2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Ratingen 04/19 hat die Belastung des Ramadan schon gespürt.
Ratingen 04/19 hat die Belastung des Ramadan schon gespürt. – Foto: Arno Wirtz

Ratingen 04/19 ist froh über das Ende des Ramadan

Die komplette Offensive der Ratinger hat den Fastenmonat begangen – eine Belastung. Am Sonntag kommt Schonnebeck ins Stadion.

Mit dem Zuckerfest ist nun der muslimische Fastenmonat Ramadan zu Ende gegangen – das hat auch Auswirkungen auf Ratingen 04/19. Denn ein großer Teil des Kaders beim Oberligisten gehört dieser Religion an, und so war seit dem 22. März beispielsweise nicht gestattet, zwischen Sonnenauf- und -untergang zu essen oder zu trinken – das ist natürlich gerade für Sportler eine Belastung. Trainer Martin Hasenpflug sieht das auch ein Stückweit als Erklärung für die 1:3-Niederlage vor knapp einer Woche beim SV Sonsbeck, die nach 1:0-Führung und großer Überlegenheit in Hälfte eins passierte: „Unsere ganze Offensive war im Ramadan. Da fehlte in der zweiten Halbzeit einfach die Kraft.“

Die hatte vor der Pause noch Ali Hassan Hammoud demonstriert: Der 23-Jährige befindet sich aktuell in überragender Verfassung, schoss in den jüngsten vier Spielen fünf Tore und ist mit elf Treffern in 32 Spielen nun der zweitbeste Ratinger Torschütze nach Tom Hirsch, der in 30 Partien 14-mal getroffen hat. „Vielleicht kommt Ali Hammoud jetzt entgegen, dass wir mit ihm als einzige Spitze und zwei Achtern in seinem Rücken spielen“, schätzt Hasenpflug, der den Offensivmann vor der Saison von Absteiger Jahn Hiesfeld geholt hatte. „Jeder Spieler muss sich in einer neuen Mannschaft und in einem neuen System erst einmal zurechtfinden. Das hat Ali jetzt getan, er kennt seine Mitspieler, welche Laufwege sie haben, welche Pässe sie spielen und welche Rolle er hat. Er ist jetzt einfach super in die Mannschaft integriert“, erklärt Hasenpflug die Leistungsexplosion.

Die soll natürlich auch am Sonntag (15 Uhr) anhalten, wenn die Ratinger im Stadion die Spvg Schonnebeck empfangen. Tabellarisch ist es ein Nachbarschaftsduell zwischen dem Sechsten und dem Siebten, 04/19 hat fünf Punkte Vorsprung und ein Spiel weniger absolviert. Sowohl im Hinspiel als auch im Achtelfinale des Niederrheinpokals konnten sich die Ratinger in Essen davon überzeugen, dass Schonnebeck einen sehr robusten und körperlichen Kader hat. Aber Hasenpflug entgegnet: „Bei der Körpergröße mache ich keine Unterschiede. Wichtig ist im Fußball die Mentalität, und eine gesunde Aggressivität, die oft entscheidend ist in der Oberliga, kann ich auch als körperlich unterlegene Mannschaft zeigen.“

Allerdings ist Schonnebeck „gut in Form“, wie Hasenpflug weiß, die Essener gewannen fünf ihrer jüngsten sechs Spiele. „Die kommen mit breiter Brust und haben mit Matthias Bloch einen absoluten Leader, den wir nicht ins Spiel kommen lassen dürfen“, erläutert der 04/19-Trainer, der als weitere Marschrichtung ausgibt: „Wir müssen unser Spiel durchbringen und von Anfang an zeigen, dass wir Wiedergutmachung betreiben wollen für die zweite Halbzeit in Sonsbeck.“

Neben der erwähnten Belastung der gesamten Offensive im Ramadan hatte Hasenpflug als weitere Faktoren für die Niederlage ausgemacht: „Wir haben uns ein Stückweit von dem Elan überraschen lassen, mit dem Sonsbeck aus der Pause kam. Wir dürfen einfach nicht den Fehler machen zu glauben, dass wir als fußballerisch bessere Mannschaft nachlässig werden können bei den Basics wie Lauf- und Kampfbereitschaft. Wir haben uns in Sonsbeck den Schneid abkaufen lassen, auch da erwarte ich jetzt gegen Schonnebeck eine Leistungssteigerung. Wir spielen in unserem Stadion, in dem wir zwar diese Woche nicht trainieren konnten, weil an der Weitsprunganlage gearbeitet wurde, aber dort wollen wir unseren Fans etwas bieten.“

Aufrufe: 022.4.2023, 09:37 Uhr
Georg AmendAutor