2024-05-16T07:18:09.875Z

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Manfred Schwabl ist bekanntlich kein Freund der aktuellen Aufstiegsregelung zur 3. Liga: Der Präsident der SpVgg Unterhaching nimmt persönlich am Gipfeltreffen in Leipzig teil.
Manfred Schwabl ist bekanntlich kein Freund der aktuellen Aufstiegsregelung zur 3. Liga: Der Präsident der SpVgg Unterhaching nimmt persönlich am Gipfeltreffen in Leipzig teil. – Foto: IMAGO/Sven Leifer

Regionalliga: Klubs kämpfen um gerechte Aufstiegsregel – was bringt das Gipfeltreffen?

Manni Schwabl vertritt SpVgg Unterhaching

Die einen haben einen direkten Aufstiegsplatz, die anderen nicht. Diese ungleiche Regelung in den Regionalligen wollen viele Vereine ändern. 20 Klubs sind beim Gipfeltreffen.

München/Leipzig – Topvereine aus dem Norden, Nordosten und Bayern eint ein Ziel: Die Aufstiegsregelung aus der Regionalliga soll gerechter werden. Aktuell haben die Regionalligen aus Westen und Südwesten einen festen Aufstiegsplatz, aus den anderen drei Staffeln steigt jährlich wechselnd nur ein Meister sicher auf. Die anderen beiden müssen in die Relegation.

Das ist ungerecht, sagen die Klubs verständlicherweise. Und treffen sich am heutigen Donnerstag in Leipzig, um über eine fairere Lösung zu debattieren. Das Problem: Wohin die Reise gehen könnte, weiß aktuell niemand so recht.

Regionalligareform einst gescheitert: Zwischenlösung jetzt die Regel – viele Klubs unzufrieden

Nicht zuletzt führt die aktuelle Regelung vor Augen, wie schwierig das Thema ist. Das bestehende System entstammt einer Übergangsregelung aus der gescheiterten Regionalligareform 2019.

Meister sollen aufsteigen, war damals die Forderung. Damit das gelingen kann, akzeptierte die 3. Liga einen vierten Aufstiegsplatz, bekam für dieses Entgegenkommen aber nie etwas zurück. Seitdem können eigentlich nur die Regionalligen West und Südwest mit der Regelung zufrieden sein. Aber so groß der Reformwillen auch ist, ein mehrheitsfähiger Lösungsansatz findet sich momentan nicht.

Regionalliga: Gerechtere Aufstiegsregelung? Es gibt drei Lösungsansätze

  • Reduzierung der Regionalligen auf vier Staffeln.
  • Aufstiegsspiele für alle Meister.
  • Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams mit fünf Absteigern.

Das Problem: Die Reduzierung der Regionalligen auf vier Staffeln scheiterte bereits 2019. Kein Regionalverband will seine Selbstständigkeit aufnehmen und viele Vereine scheuen die drohenden weiten Fahrtstrecken. Eine Aufstiegsrunde mit allen Meistern würde der grundlegenden Forderung der Regionalligisten widersprechen und einem fünften Abstiegsplatz dürften die Klubs der 3. Liga wohl kaum zustimmen.

Aufstiegsregelung der Regionalliga ändern: Gipfeltreffen in Leipzig – mit FC Bayern und SpVgg Unterhaching

Keines der drei Konzepte ist lückenlos, ein besserer Vorschlag liegt momentan aber nicht vor. Und ohne Konzept wird es keinen außerordentlichen DFB-Bundestag geben, bei dem eine Änderung der Aufstiegsregel beschlossen werden könnte.

Deshalb krempeln die Klubs jetzt die Ärmel hoch und debattieren in Leipzig über eine mögliche Lösung. 20 Topklubs aus Osten, Nordosten und Bayern schicken jeweils einen Vertreter. Aus Oberbayern ist unter anderem Manni Schwabl für die SpVgg Unterhaching dabei, auch der FC Bayern München ist vertreten. Der Hachinger Präsident ist ein Freund klarer Worte, die fand vor dem Gipfeltreffen aber Jenas Geschäftsführer Chris Förster bei liga3-online.de: „Diese Ungleichbehandlung in der Aufstiegsfrage ist ein sportpolitischer Skandal und mit den Werten des DFB nicht vereinbar. Es ist wichtig, dass alle Klubs, die unter dieser Ungerechtigkeit leiden, mit einer Stimme sprechen und wir gemeinsam einen Lösungsvorschlag erarbeiten.“ Fußballdeutschland darf gespannt sein, was die Vereine präsentieren.

Robert Hettich, Sportdirektor des 1. FC Schweinfurt, hatte im Juni bereits einen Vorschlag formuliert: Spaltung der 3. Liga und Reform der Regionalligen. Dafür müsste die 3. Liga raus aus dem DFB. (moe)

Aufrufe: 03.11.2022, 15:55 Uhr
Moritz BletzingerAutor