Ratingen 04/19 spielt gegen Hennef remis vor dem Liga-Start

Seine Schützlinge hatten sich ohne ihn vorbereiten müssen, was Chefcoach Martin Hasenpflug später auch lobte: „Das haben sie ganz professionell über die Bühne gebracht“, sagte er über sein Torhüter-Trio aus Dennis Raschka, Luca Fenzl und Dario Ljubic. Über Alabreses Einsatz ergänzte der Cheftrainer: „So positiv Bekloppte braucht man einfach im Fußball.“

Zuletzt hatte Hasenpflug in den Vorbereitungsspielen jedem der drei Torhüter jeweils rund 30 Minuten Spielpraxis gegeben, diesmal spielte Raschka durch. Das kann man durchaus als Fingerzeig werten, wer als Nummer eins in die am kommenden Sonntag mit der Partie beim TSV Meerbusch beginnende Saison gehen wird. Doch Hasenpflug wiegelte ab: „Nein, das kommunizieren wir erst ab Dienstag, dasselbe gilt auch für die Spielführer.“ Gegen Hennef trug Erkan Ari die Kapitänsbinde, zuvor hatte Ali Can Ilbay sie. Moses Lamidi, der in der Vorsaison Stellvertreter von Kapitän Fatih Özbayrak war, den es zu ETB Schwarz-Weiß Essen verschlagen hat, ist aktuell im Urlaub.

Gute Testspielbilanz

Die Ratinger hatten in den jüngsten drei Testspielen 17:0 Tore geschossen, die Gegner waren da allerdings auch Landesligisten und ein Bezirksligist gewesen. Mittelrheinligist Hennef hielt da doch deutlich entschiedener dagegen, dennoch hatten die Platzherren gleich in der ersten Minute eine gute Chance: Innenverteidiger Mike Koenders schickte mit einem langen Ball Tom Hirsch über die linke Außenbahn, der Ratinger setzte sich stark durch, drang in den Strafraum ein, doch seinen Pass in die Mitte verpasste Yassin Merzagua. Direkt im Anschluss wackelte Raschka einmal, als er außerhalb seines Strafraums zwar den Ball erlief, ihn aber direkt in den Fuß von Masahiro Fujiwara spielte – der Hennefer konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen.

Es blieb die einzige Unsicherheit Raschkas, der allerdings in der zwölften Minute beim Schuss von Tristan Arndt machtlos zuschauen musste, wie der Ball auf die lange Ecke flog – und am Pfosten landete. Fünf Minuten später vergab Hirsch nach Hackentrick von Samed Yesil eine große Chance, als er den Ball mit dem rechten Fuß am langen Eck vorbei legte. Yesil – zuletzt zweifacher Dreifach-Torschütze – hatte zuvor im Anschluss an eine Ecke Hennefs Torwart Max Blönigen geprüft, der die Aufgabe gegen den Ex-Profi meisterte (8.).

Für Aufregung sorgte dann zweimal Schiedsrichter Mohamed Wahbi: Erst entschied er, dass Raschka den Ball außerhalb des Strafraums mit den Händen abgefangen hätte, ließ sich dann aber von seinem Linienrichter korrigieren. Dann zeigte er einem Hennefer Ersatzspieler die Rote Karte, nachdem er sie darauf hingewiesen hatte, dass sie grüne Leibchen über die roten Trikots ziehen müssten, da es sonst zu ähnlich zu den Hemden der aktiven Spieler sei. In der Folge muss es einen Wortwechsel gegeben haben, den Wahbi sanktionierte.

Hälfte zwei blieb intensiv, Torchancen hatten zunächst die Gäste, einmal musste Ari für Raschka retten. Gefährlich wurde 04/19 vor allem über Außen, wenn Bo Lasse Henrichs zum Sprint ansetzte – Zählbares sprang aber nicht dabei heraus. Bei einem Foul an ihm vor der Strafraumgrenze ließ Schiedsrichter Wahbi die fällige Rote Karte in der Tasche, in der Liga hätte er sie ziehen müssen (65.). Acht Minuten vor dem Ende standen Yesil und Pierre Nowitzki alleine von Blönigen, doch der Linienrichter hatte auf Abseits entschieden – fälschlicherweise, denn ein Hennefer lag auf der gegenüberliegenden Seite am Rand des Spielfeldes und hob das Abseits damit auf.

All das war letztlich nicht weiter wichtig, beide Trainer hatten einen für sich guten Test gesehen. Hasenpflug sagte: „Eine Generalprobe ist immer schon ein halbes Meisterschaftsspiel. Ich hatte von meiner Mannschaft erwartet, dass sie hoch fährt und in den Kampfmodus kommt – da hat sie abgeliefert. Die erste Hälfte ging klar an uns, in der zweiten haben wir ein bisschen den Faden verloren.“ So endete die Testspielreihe mit einem 0:0 nach vier Siegen in Folge und der 0:7-Abfuhr zum Start beim Regionalligisten Wuppertaler SV. „Im ersten Spiel haben wir noch sieben Stück bekommen, da haben sich alle Sorgen um unsere Abwehr gemacht. Jetzt haben wir viermal zu null gespielt. Wir haben noch viel Arbeit, aber wir sind im Soll“, fand Hasenpflug.