2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der FV Delkenheim steht im Endspiel um den Aufstieg in die Gruppenliga.
Der FV Delkenheim steht im Endspiel um den Aufstieg in die Gruppenliga. – Foto: Jochen Haupt

Relegation: Delkenheim nach Hitze-Thriller im Endspiel

FVD zittert sich bei der 2:3-Heimniederlage gegen Viktoria Kelsterbach ins Finale um den Aufstieg in die Gruppenliga

Wiesbaden. War das ein Hitze-Thriller vor 550 Zuschauern auf der Anlage des FV Delkenheim, dessen Weiterkommen im Duell mit Viktoria Kelsterbach in der Aufstiegsrunde zur Gruppenliga nach einer 2:1-Führung und dem 2:0-Erfolg im Hinspiel plötzlich am seidenen Faden hing. Die Gäste führten 3:2, schnupperten mehrfach am 4:2, das Verlängerung bedeutet hätte. Aber irgendwie rettete sich der FVD um den bärenstarken Torhüter Patrik Göttert ins Ziel – Endstand 3:2 für Viktoria.

Während der SV Wallrabenstein auch die Rückspiel-Aufgabe beim TuS Dietkirchen mit einem souveränen 3:0 löste. Am Mittwoch (19.30 Uhr) spielen FVD und SVW nun im Endspiel in Bleidenstadt um den Aufstieg in die Gruppenliga.

Das frühe Gegentor durch Viktoria-Goalgetter Noah Brämer (8.), der im Hinspiel noch gesperrt war, brachte Delkenheim zunächst in Verlegenheit. Bei weiteren Großchancen hätten die Gäste durchaus erhöhen können. Doch der FVD biss sich in die Partie rein. Nach einem Einwurf setzte sich Spielertrainer Pascal Bender beherzt durch und legte für Mika Leifermann auf, der zum 1:1 abschloss (30.). Nach der Pause kam es noch besser für die Gastgeber: Leifermann legte vor, Raul Romero Centeno schweißte zum 2:1 ein (53.) – der Finaleinzug schien sicher.

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Doch weit gefehlt. Kelsterbach mobilisierte alle Reserven. Ricardo Schuhmann und Noah Brämer stellten ruckzuck auf 3:2 für die Viktoria (68./77.), ehe sich Brämer Gelb-Rot einhandelte (87., hatte im Kampf um den Ball im Strafraum Nicklas Feidt unglücklich getroffen). Doch es blieb extrem spannend. Der überragende Patrik Göttert griff den Kopfball von Andrey Valentino Vasilov ab (90.), ehe die lange Nachspielzeit begann.

Kelsterbach als faire Verlierer

Bei Delkenheim verließ Nicklas Feidt sichtlich angeschlagen das Feld, wurde in die Klinik gebracht. Brämer war sofort bei ihm, um sich zu entschuldigen und ihm beizustehen. Kelsterbach versuchte in Unterzahl nochmals alles, während sich Bender Gelb abholte, danach aus der Distanz das leere Tor verfehlte – und mit seiner Mannschaft nach über 100 heißen Minuten jubeln durfte. Der Delkenheimer Traum vom Durchmarsch lebt. Wobei Kelsterbach nahe daran war, mit mehr als zwei Toren Unterschied zu gewinnen. Wohltuend: Beide Teams klatschten gleich einander ab, die Gäste erwiesen sich als extrem faire Verlierer im Gesamtvergleich, was auch vom FVD-Anhang honoriert wurde. „Kelsterbach hat verdient gewonnen. Wir haben mit unserem starken Torhüter alles in die Waagschale geworfen, um dieses Spiel über die Bühne zu bekommen“, sagte Pascal Bender. Und mit Blick auf den Mittwoch: „Ein Finale spielt man nicht, ein Finale will man gewinnen. Jetzt wollen wir es auch werden. Auch wenn ich die Favoritenrolle vielleicht bei Wallrabenstein sehe.“

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Die Trainerstimmen zum Spiel

Eric Pascal Bender (Spielertrainer FV Delkenheim): "Kelsterbach hat verdient gewonnen. Wir haben alles in die Waagschale geworfen und können uns heute auch bei unserem Torhüter bedanken. Das einzige, was ich meiner Mannschaft vorwerfen kann: Nach dem 2:1 dürfen wir uns hinten nicht mehr so zwei Eier fangen. Ein Finale spielt man nicht, ein Finale gewinnt man. Wir hatten in dieser Saison nicht gerechnet, dass wir es in die Relegation schaffen. Jetzt wollen wir es auch packen. Wallrabenstein ist ein bisschen ManCity-Like, wir sind eher Inter-Like, von daher sehe ich Wallrabenstein eher in der Favoritenrolle. Die lange Saison zehrt schon sehr. Vielleicht kriegt am Mittwoch ein Spieler die Chance, der damit momentan noch nicht rechnet."

Ahmet Demiroglu (Trainer Viktoria Kelsterbach): "Nach dem 2:2 im letzten Spiel gegen Schwalbach haben wir sehr gehadert. Deswegen bin ich heute umso stolzer auf die Mannschaft. Im Hinspiel waren wir noch zu verkrampft. Am Ende hätte noch der ein oder andere Treffer fallen können für uns. Ich bin super glücklich darüber, dass in diesem Spiel wieder die Köpfe nach oben gegangen sind. Trotz alledem war es eine top Saison für uns. Es war von Vereinsseite her nicht die Erwartung an uns. In dieser Saison ist alles super gelaufen, wir hätten den Aufstieg aus sportlicher Sicht gerne mitgenommen, aber okay. Dafür ist unsere Zweite aufgestiegen. Nächste Saison wird es teilweise härter sein. Die Konkurrenz weiß, was wir können. Wir wissen, was die Konkurrenz kann."

Aufrufe: 011.6.2023, 17:48 Uhr
Stephan Neumann, Luca Palmer, Philipp DurilloAutor