2024-05-08T14:46:11.570Z

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Haben in der Defensive fast alles im Griff: Jannis Reuss (links) und Ramzi Ferjani (24) machten in Kassel ein solides Spiel in der Innenverteidgung der Wormaten. Das Gegentor konnten aber auch sie nicht verhindern.
Haben in der Defensive fast alles im Griff: Jannis Reuss (links) und Ramzi Ferjani (24) machten in Kassel ein solides Spiel in der Innenverteidgung der Wormaten. Das Gegentor konnten aber auch sie nicht verhindern. – Foto: Andreas Fischer

Platzverweis sorgt für Wormatia-Ärger

Der Regionalligist aus Worms fühlt sich bei 1:1 in Kassel vom Schiedsrichter um zwei Punkte gebracht

KASSEL. Kurzer ungläubiger Blick, begleitet von einem Kopfschütteln. Wormatia-Spieler Felix Hache konnte seinen Platzverweis beim 1:1 beim KSV Hessen Kassel nicht glauben. Mit beiden Händen verdeckte er sein Gesicht und trottete mit hängendem Kopf vom Platz. Diskussionen und Verärgerung auch an der Seitenlinie der Wormser. Es half nichts. Die Wormser spielten ab der 70. Minute zu zehnt und kassierten in Unterzahl noch den Ausgleich.

Der Platzverweis veränderte das Spiel. Und die Wormser Verantwortlichen waren sich im Anschluss des Spiels sicher, dass man ohne die Gelb-Rote Karte von Hache mit drei Punkten die lange Heimreise angetreten hätte. Worms’ Sportlicher Leiter Norbert Hess sagte: „Ich habe oft gehört in letzter Zeit, dass wir uns selber dezimieren und nicht diszipliniert sind, aber das kann man nach so einer Roten Karte sicher nicht behaupten.” Auch Trainer Max Mehring befand: „Wenn jetzt jemand sagt, dass sei eine Undiszipliniertheit, ist das absoluter Schwachsinn.”

Platzverweis bringt Gastgeber zurück ins Spiel

In der Tat sorgte die überharte Gelb-Rote Karte auch auf Seiten der Kasseler Spieler kurzzeitig für Verwunderung. Umso bitterer für die Wormatia: der Schiedsrichter musste von seinem Assistenten darauf hingewiesen werden, dass es sich um die zweite Gelbe Karte handelte. Am Ende war es ein Platzverweis für zwei Allerweltsfouls im Mittelfeld, der sich massiv auf das Spielgeschehen auswirkte. Kassel-Trainer Tobias Damm sprach anschließend von einem „glücklichen Punkt”, der ohne Platzverweis wohl nicht mehr zu Strande gekommen wäre.

Die Wormatia punktete verdient. Die vielen Stunden im Bus, die Temperaturen um den Gefrierpunkt und eine riesige Kassel-Chance nach 30 Sekunden steckte das Mehring-Team gut weg. Die zurückgekehrten Sandro Loechelt und Jannik Marx gaben der Mannschaft Sicherheit und das Fehlen von Jean-Yves Mvoto und Tevin Ihrig in der Innenverteidigung fiel nicht ins Gewicht, weil die Hintermannschaft der Wormser mit Ramzi Ferjani und Jannis Reuss einen sicheren Eindruck machte. Mehring sagt: „Mit den Vorzeichen und den vielen Ausfällen haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt.”

Die Bilder zum Spiel findet ihr hier.

Erneut sorgte „Torjäger” Lennart Grimmer für das offensive Highlight der Wormser, als er langen Ball runterpflückte, in den Kassel-Strafraum eindrang, dort drei Spieler narrte und den Ball lässig mit dem Außenrist ins lange Eck schoss. Ein toller Treffer, kurz vor der Pause (44. Minute). Weitere Chancen vergaben Stürmer Alexander Shehada und erneut Grimmer. Trotzdem hatte die Wormatia das Spielgeschehen im Griff und wohl die wenigsten der mehr als 2000 Zuschauer im Auestadion das Gefühl, dürften in der Mitte der zweiten Halbzeit das Gefühl gehabt haben, dass das Heimteam, das seit der ersten Spielminute keine nennenswerten Offensivaktionen mehr hatte, nochmal zurückschlagen würde.

Doch der umstrittene Platzverweis sorgte dafür, dass Kassel nochmal offensiv in Erscheinung trat. Erneut bitter für die Gäste: Beim Ausgleich verschätzte sich VfR-Torwart Ricco Cymer, erreichte den Ball nicht, sodass KSV-Spieler Oliver Issa Schmitt ihn ins verwaiste Tor köpfen konnte (80.).

„Das Tor fällt zu einfach”, haderte Mehring anschließend, ärgerte sich aber weniger über das Tor, sondern den spielentscheidenden Platzverweis des eingewechselten Haches, der in Halbzeit eins den verletzten Fatih Köksal ersetzen musste. Die gleiche Gefühlslage hatte auch Norbert Hess nach Schlusspfiff: „Das wurmt schon, dass wir nach so einem Spielverlauf nur einen Punkt haben. Das sind gefühlt zwei Punkte zu wenig.“

Wormatia: Cymer – Grimmer, Reuss, Ferjani, Torres - Marx, Loechelt (90+1- Bresser), Gözütok, Köksal (39. Hache), Sommer - Shehada (78. Münn).

Tore: 0:1 Grimmer (44.), 1:1 Schmitt (80.).

Zuschauer: 2007.

Gelb-Rote Karte: Hache (70.).

Aufrufe: 020.11.2022, 19:20 Uhr
Stefan MannshausenAutor