2024-04-30T13:48:59.170Z

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Trainer Martin Hasenpflug darf zufrieden sein.
Trainer Martin Hasenpflug darf zufrieden sein. – Foto: Arno Wirths

Ratingen 04/19 übertrifft die eigenen Erwartungen

Nach der Fußballsaison zieht Präsident Jens Stiegshorst ein Fazit für Ratingen 04/19. Der Einzug ins Niederrheinpokal-Halbfinale krönt die sehr gute Saison der Oberliga-Mannschaft, die Bezirksliga-Reserve benötigte einen Trainerwechsel, die C-Junioren machen Freude.rnrn

Die Fußballsaison ist beendet, Ratingen 04/19 hat die Oberliga auf dem vierten Platz abgeschlossen. Trainer Martin Hasenpflug war auch durch den erstmals in der Vereinsgeschichte erreichten Einzug ins Halbfinale des Nieder­rheinpokals, in dem es nach 1:0-Führung eine 1:3-Niederlage bei Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen gegeben hatte, insgesamt zufrieden mit der Spielzeit.

„Wir sind das dritte Jahr in Folge in die Top Fünf gekommen. Daran müssen wir weiter arbeiten, denn dass das nicht so einfach ist, sieht man an Mannschaften, die auch in den Vorjahren oben dabei waren und nun weit unten in der Tabelle zu finden sind.“

Sein Vorsitzender Jens Stieghorst ergänzt: „Wir haben die erfolgreichste Saison seit 2016 gespielt, als wir am Ende Dritter und im Pokal-Viertelfinale waren. Im Verhältnis zur letzten Saison hatten wir zwar elf Pflichtspiele weniger, aber einen besseren Punkteschnitt: 1,91 in der Liga. Und ich finde, dass sich die Mannschaft auch spielerisch weiterentwickelt hat. In der Liga haben wir die Erwartungen erfüllt, im Pokal übererfüllt.“

>>> UPDATE: Samed Yesil wechselt in die Kreisliga A

In letzterem Wettbewerb hatte Samed Yesil mit einem frühen Doppelpack in Sonsbeck schnell die Weichen auf den historischen Halbfinaleinzug gestellt, doch vier Tore in 30 Ligaspielen – zumeist nur bei Kurzeinsätzen – waren zu wenig, um den Offensivmann zu halten. „Samed Yesil ist ein überragender Teamplayer, der hier alles getan hat, um in die Mannschaft zu kommen“, lobt Stieghorst, muss aber auch zugeben: „Es hat leider nicht geklappt. Er hat sich aber großartig verhalten und verabschiedet.“ Dafür bestach ein anderes Offensivduo: „Tom Hirsch und Ali Hammoud sind beide über den Erwartungen eingeschlagen.“ Beide machten fast alle Spiele und erzielten gemeinsam 30 Liga-Treffer. Hirsch wechselt nun allerdings zum SV Straelen.

Der 04/19-Präsident hat den gesamten Verein im Blick und zieht ein generelles Fazit. Nach äußerst schwachem Start sah die Reserve in der Bezirksliga wie ein sicherer Absteiger aus, dann gab es den Trainerwechsel von Ali Basboga zu Deniz Aktag. Stieghorst findet: „Der Trainerwechsel hat zum Erfolg geführt, an dem Deniz Aktag den größten Anteil hat. Er hat im Winter neue Spieler geholt und mit ihnen und den Verstärkungen aus dem Oberliga-Kader die Klasse gehalten. Hätten wir das laufen lassen, wären wir sang- und klanglos abgestiegen.“

Das Saisonfinale – das 0:10 beim SV Burgaltendorf – hatte dem Präsidenten da so gar nicht gefallen. „Als ich das Ergebnis gesehen habe, war ich schon auf 180. Wenn ich dann noch in der Rheinischen Post lese, dass die Mannschaft am Tag vor dem Spiel von 14 bis 24 Uhr gegrillt und gefeiert hat, ist das für mich bezeichnend. Ich wollte darüber aber eigentlich gar nicht mehr reden. Schwamm drüber, wir haben es geschafft, die Klasse zu halten, und die nächste Saison wird eine ganz andere sein.“

Denn die Reserve in der Bezirksliga sei „ein wichtiger Unterbau“, betont Stieghorst und erinnert an aktuelle Oberligaspieler wie Bo Lasse Henrichs oder Melvin Ridder, die aus der tieferen in die höhere Spielklasse gekommen sind, und hat auch ein Beispiel, wo es nicht funktioniert hat: „Bei der SSVg Velbert ist jetzt die erste Mannschaft in die Regionalliga aufgestiegen, aber die zweite ist aus der Bezirksliga abgestiegen, obwohl sie aufsteigen wollte. Bezirksliga sollte es als Unterbau für einen Oberligisten schon sein.“

Größerer Fokus auf Durchlässigkeit der Junioren

Auch die Jugendmannschaften sollten dann möglichst hoch spielen, und da ärgert Stieghorst der Abstieg der A-Jugend aus der Nieder­rheinliga: „Die ganze Saison war sehr enttäuschend. Die Rückkehr in die Niederrheinliga muss das absolute Ziel sein.“ Die B-Jugend befindet sich in der Qualifikation zur Niederrheinliga, da „wäre es gut, wenn es klappt“. Eine große Freude waren die C-1-Junioren, die die Regionalliga für die nächsten zwei Jahre gesichert haben. „Sie waren das absolute Highlight dieses Jahr in der Jugend, da wurde ich auch überall drauf angesprochen“, versichert Stieghorst. „Dass wir gegen so prominente Gegner wie Borussia Mönchengladbach, Dortmund oder Schalke gespielt haben und spielen werden, ist das Werk der Trainer Kai Schmidt und Il Woo Jang, die mit großem Fleiß und Akribie den Kader zusammengestellt und entwickelt haben. Das haben sie klasse gemacht, an diesen Erfolg hätte vor der Saison niemand geglaubt.“

Wichtig für den Verein sei: „Wir brauchen eine Durchlässigkeit von der C-, B- und A-Jugend bis zu den Senioren. Bei uns werden schon in der F-Jugend Spieler und Trainer von größeren Vereinen abgeworben. Aber selbst wenn die Talente, die wir im Verein haben, jetzt woanders in ein Nachwuchsleistungszentrum gehen, müssen wir sie im Blick behalten und sie zurückholen, wenn es bei ihnen nicht klappt.“ Ein Positivbeispiel für Durchlässigkeit war zuletzt Noah Jecksties, der es aus der A-Jugend in den Oberliga-Kader schaffte. Dass er nun wechselt, ist schade, aber verständlich, findet Stieghorst: „Wir hätten ihn gerne gehalten, aber er wird in der Landesliga mehr Spielpraxis bekommen, und die braucht er. Wir behalten ihn im Auge.“

Aufrufe: 07.6.2023, 23:27 Uhr
Georg AmendAutor