2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ricardo Antonaci fühlt sich beim 1. FC Monheim wohl.
Ricardo Antonaci fühlt sich beim 1. FC Monheim wohl. – Foto: T. Kögler

Ricardo Antonaci: „In Monheim fühle ich mich bereits sehr wohl“

Der Außenverteidiger wurde beim 1. FC Kaiserslautern geschult und steht beim Oberligisten FCM direkt in der Verantwortung.

Ricardo Antonaci hält kurz inne. Dass der Oberligist 1. FC Monheim bereits sein achter Verein innerhalb von acht Jahren ist, stört ihn sehr. „Ich höre das nicht gerne“, erklärt der 27-jährige Rechtsverteidiger. „Die meisten Wechsel waren überhaupt nicht geplant, weil ich in den Mannschaften sehr gerne gespielt habe. Auch in Monheim fühle ich mich bereits sehr wohl.“ Auf Anhieb wusste Antonaci in seinen bisherigen 18 Oberliga-Einsätzen zu überzeugen.

Dass der gebürtige Ludwigshafener heute im rheinländischen Amateurfußball unterwegs ist, war lange nicht absehbar. Nach einigen Jahren bei seinem Heimatverein Ludwigshafener SC wechselte Antonaci in die U16 des heutigen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Hier wurde er zu einem technisch sehr versierten Rechtsverteidiger ausgebildet, der sich durch seinen starken Offensivdrang häufig in den Vordergrund spielt. Das U17-Team führte er als Kapitän, bevor er als jüngerer Jahrgang mit der U19 gleich das DFB-Pokalfinale in Berlin erreichte, wo sie dem 1. FC Köln knapp 0:1 unterlagen.

Im zweiten Jahr als A-Jugendlicher übernahm Antonaci erneut eine Führungsrolle – und war in der Hinrunde der Bundesliga Süd/Südwest nicht aus der Startelf wegzudenken. „Es waren meine schönsten Jahre im Fußball“, betont er. „Leider habe ich mich im Winter meines letzten A-Jugend-Jahres schwerwiegender verletzt. Ich hatte große Probleme mit der Hüfte, aber die Ärzte konnten die genaue Ursache zunächst nicht diagnostizieren. Die vielen Untersuchungen haben wertvolle Zeit gekostet.“

Obwohl Antonaci in der gesamten Rückrunde passen musste, bekam er einen Amateurvertrag für den U23-Kader des FCK. Der Traum von einer Karriere als Profi-Fußballer schien doch noch in Erfüllung gehen zu können. „Kurz vor der neuen Spielzeit kamen die Verantwortlichen auf mich zu, um mir zu sagen, dass sie auf der Position des rechten Verteidigers viele Alternativen mit großer Erfahrung hätten. Ich sollte mir einen neuen Verein suchen und war wieder deprimiert“, berichtet Antonaci, dessen Vater die italienische Staatsangehörigkeit besitzt.

Dennoch gab das Talent nicht auf, sondern wagte beim Regionalligisten Wormatia Worms einen neuen Anlauf. Nach zwei ordentlichen Spielzeiten zog er zum Liga-Konkurrenten TuS Koblenz weiter, wo er vom ehemaligen Cottbuser Bundesliga-Coach Petrik Sander gefördert werden sollte. „Das war der einzige Wechsel, den ich unbedingt wollte“, betont Antonaci. „Als Legende des Ostens kam Petrik plötzlich zu meinen Eltern und mir nach Hause, weil er mich unbedingt holen wollte. Petrik ist ein fantastischer Trainer, von dem man sehr viel lernen kann.“

Nachdem die Koblenzer einen Insolvenzantrag gestellt hatten, wechselte Antonaci zum FC Gießen in die Hessenliga. Es folgten Stationen beim VfB Homberg, Alemannia Aachen und FC Arminia Ludwigshafen, bevor es ihn im vergangenen Sommer nach Monheim zog. „Ricardo ist ein gestandener Spieler, der sich immer in oberen Bereichen bewegt hat. Er wurde zu einem richtig guten Fußballer ausgebildet“, lobt FCM-Coach Dennis Ruess.

Auf Anhieb übernahm der 1,75 Meter große Außenverteidiger viel Verantwortung – und gehört bereits dem Monheimer Spielerrat an. Mit seinen lautstarken Hinweisen ist er auf dem Platz unüberhörbar. Die Talente scheinen sich am Führungsspieler zu orientieren. Ruess ist begeistert: „Für unsere Mannschaft ist Ricardo ein sehr wichtiger Mann. Er ist sehr aufmerksam und nicht nur auf sich fokussiert. Wenn er etwas sieht, gibt er den jungen Spielern wertvolle Hilfestellungen.“

Immer wieder suchte Antonaci den Weg nach vorne, sodass er immerhin einen Treffer und zwei Vorlagen beisteuerte. „Die Ausbeute ist noch viel zu gering. Zum Beispiel sind mir vor zwei Jahren in Homberg sieben Assists gelungen“, erklärt Antonaci, der in Düsseldorf ein Bachelor-Studium in Sportmanagement absolviert. Dagegen muss sich Antonaci jedoch auch noch mehr darauf konzentrieren, seine defensiven Aufgaben zu lösen.

Von einer in der Hinrunde erlittenen Innenbandverletzung konnte er sich in der Winterpause erholen. Antonaci ist mit dem zwölften Platz überhaupt nicht zufrieden: „Wir müssen trotz unseres großen Potenzials sehr aufpassen, weil wir sonst in den Abstiegskampf hineinrutschen. Hamborn hat auf dem ersten direkten Abstiegsplatz nur fünf Punkte weniger als wir. In den nächsten Wochen sollten wir versuchen, erst einmal den Klassenerhalt zu erreichen. Danach dürfen wir den Blick nach oben richten.“

Aufrufe: 022.1.2023, 21:30 Uhr
RP / Julian SchmittAutor