Rio entscheidet Partie in zwölf Minuten

Die Serien setzen sich fort: Die KSG kassierte beim 0:4 (0:3) gegen Möve Riethnordhausen die vierte heftige Pleite in Folge, "Rio" dagegen bleibt weiter ungeschlagen und schiebt sich auf Platz zwei. Nur in den ersten zehn Minuten konnten die Hausherren mithalten, danach dominierte der Gast, der aber bei zwei Toren auch von Fortuna begünstigt war.

Bei der KSG konnte im Spiel eins nach dem Rücktritt von Trainer Hartmut Gothe auch der neue Trainer Fischer berufsbedingt nicht anwesend sein, der neue Co-Trainer Mario Pauer war seine Vertretung. Personall sah die Lage beim Gastgeber im Vergleich zur Vorwoche wieder deutlich besser aus, die Rückkehrer Möller (Tor), Scholz (Abwehr), Hedig, Heller und Märtens (Mittelfeld) standen gleich in der Startformation, Buhl, Doerner, Gängel und Pauer saßen dafür zunächst auf der Bank.

Aggressiv, zweikampfstark, geradlinig auf dem Weg zum Tor: So präsentierte sich die KSG in den ersten zehn, 15 Minuten und überraschte damit "Rio", das zunächst Mühe hatte, sich darauf einzustellen, sich viele Fehlpässe leistete und in der Abwehr auch Lücken offenbarte. So ermöglichte ein Antritt und guter Pass von H. Hollo auf Märtens die erste Großchance, doch zeigte sich L. Koch im Gäste-Tor sowohl bei Märtens Versuch, als auch beim Nachschuss von H. Hollo auf dem Posten (2. Minute). Eine weitere gute Gelegenheit verpasste Heller, weil er beim Abschluss zu lange zögerte.

Dieser Anfangselan entpuppte sich jedoch als Strohfeuer. "Rio" nahm anschließend geschickt zunächst das Tempo aus dem Spiel, um sich dann dank rochierender Mittelfeldspieler ein Übergewicht gerade in der Zentrale zu erarbeiten. Die erste Topchance konnte KSG-Keeper Möller im Verbund mit der Abwehr noch zunichte machen. Ein ungeschicktes Einsteigen von Ottilie an der Strafraumgrenze brachte jedoch einen Elfmeter, den Röhling sicher verwandelte (21.)

Dieser Treffer war bereits wieder ein Genickschlag für die KSG, von dem sich die Mannschaft nicht erholte. Nun fehlte auf einmal der Zugriff, durfte Möve teils ungehindert durchs Mittelfeld marschieren, reihten sich unerklärlich Fehlpässe aneinander. Und dann war die Glückgöttin Fortuna den Gästen gleich doppelt hold: erst lenkte Libero Bennemann einen harmlosen Schuss von Röhling genau P. Wabnitz vor die Füße, der den Ball direkt ins Tor schieben könnte, wo Torwart Möller auf dem Weg in die andere Ecke war.

In der 32. Minute schließlich lenkte Ottilie - der kurz darauf nach einem Zweikampf mit einer Knieverletzung ausschied und endgültig zum großen Pechvogel avancierte - einen Schuss von Gebser unhaltbar für Möller ins eigene Tor. Damit war das Spiel da facto bereits entschieden. Die KSG fand keine Mittel mehr, auch in der zweiten Hälfte nicht, dem Spiel irgendeine Wende zu geben. Zu oft wurde der Ball planlos aus der Abwehr in Richtung Angriff geschlagen, wo sich die Stürmer nicht behaupten konnten, aber auch wenig Unterstützung aus dem Mittelfeld erhielten.

Im zweiten Abschnitt ließ das Niveau immer weiter nach. "Rio" musste nicht mehr tun, die KSG konnte nicht. Einzig Helling versuchte für etwas Ordnung im Mittelfeld zu sorgen, fand aber zu wenig Unterstützung. Die Flügel konnten sich kaum durchsetzen, zudem erwischte Hedig einen komplett gebrauchten Tag. Einziger Lichtblick aus KSG-Sicht neben Helling war L. Hollo, der wie in der Vorwoche eine gute Partie als linker Außenverteidiger lieferte.

Unnötige Fehlpässe luden Rio immer wieder zum Kontern ein, die aber entweder zu ungenau abgeschlossen wurden oder von Torhüter Möller pariert wurden. Einzig beim Alleingang von Schletter in der Nachspielzeit war der KSG-Schlussmann dann chancenlos.

Für die KSG rückt in dieser Verfassung das Ziel "eingleisige Kreisliga" in unerreichbare Sphären, während "Rio", sollte diese Form gehalten werden können, weiter an der Spitze mitmischen kann. Am kommenden Wochenende steht nun der Kreispokal auf dem Programm. Die KSG empfängt am Samstag Liga-Konkurrent Anhalt Sangerhausen, während Riethnordhausen zu Hause auf Kreisoberligist VfB Sangerhausen II trifft.