2024-04-29T14:34:45.518Z

Transfers
Johannes Bierlmeier (in Rot) und Franz Xaver Brandl kommen mit reichlich Bayernliga-Erfahrung zur SG Oberndorf/Matting.
Johannes Bierlmeier (in Rot) und Franz Xaver Brandl kommen mit reichlich Bayernliga-Erfahrung zur SG Oberndorf/Matting. – Foto: Simon Tschannerl

Oberndorf/Matting läutet Verjüngungskur ein

Die Spielgemeinschaft hofft gemeinsam mit zwei höherklassig erfahrenen Winterneuzugängen auf den Sprung in die Kreisliga

Vier Jahre lang konnte sich der TV Oberndorf in der Bezirksliga halten. Was folgte, war der unvermeidbare Abstieg. Sowie der Beginn einer Spielgemeinschaft mit dem SC Matting. Ein Zusammentun, das sich bis dato als Glückstreffer herausgestellt hat – auch wenn die Mannschaft direkt nochmal abstieg in die Kreisklasse. Doch längst ist wieder eine Aufbruchsstimmung zu spüren am Donauufer. Was nicht nur am Sportlichen festzumachen ist.

Die erfahrene Truppe von Trainer Christian Eisvogel spielt in der Kreisklasse 1 wie schon in der Vorsaison ganz vorne mit, hat beste Chancen auf die Aufstiegsrelegation. Freilich wünscht sich jeder SG-Akteur den Sprung „nach oben“. Helfen sollen zwei neue Spieler, deren Verpflichtungen für einen Kreisklassisten durchaus außergewöhnliche Züge vorweisen.

Es handelt sich um Johannes Bierlmeier und Franz Xaver Brandl, beide 27, beide wohnhaft Regensburg. Und beide waren beim ASV Cham jahrelang Leistungsträger in Bayern- und Landesliga. Phasenweise sogar als Teamkapitän. Was Bierlmeier und Brandl noch eint: Im vergangenen Jahr schloss sich jeweils eine längere Fußballpause an. Beruf und Studium spielten hier die Hauptrolle, obendrein setzte eine Verletzung Bierlmeier außer Gefecht. Doch wie kam der Wechsel zur SG Oberndorf/Matting zustande? Nun, Brandl und SG-Wortführer Thomas Eisvogel arbeiten seit einiger Zeit zusammen und natürlich war dann und wann auch mal der Fußball ein Thema. Aus einer anfänglichen „Schnapsidee“ wurde Handfestes. Dass Bierlmeier einer der besten Freunde Brandls ist, war eine weitere glückliche Fügung. Schlussendlich führte das eine zum anderen und beide ehemaligen Führungsspieler des ASV Cham konnten überzeugt werden vom Weg der SG Oberndorf/Matting.

Von einem „Glücksfall“ spricht Thomas Eisvogel, der Kapitän und sportlicher Leiter des SC Matting in Personalunion ist. Der 32-Jährige frohlockt: „Wir freuen uns umso mehr, dass sie bei uns wieder Lust haben anzugreifen. Dass sie uns sportlich einen Mehrwert bringen, steht außer Frage. Was aber ganz wichtig ist, dass sie menschlich super Typen sind und sie sich sicherlich voll einbringen werden. Sie passen zu hundert Prozent in die Truppe.“ Folglich rücke man hier nicht vom eigenen Weg ab. Weitere Kaderänderungen gab es diesen Winter nicht.

Derzeit stellt die SG eine der ältesten Mannschaften der Kreisklasse 1. Was sich auf Sicht wieder ändern soll. „Unser Ziel ist es, junge Spielern aus der Jugend heranzuführen und dementsprechend die Mannschaft sukzessive verjüngen kann. Das funktioniert ganz gut“, skizziert es Eisvogel. Für diese Saison stießen drei Jugendspieler zur ersten Mannschaft, weitere sollen sich anschließen.

Und sportlich? Aktuell der zweite Tabellenplatz, neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer TSV Großberg und gleichzeitig zehn Punkte Vorsprung auf den Dritten SV Sarching – es deutet alles darauf hin, als würde die SG heuer die Aufstiegsrelegation zur Kreisliga bestreiten. Doch, mahnt Thomas Eisvogel: „Wir sind zehn Punkte voraus, aber man darf nicht vergessen, dass Sarching zwei Spiele weniger bestritten hat.“ Die Spieler sind guter Dinge und motiviert, stecken seit Januar auf freiwilliger Basis im Lauftraining. So viele Punkte wie möglich einzusacken in der Restrückrunde und somit Platz zwei zu festigen, das haben sich die Jungs für die verbleibenden acht Ligaspiele auf die Fahne geschrieben. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Minimal soll der zweite Platz herausspringen und alles andere haben wir sowieso nicht in der eigenen Hand.“

Unterdessen laufen ligaunabhängig die Planungen für die nächste Saison an. Die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Christian Eisvogel (46) wurde über die laufende Runde hinaus verlängert, was nur die logische Konsequenz der mannschaftlichen Entwicklung war. Mit Eisvogels Arbeit ist man im Verein sehr zufrieden. Er hätte großen Anteil am sportlichen Erfolg, arbeite aktiv bei der Kaderplanung mit und hätte die Mannschaft auf die nächste Stufe gehoben, ist von Vereinsseite zu hören. In Sachen Co-Trainer befindet man sich unterdessen in Gesprächen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem TV Oberndorf und dem SC Matting klappt störungsfrei. Die „Ersten“ stecken in der mittlerweile dritten Saison in einer Spielgemeinschaft, während die „Zweiten“ schon länger gemeinsame Sache machen. Eine strickte Trennung der beiden Herrenteams gibt es nicht, man möchte als Einheit auftreten. Thomas Eisvogel: „Wir ziehen alle an einem Strang und sind jetzt wirklich gut aufgestellt, nachdem es von der Bezirksliga in die Kreisklasse runter ging. Dazu leistet jeder seinen Beitrag. Wir schauen positiv voran.“ Die SG so attraktiv wie möglich zu machen für junge Spieler, das ist so ein weiteres Zukunftsziel der beiden Vereine.

Aufrufe: 013.2.2023, 17:00 Uhr
Florian WürtheleAutor