2024-04-30T13:48:59.170Z

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Meist als Rechtsaußen im Einsatz: Korbinian Halmich (l.), ehemals Stammtorwart und Cheftrainer des TV Stockdorf, hat beim A-Klassisten eine neue Rolle. A-Foto: Michael Schönwälder
Meist als Rechtsaußen im Einsatz: Korbinian Halmich (l.), ehemals Stammtorwart und Cheftrainer des TV Stockdorf, hat beim A-Klassisten eine neue Rolle. A-Foto: Michael Schönwälder – Foto: Michael Schönwälder

Neue Rolle für den ehemaligen Stockdorf-Chefcoach Halmich: „Ich bin ein Spieler wie jeder andere“

Routinier hilft aus

Die Stimmung bei den Fußballern des TV Stockdorf hat sich gedreht. Nach schwachem Saisonstart sind die Turner zurück im Rennen um die Meisterrunde.

Stockdorf – Dank vier Siegen aus den vergangenen fünf Partien sowie schwächelnder Konkurrenz hat sich der TVS bis auf Rang vier der A-Klasse 4 im Kreis Zugspitze vorgearbeitet. „Die Jungs haben sich gefunden“, sagt Trainer Sven Jäkel.

Mit einem Auswärtssieg beim SC Unterpfaffenhofen-Germering II am abschließenden Spieltag der Herbstrunde kommenden Samstag (12 Uhr) würden die Stockdorfer (16 Punkte) die Gastgeber (18 Punkte) noch von Rang drei verdrängen und sich das Ticket für die Aufstiegsrunde schnappen. Jäkel freut sich auf das Spiel. Er sagt: „Der Druck liegt beim Gegner, wir können nur gewinnen.“

Halmich: „Wenn ich gebraucht werde, helfe ich!“

Seinen Anteil am Aufschwung des TVS hat auch Jäkels Vorgänger Korbinian Halmich – aber weder als Trainer noch als Torwart, seine ursprüngliche Stammposition, sondern als Feldspieler. Nachdem Halmich Ende der Saison 2021/22 von seinem Amt als Chefcoach zurückgetreten war, verordnete er sich erst einmal eine Auszeit. Doch schon in der vergangenen Spielzeit gab er sein Comeback als Spieler. „Ich habe gesagt, wenn ich gebraucht werde, helfe ich“, erklärt der 34-Jährige. Und da die Stockdorfer die Hilfe nicht zwischen den Pfosten, sondern im Feld brauchen, läuft er seitdem meist als Rechtsaußen auf.

Ehemaliger Chefcoach hat schon Erfahrung im Feld

Es ist nicht das erste Mal, dass der frühere Torhüter einen Ausflug ins Feld macht. Schon in der A-Jugend kickte er draußen, sodass sein Mitspieler und Freund Florian Harter im Tor zum Zug kam. „Ich wollte nicht, dass er auf der Bank versauert“, sagt Halmich. Auch jetzt möchte er niemandem den Platz wegnehmen, und im Tor haben die Würmtaler ausreichend Personal zur Verfügung. Außerdem gefällt ihm seine neue Rolle: „Es macht mir Spaß, im Feld zu spielen, und es ist auch besser für die Fitness.“

Trainer Jäkel ist froh, auf den erfahrenen Spieler zurückgreifen zu können. „Er kann Fußball spielen und weiß, was es heißt, Fußball zu leben“, betont der Coach. In der ungewöhnlichen Konstellation, den eigenen Vorgänger zu trainieren, sieht er keine Probleme. Zwar sage dieser weiterhin seine Meinung, wenn er gefragt werde, doch Jäkel versichert: „Es klappt super, er ist zufrieden mit seiner Rolle. Er ist der Letzte, der sich einmischen würde.“ Auch Halmich betont: „Wir haben ein sehr entspanntes und cooles Verhältnis. Ich bin ein Spieler wie jeder andere auch, kein Spielertrainer oder sonst etwas.“

Absolutes Vorbild und Familienmensch

Anders als früher ordnet Halmich inzwischen weniger dem Fußball unter, die Familie hat im Zweifel Vorrang. Er genießt es, weniger Verantwortung zu haben und auch mal ein Spiel verpassen zu können. Und wenn er nicht für die Startelf eingeplant ist, setzt er sich auch klaglos auf die Bank. „Er denkt immer zuerst ans Team, das ist seine große Stärke“, lobt sein Coach.

Auf dem Platz schiebt Halmich allerdings keine ruhige Kugel. „Er ist einer, der immer 130 Prozent gibt“, hat Jäkel festgestellt. Drei Verwarnungen und eine Gelb-Rote Karte in den jüngsten fünf Einsätzen zeugen von immens viel Herzblut und Einsatz. Trotz der neu gewonnenen Lockerheit ist klar: Wenn Korbinian Halmich das Trikot des TV Stockdorf trägt, gibt er weiterhin alles für seinen Verein. (Tobias Empl)

Aufrufe: 09.11.2023, 08:43 Uhr
Tobias EmplAutor