2024-05-10T08:19:16.237Z

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1860-Fans fahren mit der Tram zum Grünwalder Stadion.
1860-Fans fahren mit der Tram zum Grünwalder Stadion. – Foto: Imago

Rettung aus dem Rathaus? Stadt will den Löwen die MVV-Kosten erlassen

TSV 1860: Kompromiss bei Stadionkosten bahnt sich an

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Die meisten 1860-Fans fahren öffentlich zu den Heimspielen. Die Kosten dafür, eine hohe sechsstellige Summe, musste der Verein übernehmen. Das soll sich ändern.

Am Mittwoch in einer Woche (26. April) berät die Vollversammlung des Münchner Stadtrats über die Stadionkosten für den TSV 1860. Die Nutzung des Grünwalder Stadions soll sich bekanntlich massiv verteuern – auf bis zu 2 Millionen Euro pro Spielzeit. Finanzgeschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer befürchtet, dass dem Profifußball bei 1860 „die Luft zum Atmen“ abgeschnürt werden könnte. Nun bahnt sich, wie in unserem gestrigen Bericht angedeutet, ein Kompromiss an.

Nach Informationen aus dem Rathaus denkt die Stadt darüber nach, die bislang verpflichtenden MVG-Abgaben für ein Jahr auszusetzen. Mögliche Ersparnis für 1860: gut eine halbe Million Euro (30 Prozent der Gesamtkosten).

Schon in der Geisterspiel-Saison 2020/21 wurde die Kombi-Ticket-Vereinbarung ausgesetzt

Hintergrund: Aufgrund der Parkplatznot rund ums Grünwalder Stadion hatten sich die Löwen verpflichten müssen, allen Ticketkäufern die Gratisnutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im MVV-Gesamtraum zu ermöglichen. Bereits in der Corona-Saison 2020/21 (mit 19 „Geisterspielen“) war es Pfeifer gelungen, die davor und danach verpflichtende Kombi-Ticket-Vereinbarung auszusetzen. Die damals eingesparte Summe im „hohen sechsstelligen Bereich“ sei in den Profietat geflossen, wie die Löwen auf ihrer Homepage bekanntgaben.

Rettet die Einführung des 49-Euro-Tickets indirekt den Profifußball in Giesing?

Damals trug die Aussetzung der MVV/MVG-Bindung dazu bei, dass sich die Löwen trotz coronabedingter Einnahmeausfälle einen schlagkräftigen Kader leiten konnten (mit Richard Neudecker, Sascha Mölders & Co.). Dieses Mal, so scheint es, ist die Einführung des 49-Euro-Tickets mitentscheidend für die Bereitschaft der Stadt, den Löwen entgegenzukommen. Die Überlegung dahinter: Die meisten Stadionnutzer werden sich ab Mai ein solches Abo zulegen - und eine doppelt entrichtete Gebühr für Bus- und Bahnnutzung kann auch das beste Verkehrskonzept nicht verlangen.

Aufrufe: 018.4.2023, 11:00 Uhr
Sascha KarowskiAutor