2024-04-30T13:48:59.170Z

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Stabwechsel beim FSV Prüfening: Unter anderem Matthias Goss (l.) springt nach der Entlassung von Jürgen Voy (r.) in die Bresche.
Stabwechsel beim FSV Prüfening: Unter anderem Matthias Goss (l.) springt nach der Entlassung von Jürgen Voy (r.) in die Bresche. – Foto: Christian Brüssel, Redaktion Regensburg

Prüfening zieht die Reißleine

Coach Jürgen Voy muss gehen – Trio um Spielerurgestein Matthias Goss bildet das Trainergespann bis zum Ende der Saison

Wenige Tage nach dem SV Wenzenbach hat ein weiterer abstiegsbedrohter Klub der Bezirksliga Süd die Reißleine gezogen und seinen Trainer des Amtes enthoben. So steht beim FSV Prüfening ab sofort nicht mehr Jürgen Voy an der Seitenlinie. Dei Freistellung des 63-Jährigen hatte zur Folge, dass auch Co-Trainer Sandro Wein nicht weitermacht. Die Interimslösung bis zum Ende der laufenden Saison sieht ein Dreiergespann vor.

Im Regensburger Westen hat man schon die ganze Saison über mit personellen Problemen zu kämpfen. Das ging soweit, dass man über Wochen hinweg zehn bis zwölf Ausfälle kompensieren musste. Im eng umkämpften Fechten um die Nichtabstiegsplätze war zuletzt keine Besserung in Sicht, die letzten drei Spiele gingen ohne eigenen Torerfolg verloren. Kurz nach der 0:6-Klatsche in Bad Abbach zogen die Verantwortlichen nun die Reißleine und vollzogen eine Veränderung auf der Trainerposition. Der stellvertretende FSV-Spartenleiter Andreas Geier erläutert: „Die Entscheidung fiel nicht wegen des 0:6. Wir haben der Mannschaft einen neuen Anreiz bieten müssen und leider ist der Trainer – wie immer im Fußballgeschäft – das schwächste Glied. Die Mannschaft ist unserer Meinung nach zu gut um abzusteigen, hat definitiv das Potenzial für den Klassenerhalt. Jedoch konnte das volle Potenzial bislang nicht ausgereizt werden. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr und wir hoffen, dass die Spieler Gas geben.“

Mit der Entlassung von Jürgen Voy hat auch Co-Trainer Sandro Wein, Voys Neffe, aus Solidarität sein Amt abgegeben. Beiden ist man in Prüfening dankbar für die geleistete Arbeit im letzten Dreivierteljahr: „Wir können dem Trainerteam keine Vorwürfe machen, es wurde gute Arbeit geleistet“, so Geier, der hofft, dass nun ein Ruck durch die Mannschaft geht.

Schließlich stehen in der Bezirksliga wichtige Spiele gegen Schlusslicht SpVgg Ziegetsdorf und beim FC Ränkam an. Punkte müssen her, um den aktuellen Abstiegs-Relegationsplatz 13 nach oben hin verlassen zu können. „Ich ziehe meinen Hut vor Ziegetsdorf, dass sie jeden Sonntag Vollgas auf dem Platz geben. Wir dürfen sie nicht im Geringsten unterschätzen, das wird kein Selbstläufer. Auch gegen Ränkam musst du voll dagegenhalten, sonst hast du keine Chance. Mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei geht es nicht mehr“, betont der Prüfeninger Funktionär, der sich nun gemeinsam mit Spartenchef Frank Witzmann auf die intensive Suche nach einem neuen Cheftrainer für die kommende Saison macht.

Bis zum Ende der laufenden Runde übernimmt ein Trio das Training, bestehend aus dem Prüfeninger Spielerurgestein Matthias Goss (38) – er half diese Saison schon viermal aus – Torwart-Trainer Horst Gerhardinger sowie dem ehemaligen Spieler und Co-Trainer Mario Arapovic (38). Sie sind gleichberechtigt und teilen sich die Aufgaben untereinander auf. Dass die drei es schaffen können, das Ruder in den restlichen sieben Saisonspielen herumzureißen, davon sind die Entscheidungsträger des FSV felsenfest überzeugt. „Matthias verkörpert genau die Eigenschaften, die wir jetzt von der Mannschaft erwarten. Er hat auch Gras gefressen, unter hundert Prozent nicht Fußball gespielt. Wir hoffen, dass er genau diese Eigenschaften an die Mannschaft vermitteln kann. Für Mario gilt dasselbe, er arbeitet Fußball. Und Horst hat als Aktiver lange Zeit höherklassig gespielt, ist bei jedem Spiel und Training dabei. Es wäre dämlich, auf seinen Fußballsachverstand zu verzichten. Wir sind den dreien dankbar, dass sie übernehmen. Sie werden es hoffentlich wuppen“, so Andreas Geier.

Aufrufe: 010.4.2024, 09:00 Uhr
Florian WürtheleAutor