2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Ratinger konnten in der abgelaufenen Saison zu selten im Stadion spielen.
Die Ratinger konnten in der abgelaufenen Saison zu selten im Stadion spielen. – Foto: Patrik Otte

Nächster Schritt für Ratingen 04/19: Top-Drei angreifen

Teil 2 des Saisonfazits: Die Sanierung hat das Stadion aufgewertet, doch da 04/19 dort nur acht von 20 Heimspielen austragen konnte, gab es rund 20.000 Euro Einbußen. Für die Regionalliga taugt die Spielstätte noch nicht.

Im ersten Teil seines großen Saisonfazits hatte Präsident Jens Stieghorst über die Spielzeiten der Oberliga-, Bezirksliga- und Jugendfußballer von Ratingen 04/19 gesprochen. Im zweiten Teil geht es um die Aussichten für kommende Saison, das Stadion und Einbußen.

Mit Blick auf das Oberliga-Team von Martin Hasenpflug sagt Stieghorst: „Wir sind jetzt dreimal in Folge in den Top Fünf gewesen – der nächste Schritt sollte also sein, nächste Saison die Top Drei anzugreifen. Aber allein das wird sehr schwer.“ Der Vorsitzende weiß: „Man muss ja nur auf die Abschlusstabelle der vergangenen Saison schauen: Die Punktzahl zwischen dem Zweiten Hilden mit 79 Zählern und dem Sechsten Uerdingen mit 72 – das ist eng. Diese Vereine müssen wir alle auf der Rechnung haben. Dazu kommt der SV Straelen als Regionalliga-Absteiger, und dann gibt es noch die üblichen Verdächtigen wie Schonnebeck, Baumberg oder Homberg, die zuletzt underperformed haben. Die haben auch alle Ambitionen. Da werden wir uns allein für die Top Drei strecken müssen.“

An den nächsten Schritt, den 04/19 mittelfristig gehen will, den Aufstieg in die Regionalliga, denkt Stieghorst für die neue Spielzeit noch nicht. „Uerdingen wird nächste Saison der große Aufstiegsfavorit sein. Der KFC bekommt mit Marcus John einen erfahrenen Trainer und einen noch höheren Etat, weil sich zwei Hauptsponsoren zusammentun. Wir haben ungefähr ein Drittel oder ein Viertel des Etats, der Uerdingen schon in der vergangenen Saison zur Verfügung stand. Wir haben im Marketing-Bereich viel getan, und wir nehmen den Fuß auch nicht vom Gas, sondern drücken ihn noch einmal durch. Aber wir brauchen uns ohnehin nicht an Uerdingen orientieren, allein schon die Tradition ist eine ganz andere.“

Dennoch ist ein Favorit auch immer eine Messlatte für alle anderen. Die – im Schnitt – 1900 Zuschauer, die der KFC zu Heimspielen hinter sich hatte, wird 04/19 lange nicht stellen können, auch wenn Stieghorst sich über eine Entwicklung freut: „Unsere RSV-Ultras sind super, das ist wirklich klasse, was die Jungs für Stimmung machen“, sagt der Präsident mit Blick auf die neue Fan-Gruppierung aus Teenagern. Dennoch werden die Ratinger auf den Rängen in Unterzahl sein, sollte Uerdingen mit viel Rückenwind am Anfang der neuen Saison ins Stadion kommen. „Da kommen dann bestimmt 1000 Uerdinger Fans mit“, schätzt Stieghorst.

Zuletzt waren es rund 200 Gäste-Fans, die erstmals in der Saison die Gegentribüne besetzten. Davor hatte die Stadt die neue blaue Tartanbahn mit Platten gegen einen befürchteten Einsatz von Pyrotechnik geschützt, der ausblieb. Die Arbeit der Stadt hatte Stieghorst während dieses Spiels ausdrücklich gelobt und kann nun festhalten: „Wir haben jetzt immerhin die Möglichkeit, Spiele mit um die 2000 Zuschauern im Stadion auszutragen.“

Allerdings ist selbst das sanierte Stadion nach „ den neuestens Maßstäben des Westdeutschen Fußball-Verbandes nicht Regionalliga-tauglich“, berichtet der 04/19-Präsident, schiebt aber sofort nach: „Ob diese Maßstäbe lange Bestand haben werden, daran zweifeln wir.“ Vom neuen Look des Stadions zeigt sich Stieghorst angetan, fügt aber mit Blick auf die Investition von rund 1,8 Millionen Euro gleichzeitig an: „Man hat jetzt schon einen Aha-Effekt – es hat aber auch Aha gekostet.“

Apropos Kosten: Aufgrund der Sanierung konnte 04/19 von 20 Heimspielen der vergangenen Saison genau acht im Stadion austragen, der Rest ging im Sportpark über die Bühne. „Wir haben Sponsoren, die gesagt haben: ,Ich habe für 20 Heimspiele im Stadion gezahlt und nur acht bekommen‘. Zwei Spiele im Winter im Sportpark sind akzeptabel, aber nicht zwölf über mehr als die Hälfte der Saison. So hatten wir Einbußen bei Zuschauern und Sponsoren. Vorsichtig geschätzt gehe ich von einem Ausfall von 20.000 Euro aus“, sagt Stieghorst.

Fortsetzung Im dritten Teil geht es um die Kommunikation mit der Stadt.

Aufrufe: 010.6.2023, 22:45 Uhr
Georg AmendAutor