2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die große Chance zum 2:1: Aber der Kopfball von Hüffelsheims Jannik Kern (Nummer 9) geht nur an die Latte des Hackenheimer Tores.	Foto: Mario Luge
Die große Chance zum 2:1: Aber der Kopfball von Hüffelsheims Jannik Kern (Nummer 9) geht nur an die Latte des Hackenheimer Tores. Foto: Mario Luge

Packendes "LaLiga"-Derby

SG Hüffelsheim knüpft TuS Hackenheim beim 1:1 die ersten Punkte ab und ist dem Sieg sogar näher

HACKENHEIM. Es stand Derby drauf, es war Derby drin. In einem packenden „LaLiga“-Lokalduell trennten sich der TuS Hackenheim und die SG Hüffelsheim 1:1 (1:1) unentschieden. Flutlicht, Regen, Tacklings, Tempo, Tore und Diskussionen – die Zutatenliste passte für das Topspiel der Fußball-Landesliga West. Einzig Schiedsrichter-Trio um Lucas Staude, der zu oft und zu lange in den falschen Momenten lamentierte, passte nicht so recht in dieses Ambiente. Mit dem Ergebnis konnten am Ende die favorisierten Hausherren deutlich besser leben als die Gäste, die den Spitzenreiter am Rande der ersten Liga-Niederlage seit dem 1. März 2020 (1:4 gegen Türkgücü Ippesheim) hatten.

Diese Einschätzung teilten im Grunde auch die beiden Trainer der Duellanten. „Wir hatten definitiv nicht mehr als den einen Punkt verdient“, konstatierte Niklas Schneider, der seinem Hackenheimer Team immer noch nicht aktiv auf dem Platz helfen kann. Der TuS-Plan gegen forsch und spielerisch stark auftretende Hüffelsheimer war nicht aufgegangen. „Wir sind im Pressing zu oft nicht in die Zweikämpfe gekommen“, analysierte der Co-Spielertrainer. Die Folge: Hüffelsheim kombinierte sich schon in der Anfangsphase oft richtig gut aus der Abwehr heraus, die Hackenheimer Pressingmaschine stotterte, kam zu spät in die Zweikämpfe.

Hüffelsheimer Jubel nach dem 1:0 von Philip Leonhard.
Hüffelsheimer Jubel nach dem 1:0 von Philip Leonhard. – Foto: Mario Luge

Bessere Möglichkeiten auf Seiten der Gäste

Verdient brachte Philip Leonhard den Gast vom Palmstein denn auch nach einem schönen Spielzug über die linke Seite mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze in Führung (5.). Nicht unbedingt angekündigt hatte sich dann der Ausgleich durch Felix Frantzmanns Abstauber, der aber nach 20 Minuten die beste Hackenheimer Phase einläutete. Bis zur Pause nahm der Aufsteiger das Heft in die Hand. Schneider: „In dieser Phase waren wir überlegen.“ Großchancen verbuchte der TuS allerdings nicht, ein zweiter Treffer wurde zudem durch den (korrekten) Abseitspfiff verhindert.

Felix Frantzmann hat keine Mühe zum 1:1 einzuschieben.
Felix Frantzmann hat keine Mühe zum 1:1 einzuschieben. – Foto: Mario Luge

Die Mehrheit der etwa 350 Zuschauer am Felseneck rieb sich in der zweiten Halbzeit die Augen. Nicht etwa der TuS Hackenheim drückte auf den Siegtreffer, sondern die frechen und selbstbewussten Hüffelsheimer. „Da hatten wir nur wieder unser Problem vor dem Tor“, analysierte SGH-Coach David Holste mit heißerer Stimme. Er nahm damit Bezug auf zahlreiche gute Strafraumaktionen, aus denen einige gute Möglichkeiten entsprangen, aber eben keine Tore mehr. Ein Lattenkopfball und ein Abschluss aus zwei Metern, beide Male durch Jannik Kern, waren die besten Chancen in der zweiten Halbzeit. Darüber hinaus wurde es oft zu kompliziert, um erfolgreich zu enden. Da muss sich die SGH freilich an die eigene Nase fassen. Was am positiven Gesamteindruck indes nichts änderte. Oder wie es Holste formulierte: „Butter bei die Fisch‘: Wir müssen hier drei Punkte mitnehmen.“

Tobias Brodhäcker bremst Arash Sadeghi aus.
Tobias Brodhäcker bremst Arash Sadeghi aus. – Foto: Mario Luge

Die Hüffelsheimer Einstellung indes passte, trotz zahlreicher Ausfälle, von Minute eins an. Gegen Hackenheims Power-Fußball muss man schließlich erst einmal umsetzen, was man sich in der Trainingswoche zuvor vorgenommen hat. „Und die Viererkette hat bei uns so noch nie zusammengespielt“, gratulierte David Holste. Seine Wertung: „Überragend.“

Das intensive Derby hatte alle viel Kraft gekosten – von Kopf und Körper. Lob für sein Team gab es von Niklas Schneider wenigstens für die Schlussphase der ersten Halbzeit. „Da hatten wir die Spielkontrolle.“ Warum sein Team nach der Pause dann nicht mehr auf den Platz bekam, was es sich vorgenommen hatte, warum es keine Lösungen fand, das wird das Trainerteam nun analysieren. Insgesamt kann man auch nicht erwarten, dass der starke Neuling auch die Landesliga in Grund in Boden spielt. Aber man ist eben verwöhnt beim Blick ans Felseneck. Die Partien in Idar-Oberstein, Hinterweidenthal, gegen die Eintracht oder auch jetzt gegen die SG Hüffelsheim zeigen, dass die Saison kein Selbstläufer wird. Aber unterm Strich steht immer noch: Keine Niederlage in der „LaLiga“, Platz eins in der Tabelle. Es lief für Aufsteiger schon schlechter.

Paolo Walther (rotes Trikot) Schulter an Schulter mit Henrik Sperling.
Paolo Walther (rotes Trikot) Schulter an Schulter mit Henrik Sperling. – Foto: Mario Luge


TuS Hackenheim – SG Hüffelsheim 1:1 (1:1)

TuS Hackenheim: Reekers – Sadeghi, M- Gilles, Kienle (88. Oertel), Maier, Sperling (72. Hill), Menger, D. Dilles, Gäns, Hulsey, Frantzmann.

SG Hüffelsheim: König – Walther, Scheick, Schmidt, Brodhäcker, Asani, Warkus (75. Müller), Lind, Balzer, Leonhard, Kern.

Tore: 0:1 (5.) Leonhard, 1:1 (20.) Frantzmann.

Schiedsrichter: Lucas Staude (SV RW Seebach).

Rote Karte: Wilfried Dieler (Betreuer TuS Hackenheim)

Zuschauer: 350.

Aufrufe: 024.9.2022, 23:55 Uhr
Mario LugeAutor