2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Die Fortuna-Anhänger erlebten am Wochenende einen Spieltag zum Vergessen.
Die Fortuna-Anhänger erlebten am Wochenende einen Spieltag zum Vergessen. – Foto: Marcel Eichholz

Nach Attacke: Fortuna Köln wollte Fans mit Mannschaftsbus abholen

Regionalliga West: Anhänger von Fortuna Köln sind am Samstag auf der Rückreise aus Wattenscheid in eine Auseinandersetzung geraten.

Für Fortuna Köln und seine Fans war der Samstag ein Tag zum Vergessen. Nach der sportlichen 0:3-Niederlage beim Aufsteiger SG Wattenscheid 09 kam es auch auf der Rückreise zu Komplikationen. Fans der Südstädter waren am Bochumer Hauptbahnhof auf ebenfalls auf der Rückreise befindliche Anhänger von Rot-Weiss Essen getroffen.

In Abstimmung zwischen Fortuna Köln, den Fans und der zuständigen Bundespolizei wurde die Zugfahrt über Bochum abgestimmt. Das schien von allen Seiten her die beste Möglichkeit zu sein, zumal in Nordrhein-Westfalen am Wochenende viel los war und Anhänger zahlreicher Vereine die Schienen zur An- und Abreise nutzten. So spielte Borussia Mönchengladbach auf Schalke, Bayer Leverkusen hatte den FC Augsburg zu Gast und zwischen Borussia Dortmund II und Rot-Weiss Essen kam es zum Revierderby in der 3. Liga.

Wie Fortuna Köln mitteilt, habe die Bundespolizei die Kölner Fans auf der Rückreise zum Bochumer Hauptbahnhof begleitet, wo dann auf die Weiterfahrt in die Domstadt gewartet wurde. Über den weiteren Ablauf gehen die Darstellungen auseinander. Während im Presseportal der Polizei zu lesen ist, dass sich Kölner Fans den Anweisungen der Polizisten widersetzt hätten, nachdem sie zur Räumung des Bahnsteiges aufgefordert wurden, woraufhin es "zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern, die durch konsequentes Einschreiten von Hundertschaftskräften der Bundes- und Landespolizei beendet werden konnte" kam, ist die Sichtweise in Köln eine andere.

Fortuna Köln kritisiert Polizeieinsatz

In einer Stellungnahme der Fortuna wirft der Verein der Polizei vor, dass die eingesetzten Kräfte gar nicht über den Zug mit den durchreisenden Essenern informiert waren. Im Wortlaut heißt es: "Am Bahnhof in Bochum kam dann ein Zug mit mehreren Hundert Anhängern eines anderen Fußballvereins an. Diese trafen am Bahnsteig auf die Fortuna-Fans, die laut Bundespolizei in selbigen Zug zusteigen sollten. Es kam zu einer Auseinandersetzung, obwohl genau das durch die Begleitung der Bundespolizei – die offenkundig selbst nicht über das Eintreffen der Anhänger des anderen Fußballvereins informiert war – verhindert werden sollte."

Nach Angaben der Fortuna-Fanszene sollen sich dabei drei Anhänger verletzt haben. Weitere Fans der Südstädter versteckten sich in der Folge im Umfeld des Bahnhofs und kontaktierten die Verantwortlichen des Vereins. Der besprach mit den szenekundigen Beamten das weitere Vorgehen. "Unterdessen orderten die Fans Taxis, um zum nächstmöglichen Bahnhof in Witten zukommen, von dem aus noch eine Bahnverbindung zurück nach Köln bestanden haben soll. Dieses Vorhaben wurde mit Verzögerung durch die Bundespolizei unterbunden, sodass bereits rund die Hälfte der Fortuna-Fans auf dem Weg nach Witten war. Die Bundespolizei schlug vielmehr vor, dass die Fans – begleitet durch die Bundespolizei – über die Stadt, aus der die übergriffigen Fans kamen, nach Köln mit der Bahn fahren sollten. Dieses Vorhaben sorgte sowohl bei Fans als auch beim S.C. Fortuna Köln für Unverständnis", heißt es im Statement weiter.

Mannschaftsbus sollte Fans abholen

Da die Mannschaft der Fortuna zu diesem Zeitpunkt schon wieder am Südstadion eingetroffen war, erwog die Geschäftsführung, den Bus nach Bochum und Witten zu schicken, um die Fans sicher in die Heimat zu holen. "Allerdings lehnte die Bundespolizei dieses große Entgegenkommen ab", schildern die Fortuna-Verantwortlichen den weiteren Ablauf. Die Fans orderten daraufhin Taxen und kamen am Abend in Köln an.

Spieler, Vorstand und Geschäftsführung der Kölner beteiligten sich an den hohen Kosten für die Fahrten, dennoch ist ein größerer Betrag noch offen. Fortuna Köln ruft nun die gesamte Fan-Gemeinde zu Spenden auf, damit die Auswärtsfahrer nicht auf dem hohen Geldbetrag sitzen bleiben.

Aufrufe: 016.8.2022, 14:20 Uhr
Marcel EichholzAutor