2024-04-30T13:48:59.170Z

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Klar macht man sich da sofort Gedanken, wie es mit Langzeitfolgen aussieht. Fabio Sabbagh Hat kurz ans Karriereende gedacht: Fabio Sabbagh (25) hat Glück im Unglück und kommt um eine Wirbel-Operation herum. Sabbagh ist bei Werder Bremen Cheftrainer des eSports-Teams
Klar macht man sich da sofort Gedanken, wie es mit Langzeitfolgen aussieht. Fabio Sabbagh Hat kurz ans Karriereende gedacht: Fabio Sabbagh (25) hat Glück im Unglück und kommt um eine Wirbel-Operation herum. Sabbagh ist bei Werder Bremen Cheftrainer des eSports-Teams – Foto: Dieter Michalek/Archiv

Nach Wirbelbrüchen: Heimstettner Fabio Sabbagh will kein Risiko eingehen

Abwehrspieler geht Comeback in kleinen Schritten an

Am Tag nach seinem Comeback ist der Körper von Fabio Sabbagh gezeichnet. „Ich hab’s in den Beinen und Knochen gespürt. Und auch ein paar Schürfwunden hatte ich“, berichtet der Verteidiger des SV Heimstetten. Doch das alles ist für ihn zweitrangig. Denn zum einen hat Sabbagh bei seinem ersten Auftritt nach mehrmonatiger Verletzungspause einen 3:1-Derbysieg über Kirchheim bejubeln können. Zum anderen ist sein Rücken tags darauf komplett schmerzfrei

Heimstetten – Auf selbigen ist der 25-Jährige nämlich im ersten Saisonspiel nach einem Zweikampf unglücklich gestürzt. „Ich hab erst mal gedacht, dass ich mich bloß verrissen habe“, sagt er. Tatsächlich aber erfährt Sabbagh beim Radiologen: Bei seinem Sturz hat er sich zwei Wirbelfortsätze im Lendenbereich gebrochen.

Die Diagnose hat mich total überrascht. Klar macht man sich da sofort Gedanken, wie es mit Langzeitfolgen aussieht.

Fabio Sabbagh

„Die Diagnose hat mich total überrascht“, sagt der Abwehrmann. Und auch eingeschüchtert: „Klar macht man sich da sofort Gedanken, wie es mit Langzeitfolgen aussieht.“ Doch die Ärzte können Sabbagh seine Bedenken nehmen: „Sie haben mir gesagt, dass ich Glück im Unglück hatte. Es ist ein glatter Bruch, der nicht operiert werden muss.“ Dennoch habe er nach der Diagnose kurzzeitig ans Karriereende gedacht: „Man fällt erst mal in ein Loch und fragt sich: Lohnt sich das noch?“

Sabbagh ist bei Werder Bremen Cheftrainer des eSports-Teams

Schließlich hat Fabio Sabbagh, der in der Jugend bei Unterhaching und den Löwen gespielt hat, den Traum vom Profi inzwischen aufgegeben. Stattdessen hat er umgesattelt – vom Rasen auf den Bildschirm. Dort hat Fifabio97, so sein eSports-Name, mehrere Saisons als Profi beim SV Werder Bremen gespielt. Unter anderem wurde er 2020 mit dem Club Deutscher Vizemeister der Virtual Bundesliga. Seit dieser Saison ist Sabbagh Cheftrainer des eSports-Team in Bremen. Überdies arbeitet der Heimstettner, dem auf der Streamingplattform Twitch mehr als 100 000 Menschen folgen, als Content Creator für den Verein.

Doch trotz dieses rasanten Aufstiegs in der virtuellen Sportwelt: Auf den analogen Fußball kann und will Fabio Sabbagh noch nicht verzichten. Und so schiebt er nach seiner Rückenverletzung den Gedanken ans Karriereende beiseite, stürzt sich in die Reha und feiert nach dreieinhalb Monaten beim Derbysieg in Kirchheim ein „perfektes Comeback“.

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Sabbagh verpasst Spiel gegen Ex-Klub

Schon eine Woche später steht Sabbagh erneut auf dem Rasen: Beim 2:0 gegen Deisenhofen wird der Abwehrmann eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt. „Wir machen das ganz langsam und Schritt für Schritt“, sagt der 25-Jährige über seine Rückkehr. „Das Wichtigste ist, dass wir keinerlei Risiko eingehen, sodass ich fit in die Winterpause gehe“. Denn dann wolle er sich die nötige Fitness und Wettkampfhärte holen, „um im neuen Jahr wieder durchzustarten“.

Bevor’s so weit ist, stehen aber erst noch drei Ligaduelle für den SVH an – beginnend mit dem Auftritt bei der Reserve des TSV 1860 München am Samstag. Dort wird Fabio Sabbagh jedoch nicht dabei sein. Denn er reist am Wochenende in seiner Rolle als Werder-Coach zu einem eSports-Turnier nach London, wo einer seiner Schützlinge um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft ringt. „Das tut natürlich weh, dass ich ausgerechnet das Spiel gegen meinen Ex-Klub verpasse“, sagt der 25-Jährige. „Aber in diesem Fall geht der Job vor.“ (PATRIK STÄBLER)

Aufrufe: 08.11.2023, 15:58 Uhr
Patrik StäblerAutor