2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der TSV 1860 muss sich erstmal hinten anstellen.
Der TSV 1860 muss sich erstmal hinten anstellen. – Foto: Cathrin Müller /M.i.S.

Quintett kämpft um Relegationsplatz: Saarbrücken und 1860 in der Krise - der Rest marschiert

Ein Duo vorneweg

Die ersten Spiele in der 3. Liga in 2023 sind gespielt. Es zeichnet sich ein Trend ab: Hinter dem Spitzenduo Elversberg/Wiesbaden kämpft ein Quintett um die Relegation.

München – Und wieder sind die Löwen mit einem blauen Auge davongekommen. Selber am Sonntag in Oldenburg gepatzt (2:2) – aber die Konkurrenz in der Spitzengruppe der 3. Liga stellt sich nicht wesentlich geschickter an. Waldhof Mannheim hätte am Montagabend einen Satz in der Tabelle machen können, musste sich aber nach einem mühsamen Spiel mit einem 1:1 gegen Verl zufriedengeben.

TSV 1860: Quintett kämpft um Relegationsplatz

Die erfreuliche Folge für 1860: Zumindest Platz vier, der aktuell für die Relegation reichen würde, bleibt erreichbar. Vier Punkte Rückstand hatten gedroht – so sind es weiterhin zwei.

Aktueller Trend in Liga 3: Elversberg und Wiesbaden setzen sich ab. Freiburg II darf nicht aufsteigen. Für die erste Verfolgergruppe, zu der die Löwen gehören, heißt es: Hinten anstellen! Nur drei Punkte trennen das Duo Saarbrücken/Mannheim (36 Punkte) vom Tabellenachten Dresden (33). Ingolstadt als Neunter (31) hat sich mit vier Niederlagen in Folge aus dem Kreis der Aufstiegsanwärter ausgeklinkt (vorerst). Wir zeigen, wer aus dem Verfolger-Quintett den besten Lauf hat, die formstärksten Spieler – und was in den ausstehenden 17 Partien zu erwarten ist.

Saarbrücken (Platz 4, 36 Punkte)

Der FC Saarbrücken und Ex-Löwe Richard Neudecker befinden sich in einer Formkrise.
Der FC Saarbrücken und Ex-Löwe Richard Neudecker befinden sich in einer Formkrise. – Foto: IMAGO/Fabian Kleer

Drei von vier Spielen im neuen Jahr verloren – es läuft nicht mehr beim FCS, der 1860 noch im November eine bittere 0:1-Heimpleite zugefügt hatte. „Bei uns ist im Moment der Wurm drin“, sagt Ex-Löwe Richard Neudecker am Telefon: „Wir kriegen Gegentore, die wir in der Hinrunde nicht bekommen haben – und vorne machen wir die Chancen nicht rein.“ Besonders schmerzhaft: die 0:4-Abfuhr im Saar-Derby gegen Elversberg. Was Neudecker tröstet: „Wir sind in der Tabelle nicht großartig abgerutscht. Zum Glück schwächeln die Teams hinter uns genauso.“ Der Rat des Spielmachers: „Sinne schärfen! Dann bin ich zuversichtlich, dass es bald wieder in die richtige Richtung geht.“

Mannheim (Platz 5, 36 Punkte)

Ex-Löwe Thomas Pledl glänzt bei Waldhof Mannheim.
Ex-Löwe Thomas Pledl glänzt bei Waldhof Mannheim. – Foto: IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto

Das 1:1 gegen Verl hat den Höhenflug der Waldhöfer ein wenig gebremst. Zuvor gab es drei Siege, beginnend mit dem 3:1 gegen 1860 im Jahresauftaktspiel. Mannheims Trumpf ist die extrem variable Offensive um Torjäger Dominik Martinovic, Pascal Sohm, den französischen Zauberfuß Adrien Lebeau und Winterzugang Thomas Pledl, der zuvor bei 1860 vorgespielt hatte. Wichtig für die Waldhöfer: Es klappt jetzt auch auswärts: zwei Siege in Folge (3:1 in Duisburg, 4:1 in Köln). Zuvor: sechs Niederlage in acht Spielen.

TSV 1860 (Platz 6, 34 Punkte)

Wer das Positive sehen will, könnte sagen: Die Ausgangslage ist vergleichbar mit der vor einem Jahr: 34 Punkte aus den ersten 21 Spielen (Türkgücü-Duelle rausgerechnet). Das Torverhältnis ist sogar noch einen Tick besser: 37:28 gegenüber 35:28. Das Problem: Die Verunsicherung nach dem langen Herbsttief sitzt noch immer in den Köpfen. Den schmerzhaften Beweis dafür lieferte die Nachspielzeit von Oldenburg (2:0-Vorsprung verspielt). Blaue Optimisten hoffen nun darauf, dass bald ein erfahrener Trainer gefunden wird, dieser eine Siegesserie startet – und dass die vielen direkten Duellen ab April zur Aufholchance werden.

VfL Osnabrück (Platz 7, 34 Punkte)

Der VfL Osnabrück und Neutrainer Tobais Schweinsteiger haben einen Megalauf.
Der VfL Osnabrück und Neutrainer Tobais Schweinsteiger haben einen Megalauf. – Foto: IMAGO/osnapix / Titgemeyer

Wieso sind die Löwen eigentlich nicht auf diesen Tobias Schweinsteiger gekommen? Die beeindruckende Bilanz des Schweini-Bruders seit der unverdienten 0:2-Heimpleite gegen 1860 Mitte Oktober: sieben Siege in neun Spielen, zuletzt sechs in Folge. Das Erfolgsrezept des 40 Jahre alten Rosenheimers: Er lässt das Team spielen, verzeiht auch Fehler. So ist der Spaß an die Bremer Brücke zurückgekehrt – und der Erfolg!

Dynamo Dresden (Platz 8, 33 Punkte)

Dynamo Dresden um Torjäger Ahmet Arsan hat einen Lauf.
Dynamo Dresden um Torjäger Ahmet Arsan hat einen Lauf. – Foto: IMAGO/Dennis Hetzschold

Haben die Löwen mal wieder einen Gegner stark gemacht? Seit dem 2:1-Sieg in Michael Köllners Abschiedsspiel für 1860 läuft es jedenfalls für die SG Dynamo. Was möglich ist, wenn die Leichtigkeit zurückkehrt, zeigte sich fünf Tage nach dem Wende-Sieg in Giesing: 7:1-Machtdemonstration im Ost-Duell mit dem Halleschen FC. Wie stark das Team von Markus Anfang wirklich ist, wird sich im Frühjahr zeigen – dann geht es binnen fünf Wochen gegen Osnabrück, Saarbrücken, Mannheim, Freiburg II und Wiesbaden. Allesamt Gegner, die vor den Sachsen stehen – noch. Coole Ansage von Anfang: „Das 7:1 verstärkt den Glauben, dass die Mannschaft viel Potenzial hat …“ Es klingt wie eine Drohung. (ulk)

Aufrufe: 08.2.2023, 07:12 Uhr
Uli KellnerAutor