2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
An neue Farben muss er sich nicht gewöhnen: Ein Jahr nach seinem Rücktritt in Penzberg hat Martin Wagner beim TSV Murnau eine neue Aufgabe gefunden.
An neue Farben muss er sich nicht gewöhnen: Ein Jahr nach seinem Rücktritt in Penzberg hat Martin Wagner beim TSV Murnau eine neue Aufgabe gefunden. – Foto: ANDREAS Mayr

Remis beim Blitz-Debüt von Wagner in Murnau: „Die letzten Tage sind nicht spurlos vorbeigegangen“

TSV holt nur einen Punkt gegen MTV Berg

Wenige Stunden nach seinem Amtsantritt hat Martin Wagner mit dem TSV Murnau einen Sieg beim MTV Berg verpasst. Kommende Woche wartet sein Ex-Klub.

Berg – Der neue Mann trug bereits einen Murnau-Pulli an der Seitenlinie. Auch wenn der nur geliehen war vom Chef. Abteilungsleiter Michael Adelwart stattete seinen Trainer für das Blitz-Debüt in Berg aus. Der Neue, das ist Martin Wagner aus Habach. Natürlich kein Unbekannter in der Bezirksliga, trainierte er doch zuletzt drei Jahre den 1. FC Penzberg in derselben Klasse.

„Ich hab’ nichts in Grün gefunden, wo nicht FC Penzberg draufsteht“, scherzt er. Bis zum Saisonende betreut Wagner fürs Erste die Drachen nach der Entlassung von Sven Teichmann. Rein vom Ergebnis her verlief die Premiere nicht wünschenswert. Bei Abstiegskandidat MTV Berg holte Murnau nur ein 1:1, aber dieses Ergebnis war für Wagner erst einmal zweitrangig.

„War total ungewohnt und aufregend.“

Martin Wagner über das Abschlusstraining mit dem TSV.

Der Habacher kennt ja noch nicht einmal alle Spieler beim Namen. Hinter ihm liegen drei bewegte Tage. Mittwoch meldete Adelwart Interesse an. Zunächst habe er mit der Familie abklären müssen, ob sie ein Engagement in Murnau überhaupt mitträgt. Nach seinem Rückzug in Penzberg vor einem Jahr hat sich Wagner bewusst vom Fußball distanziert, die Zeit Frau und Kindern gewidmet. „Ich habe es mir nicht leicht gemacht“, sagt er über den Entschluss.

Letztlich sei’s das Bauchgefühl gewesen, das ihn zum Schritt riet. Donnerstag sagte er zu, Freitagabend hielt er sein erstes Training. „War total ungewohnt und aufregend.“ Bei der Spielvorbereitung verließ sich Wagner auf seinen Co-Trainer Benedikt Hausmann. Der übernahm auch weitestgehend das Coaching in Berg. Ein 1:1, das an einem Tag, an dem sämtliche direkte Konkurrenten auch nur Unentschieden spielten, doppelt schmerzt.

TSV Murnau nach dem Ausgleich des MTV Berg „unstrukturiert und planlos“

Allerdings weist Wagner auf die Umstände hin. „Die letzten Tage sind nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Das Selbstvertrauen und Selbstverständnis fehlt ein bissl.“ Die erste halbe Stunde verlief noch, wie man’s vom TSV kennt. Vor allem über die linke Seite von Bastian Adelwart und Elias Richter machte Murnau Betrieb. Der Makel der ganzen Saison – die Inkonsequenz im letzten Drittel – quälte aber auch den Neuen. „Wäre deutlich mehr möglich gewesen“, sagt Wagner. So aber sprang nur ein Tor von Tadeus Henn heraus. Danach ließ sich Murnau vom Berger Spielstil infizieren. Jeder in der Bezirksliga weiß, was einen beim MTV erwartet: viel Kampf, viel Defensive, viele lange Bälle.

Abschnitt zwei, spätestens nach dem Ausgleich durch Marcel Höhne (62.), verlief nur noch „vogelwild“. Auf dem engen, kleinen Kunstrasen stellten beide Teams das Fußballspielen ein. Foul an Foul reihte sich. Die Zahl der Freistöße stieg ins Unermessliche. „Unstrukturiert und planlos“, nennt Wagner die Partie. Keine Mannschaft habe sich klare Torchancen erspielt. Bergs Ausgleichstreffer fiel, weil die Murnauer Kette nicht gut stand und einen Ball durchrutschen ließ.

„Ganz oft verlierst Du solche Spiele noch.“

Martin Wagner über das Unentschieden bei seinem Debüt.

Obwohl der TSV den Ton angab, habe sich Berg den Punkt verdient, betont Wagner. „Ganz oft verlierst du solche Spiele noch.“ Das Thema Aufstieg, so präsent es die ganze Saison über gewesen sein mag, rückt er erstmal in den Hintergrund. Die nächste Woche wird für ihn eine Tour zum Kennenlernen, die im emotionalen Gipfel endet: Sein erstes Heimspiel in Murnau bestreitet Wagner gegen den 1. FC Penzberg. Seinen Ex-Verein. (ANDREAS MAYR)

Aufrufe: 020.3.2023, 09:04 Uhr
Andreas MayrAutor