Neuer Umbruch in Ammendorf: Vier Stammkräfte verlassen den BSV

Der Verlust vom "Urgestein" Tobias Cramer aus der Offensivabteilung wird genauso schwer zu ersetzten sein wie der von Gerson Sachs. Tobi kam zur Spielzeit 2015/16 vom VfL 96 aus der Oberliga zum BSV nach Ammendorf. Von seinen 417 Spielen im Herrenbereich bestritt er 186 für den BSV. Er erzielte 90 Tore und legte 101 auf. Gefürchtet waren seine Freistoß um den Strafraum herum. Er verwandelte 30 Elfmeter und verschoss nur drei. Bei Tobi stand schon Ende der Hinrunde im Winter private Veränderungen an und der Körper forderte durch die vielen Spiele seinen Tribut. Die Trainings und Spiele fielen dem 36-Jährigen immer schwerer. Zum Spielerprofil:

>> Tobias Cramer

Gerson Sachs ist der zweite aus der Offensivabteilung, der den BSV verlässt. Sein Verlust trifft den BSV besonders schwer, waren doch seine Schnelligkeit und Flügelläufe bei den Gegnern gefürchtet. Er betritt 159 Spiele für den BSV, erzielte 71 Tore, traf also alle zwei Spiele ins Schwarze und legte 49 auf. Gerson schafft es beruflich nicht mehr - er hatte Theologie studiert und arbeitet nicht in Halle - zu den Trainings und Spielen zu kommen und hört deshalb in Ammendorf auf. Das ist für den BSV ein großer Verlust und fordert von den Verantwortlichen große Anstrengungen, einen gleichwürdigen Ersatz für die Verbandsliga zu finden. Zum Spielerprofil:

>> Gerson Sachs

Auch Tom Renner kam aus dem Norden der Saalestadt nach Ammendorf. Tom hielt bei seinen 112 Spielen für den BSV seine Abwehr zusammen und hatte großen Anteil daran, dass der BSV bisher die drittbeste Abwehr der Verbandsliga hat. Tom ist Lehrer für die Grundschule und möchte den Beruf und die Familie in den Lebensmittelpunkt stellen. Zum Spielerprofil:

>> Tom Renner

Erwin Liese kam von der zweiten Mannschaft des damaligen Regionalligisten aus Halberstadt nach Ammendorf. Wenn Erwin im Spiel war, war "Stimmung" auf dem Platz, er feuerte seine Mitspieler über 90 Minuten unaufhaltsam an, weiter konnte man Wetten abschließen, dass Erwin durch seine risikohafte Spielweise eine Gelbe Karte erhält. In seinen 68 Spielen für den BSV bekam Erwin 29 Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten. Fünfmal musste er wegen der fünften Gelben pausieren. Er will sich in der Oberliga in Wernigerode beweisen, wo er nach eigener Aussage auf ein "familiäres, intaktes, ambitioniertes, fussballerisches Umfeld trifft". Er wollte in die Heimat zurückkehren. Zum Spielerprofil:

>> Erwin Liese

Mit den vier Spielern verliert der BSV vier Stammkräfte, die nur sehr schwer zu ersetzten sein werden. Es wartet viel Arbeit auf Dirk Riesner, Marcel Keitel und Christian Kamalla, eine schlagkräftige Mannschaft für die neue Saison zusammenzustellen.