2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielvorbericht
– Foto: Marcel Minar

Richtungsweisend

Topspiel in der Thüringenliga. Für Wismut Gera und Fahner Höhe steht ein ganz wichtiges Match in Sachen Titel an. Wismut könnte sich die Tabellenführung zurückholen oder die Gäste ihren Vorsprung wachsen lassen.

Vor dem absoluten Spitzenspiel der Thüringenliga zwischen der BSG Wismut Gera und dem FC An der Fahner Höhe sind es möglicherweise die Gäste, die einen Trumpf mehr auf der Hand haben, mit Blick auf die Ausgangssituation.

Denn die Kicker von der Fahner Höhe haben aktuell einen Punkt Vorsprung auf Wismut Gera, bei einem Spiel weniger. Das bedeutet, dass der Abstand (potenziell) auf vier Punkte anwachsen kann. „Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: Wir haben keinen Druck“, sagt Artur Machts, der Kapitän des FC An der Fahner Höhe, mit dem Wissen, dass sich der Vorsprung bei einem erfolgreichen Nachholspiel sogar auf sieben Zähler vergrößern könnte. „Ich glaube trotzdem nicht, dass dieses Spiel die Meisterschaft vorentscheiden kann. Aber es wird richtungsweisend“, so der 29-jährige Zwei-Meter-Mann.

Mental stark

Damit seine Mannschaft möglicherweise in Gera alle Punkte einkassiert, sollte wahrscheinlich noch eine Schippe drauf, im Vergleich zu den vergangenen beiden Duellen. Die konnten zwar jeweils mit 2:1 gewonnen werden (Sondershausen und Heiligenstadt), aber es waren jeweils ziemlich enge Kisten. „Ja, das war gegen Heiligenstadt auch wieder eine enge Nummer, gerade wenn man nach vier Minuten mit 0:1 hinten liegt. Das Ding nehme ich auch mit auf meine Kappe“, so Machts selbstkritisch. In dieser Situation war Möhlhenrich entwischt und versenkte am kurzen Pfosten. „Aber wir haben es noch gezogen und das spricht für unseren Charakter. Auch wenn fußballerisch nicht alles gut war, bei der Mentalität sind wir auf einem hohen Niveau“, so Artur Matchs weiter. Dementsprechend denkt er auch mit Blick auf das Spitzenspiel gegen Wismut Gera nur an einen Auswärtssieg. Gar keine Lust hat der Abwehrhüne auf Gedankenspiele, dass auch ein Unentschieden helfen kann oder ein entsprechendes Taktieren. „Ich will gewinnen und denke, dies wollen die anderen auch. Wenn es am Ende ein Unentschieden ist und es leistungsgerecht war, ist es vielleicht okay. Aber da will ich so eigentlich nicht drüber nachdenken“, stellt er klar.

Gleiches gilt natürlich auch im Lager der BSG Wismut Gera. Die könnten mit einem Sieg wieder zurück an die Tabellenspitze (allerdings mit einem Spiel mehr) und die eigene Ausgangssituation auf die Meisterschaft klar verbessern. Besagte Ausgangslage war übrigens letzte Woche noch deutlich angenehmer für die Ostthüringer. Die Niederlage gegen SCHOTT Jena hat diesbezüglich aber nicht gerade geholfen. Irgendwie will es für Wismut gegen SCHOTT in dieser Saison nicht klappen. Bei drei Aufeinandertreffen (inklusive Pokal) gelang kein einziger Sieg (ein Remis, zwei Niederlagen). „Wir konnten einige Dinge nicht an den Tag legen, die wir uns vorgenommen haben“, sagt Wismut-Trainer Kevin Brettfeld und denkt dabei auch an Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten. „Im Optimalfall gehen wir dort 2:0 in Führung. Das war schon ein Manko. Ich kann meiner Mannschaft insgesamt aber nur schwer einen Vorwurf machen. Einstellung und Intensität haben gepasst“, sagt Brettfeld weiter.

"Nur" drei Punkte?

Dass es beim Spitzenspiel am Samstag dann so richtig um die Wurst geht, weiß natürlich auch der BSG-Coach, der ganz frisch seinen Vertrag bei der BSG verlängert hat (>> wir berichteten). Eine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft sieht allerdings auch er nicht. „Es ist ein Spitzenspiel, Erster gegen Zweiter. Da ist es auch erstmal egal, ob es am letzten oder am dritten Spieltag ist. Es ist die Gelegenheit sich mit den Besten zu messen. Dass sind doch genau die Spiele, auf die wir uns alle freuen“, sagt er. Und schließlich gebe es in diesem Spiel eben auch nicht mehr als drei Punkte vergeben. „Wenn du das Spiel gewinnst und die Woche drauf wieder verlierst, war es dann schon nicht mehr viel wert. Wir müssen jedes Spiel ernst nehmen“, ordnet Brettfeld ein.

In der Vorsaison hatte Wismut Gera übrigens zwischenzeitlich zehn Punkte Rückstand auf Arnstadt und kam nochmal ran. Aber soweit soll es natürlich aus Wismut-Sicht im Meisterkampf der laufenden Saison nicht wieder kommen. „Wichtig ist in so einem Spiel keine einfachen Fehler machen. Wenn wir sie einladen, sind sie brutal gefährlich. Wir müssen mit einer gewissen Geduld Fußball spielen und unsere Chancen einfach nutzen“, so Brettfelds Marschroute für das Topspiel.

Aufrufe: 012.4.2024, 15:00 Uhr
Felix BöhmAutor