2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Spieler der SpVg Olpe soll am 1. Spieltag rassistisch beleidigt worden sein.
Ein Spieler der SpVg Olpe soll am 1. Spieltag rassistisch beleidigt worden sein. – Foto: Günther Hausstein

Rassismus-Eklat verhindert Schmallenbergs Auftaktsieg

In der Landesliga 2 kam es am Sonntag zu einem Rassismus-Vorfall.

Aufsteiger SV Schmallenberg/Fredeburg empfing die SpVg Olpe. Die Gastgeber führten 2:1, als in der 75. Minute ein Olper Spieler von einem Zuschauer rassistisch beleidigt wurde. So die Aussagen der Olper, die sich daraufhin weigerten, die Partie fortzusetzen, so dass Schiedsrichter Felix Weller die Partie abbrach.

Inzwischen hat sich der zuständige Sportrichter Georg Hein zur Sachlage gegenüber der Lokalpresse "Westfalenpost" geäußert: "Wir sammeln derzeit vergleichbare Fälle, um diese in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Ich kann verstehen, dass vor allem die Schmallenberger die Sache schnell geklärt haben wollen. Allerdings bekommen nun beide Vereine die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Und dann werden wir den Fall in drei, vier Wochen mündlich in Kaiserau verhandeln. Es ist noch völlig offen, wie es jetzt weitergeht."

Es gehe um zwei wesentliche Entscheidungen. "Als gastgebender Verein haftet der SV Schmallenberg/Fredeburg für seine Zuschauer. Paragraf 12 der Rechts- und Verfahrensordnung des Westdeutschen Fußballverbands (RuVO/WDFV) sieht für Verstöße gegen die Diskriminierungstatbestände Strafen gegen Vereine von mindestens 1000 Euro für den Fall vor, dass eine Diskriminierung wegen der ethnischen Herkunft oder Rasse angenommen wird. Zudem können der betreffenden Mannschaft Punkte abgezogen werden. Offen ist zudem, ob eine Spielwertung erfolgt. Sowohl eine Wertung zugunsten der Schmallenberger, die zum Zeitpunkt des Abbruchs mit 2:1 geführt hatten, zugunsten der Olper oder aber mit einer Niederlage für beide Teams sei möglich. Auch eine Neuansetzung ist denkbar", erklärt Hein.

Ursprünglicher Bericht vom 15. August

Unter den 150 Zuschauern soll jemand nach einem Laufduell zweier Spieler an der Außenlinie den Abwehrspieler der Olper mit den Worten "Sch... Schwarzer" beleidigt haben, berichtet die Lokalpresse "Westfalenpost".

„Ich stand auf der anderen Seite und konnte es nicht hören. Mir wurden die Worte aber von den Spielern bestätigt, die es mitbekommen haben“, sagte Raphael van der Wielen, Co-Trainer der SpVg, der den erkrankten Munir Saida vertrat, gegenüber der "Westfalenpost".

„Das ist natürlich die denkbar schlechteste Möglichkeit, nach elf Jahren wieder mal ein Landesligaspiel zu bestreiten. Wir konnten den Zuschauer, der sich rassistisch geäußert hat, bislang nicht ausfindig machen, können uns für das Verhalten der betreffenden Person aber nur in aller Form entschuldigen“, erklärte Marcel Brunert, 2. Vorsitzender des SV Schmallenberg/Fredeburg, gegenüber dem Sauerlandportal "match-day.de".

„Ich habe die Äußerung nicht gehört, was aber nicht heißen soll, dass es sie nicht gegeben hat. Mir tut einfach unfassbar weh, dass wir nun in der neuen Liga den Rassismus-Stempel bekommen werden. Dabei haben wir so viele Spieler mit Migrationshintergrund im Kader. Die Mannschaft und ich verurteilen solche Äußerungen auf das Schärfste und können leider nichts für das Verhalten einzelner Vollidioten am Seitenrand", ergänzte Schmallensbergs Coach Merso Mersovski gegenüber "match-day.de".

„Als der Ball ins Aus getrudelt war, gab es eine kleine Rudelbildung, die ich geschlichtet habe. Was gerufen wurde, habe ich nicht gehört und kann es nicht bewerten. Wenn sich aber eine Mannschaft weigert, weiterzuspielen, in diesem Fall, weil sie sich rassistisch beleidigt fühlt, dann breche ich das Spiel ab“, sagte der Unparteiische Weller gegenüber der "Westfalenpost".

Sportlich gesehen war die SpVg Olpe zum Zeitpunkt des Abbruchs immer besser in das Spiel gekommen, nachdem Sandro Steglich in der 52. Minute den Anschluss hergestellt hatte. Luca Schoermann (12.) und Carlos Schöllmann (15.) hatten den SVS in Front geschossen.

Aufrufe: 016.8.2022, 21:00 Uhr
sbAutor