2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Spieler, Bambinitrainer und seit zehn Jahren Vorsitzender: Matthias Simon engagiert sich bei der SG Minderlittgen auf verschiedenen Ebenen.
Spieler, Bambinitrainer und seit zehn Jahren Vorsitzender: Matthias Simon engagiert sich bei der SG Minderlittgen auf verschiedenen Ebenen. – Foto: FuPa/Verein

Nach zehn Jahren naht der Abschied

Kreisliga A: Die Chancen der SG Minderlittgen auf den Klassenverbleib sind auf ein Minimum geschrumpft. Wie Vorsitzender Matthias Simon die Zukunft plant und welche größere Änderung es gibt. 

Das Ding ist durch: Bei nur noch vier zu absolvierenden Partien in der Kreisliga A und neun Punkten Rückstand auf die SG Altrich (bei einer Partie weniger) auf dem aktuell wahrscheinlich rettenden drittletzten Platz machen sie sich bei der SG Minderlittgen-Hupperath/Bergweiler keine großen Hoffnungen mehr, dem Abstieg entrinnen zu können. Vorsitzender Matthias Simon sieht es so: „Wir geben uns zwar nicht auf und haben uns auch zuletzt vor 200 Zuschauern daheim im Derby beim 0:3 gegen Spitzenreiter SG Laufeld/Buchholz als Einheit präsentiert, vielleicht um ein Tor zu hoch verloren. Unterm Strich reicht die Qualität aber einfach nicht mehr.“

Der 38-Jährige ist seit 2013 Vorsitzender. Im selben Jahr stieg die Spielgemeinschaft in die A-Klasse auf und schaffte Saison für Saison den Klassenverbleib. „Viele unserer Leistungsträger sind inzwischen über 30. Ihre Prioritäten im privaten Bereich haben sich verschoben, und aus der Jugend kam und kommt nicht viel nach“, so Simon.

Angesichts dieser Umstände gehen sie beim Tabellenschlusslicht mit der misslichen sportlichen Situation gefasst um – und planen einen Neustart in der B-Klasse. Dazu hat Trainer Tim Pesch bereits vor Wochen seine Zusage gegeben. Der Kader soll so zusammenbleiben, inklusive des mitspielenden Co-Trainers Christoph Merges, seit Jahren der Torgarant bei der SG. Simon freut sich auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Angreifer: „Christoph ist hier fest verwurzelt, lässt sich in kein System pressen und braucht seine Freiheiten. Die bekommt er bei uns.“

Eine größere Änderung wird es jedoch ab Sommer geben: Der FC 05 Bergweiler zieht sich aus der Spielgemeinschaft zurück; ab der 2023/24er Runde geht die Mannschaft somit wieder als SpVgg Minderlittgen-Hupperath an den Start. „Die wenigen Spieler, die noch für Bergweiler an den Start gehen, kommen zu uns, darunter auch Torwart Tim Reuland, der uns auch auf administrativer Ebene weiter unterstützen wird“, lässt Simon durchblicken. Vorteil durch die SG-Auflösung: Künftig braucht man einen Schiedsrichter weniger, da dann der vom Fußballverband Rheinland von Spielgemeinschaften geforderte Zusatz-Unparteiische wegfällt.

Selbst ist Simon nicht nur Vereinsboss, Bambinitrainer der JSG Vordere Eifel, die man gemeinsam mit der SG Binsfeld/Landscheid/Niederkail unterhält, sondern spielt auch noch regelmäßig in der zweiten Mannschaft mit, sofern er nicht wie zuletzt durch einen Muskelfaserriss außer Gefecht gesetzt ist. Generell bezeichnet er die C-Liga-Mannschaft als „unser Sorgenkind“. Personalprobleme machen der SG oft zu schaffen. Sogar der 54-jährige Volker Grünhäuser und Oliver Wallerang (45) spielen noch mit, um so über die Runden zu kommen. Wie es mit der Reserve ab Sommer weitergeht? Simon hofft zumindest darauf, dass man auch weiterhin zwei Seniorenteams ins Rennen schicken kann.

Gut möglich, dass die SpVgg Minderlittgen-Hupperath kommende Saison im Rahmen des dann eingeführten kreisübergreifenden Spielbetriebs mit einer Reihe anderer Teams Bekanntschaft macht. Dem neuen Modell sieht Simon mit Skepsis entgegen – was die Reserveligen als künftig unterste Spielklasse und die Einteilung der Ligen darüber angeht. Doch er lässt sich gerne eines Besseren belehren: „Da sind studierte Leute am Werk, von daher setze ich aber darauf, dass es alles funktioniert.“

Aufrufe: 028.4.2023, 20:30 Uhr
Andreas Arens Autor