Übrigens auch für die Clubs in der A-Klasse 8, die das zwar mit zwölf Teams eigentlich nicht nötig hat, aber man will halt einen gemeinsamen Saisonstart in den unteren Ligen.

Warum das alles? Warum nicht die Bezirksliga Ost mit Team 16 auffüllen und stattdessen mit vier Clubs ein Relegations-Playoff mit Hin- und Rückspiel für nur einen statt eben zwei Plätzen ausspielen? Warum nicht den ewigen Relegationsscheiterern vom FC Fraunberg den 14. Platz in der Kreisklasse gewähren?

Weil es festglegte Auf- und Abstiegsregelungen gibt. Und weil es keine Extrawurst für den Erdinger Vizemeister geben kann, wie Spielleiter Ludwig Schmidt erklärt. Er habe schließlich acht A-Klassen im Kreis Donau/Isar, und dann könnten alle diesen Platz beanspruchen. „Soll ich dann unter denen eine Extra-Relegation ausspielen lassen?“ Außerdem sei er ganz froh, dass die Kreisklasse nur 13 Teams hat. Schließlich würden in der Saison 23/24 allein aus der 15er-Kreisliga drei Teams direkt absteigen.

Tja, da ist was dran. Schade ist es trotzdem. Zumal ja auch sonst innerhalb der Fußballkreise einiges ausprobiert werden darf. Zum Beispiel in der Gruppe Zugspitze, wo heuer nach der Winterpause in den Playoff-Modus eingestiegen wurde. Klingt spannend, ist aber am Ende vor allem nervig, wenn du viermal gegen den gleichen Gegner spielst. Da werden selbst Derbys zum Langweiler. Das Projekt läuft noch ein Jahr. Die Vereine, die ja mehrheitlich dafür gestimmt haben, wären dem Vernehmen nach froh, wenn es jetzt schon wieder vorbei wäre.

Aber wir müssen gar nicht unbedingt mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen. Wir haben ja unser Experiment direkt vor der Haustür, da unsere Juniorenmannschaften in anderen Altersklassen eingeteilt sind als im sonstigen Oberbayern. Den Unsinn dieser Regelung kriegen wir am heutigen Sonntag wieder einmal vorgeführt, wenn im Kreisfinale des Merkur CUP – wie eben in ganz Bayern üblich – U11-Teams auflaufen. Diese U 11-Teams gibt es aber in der Punktrunde gar nicht, weil der Kreis Donau/Isar seit zwei Jahren die Gruppen in U10-, U12-, U14-Mannschaften etcetera eingeteilt hat. Übrigens nur bei den Buben, was das Ganze noch komischer macht. Komplizierter geht’s nur im Eishockey zu.

Ein Jahr läuft dieses Experiment mit unserer Jugend noch, dann wird abgerechnet – und dieser Unsinn beendet. Das erscheint so gut wie sicher. Laut Kreisjugendleiter Willi Brambring trifft sich in der Winterpause eine Arbeitsgruppe des BFV-Bezirks, um Vorschläge auszuarbeiten. Und laut Brambring kann es nur zwei mögliche Lösungen gegeben: „Entweder wieder zurück zur alten Altersklassen-Einteilung oder ganz Oberbayern oder Bayern macht mit.“ Letzteres, so hört man, wird allein schon am Widerstand der mächtigen Gruppe München scheitern. Also einmal noch durchhalten – und dann zurück zur U9, U11, U13 etcetera. Denn die einzig wahre Wilde 13 – das sind unsere D-Junioren.

Aufrufe: 017.6.2023, 10:36 Uhr
Dieter PriglmeirAutor