2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Nach vorne richtet Josef Sontheim (r.) seinen Blick. Am liebsten in Richtung Bezirksliga-Aufstieg.
Nach vorne richtet Josef Sontheim (r.) seinen Blick. Am liebsten in Richtung Bezirksliga-Aufstieg. – Foto: TP

Miesbach-Knipser Sontheim: „Aufstieg wichtiger als Kanone“

Torjäger des SV Miesbach

Josef Sontheim vom SV Miesbach ist bester Kreisliga-Torjäger im Kreis Zugspitze. Die Kanone ist ihm aber nicht so wichtig, er will aufsteigen.

Miesbach – Mit 17 Toren aus zwölf Spielen führt Josef Sontheim vom SV Miesbach nicht nur die Torjäger-Liste der Kreisliga 1 vor Christopher Schröter vom FC Real Kreuth (12) an. Auch im Kampf um die Torjägerkanone aller Kreisligen im Kreis Zugspitze liegt Sontheim auf Platz eins vor Manuel Milde vom FC Aich (14). Im Interview mit der Heimatzeitung spricht der 29-Jährige über seine sportlichen Ambitionen und warum Anfragen anderer Klubs für ihn aktuell uninteressant sind.

Herr Sontheim, Sie stehen an der Spitze der Torjägerliste, was ihr Ihr Erfolgsgeheimnis?

Ich habe das so nicht erwartet, aber ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass ich Stürmer spiele. In der vergangenen Saison war ich eher auf der Außenbahn unterwegs. Jetzt spiele ich im Zentrum und bin dadurch mehr ins Spiel eingebunden. Großen Anteil daran haben die Mannschaft und unser Trainer Hans-Werner Grünwald. Ich war letztes Jahr acht Monate nicht da und war sehr positiv überrascht, wie sich in dieser Zeit einige Spieler bei uns gesteigert haben. Dadurch haben wir mehr Ballbesitz und ich auch mehr Torchancen. Wir haben im letzten Winter Athletiktraining eingeführt und sind dadurch alle fit aus dem Winter gekommen, das hat uns viel gebracht.

Nun spielen Sie in der Aufstiegsrunde, während der eine oder andere Verfolger in der Abstiegsrunde aktiv ist. Macht es das schwerer, den ersten Platz zu verteidigen?

Hinter mir steht unter anderen Christopher Schröter aus Kreuth, der in der Abstiegsrunde sicher die leichteren Gegner hat. Aber so wichtig ist mir das nicht, ich will topfit aus dem Winter kommen und am besten noch einmal 17 Tore machen. Der Teamerfolg ist mir wichtiger als die Torjägerkanone. Wir peilen heuer den Aufstieg in die Bezirksliga an.

Im Kampf um die Landkreis-Torjäger-Kanone liegen Sie hinter Stefan Münch (22 Tore) auf Platz zwei, rechnen Sie sich noch Chancen aus?

Das kann man in den zehn Spielen in der Aufstiegsrunde fast nicht mehr aufholen. Aber die 15 Träger von Erdinger von Fupa für den besten Kreisliga-Torschützen würden wir natürlich gerne nehmen. Aber ich schaue eigentlich nicht auf die Torjägerliste, da ist mir der mögliche Aufstieg viel wichtiger. Wenn wir weiterhin gut spielen, dann kommen meine Tore von allein.

Mit dem SV Miesbach zogen Sie ungeschlagen in die Meisterrunde ein, was ist nach dem Winter möglich?

Die Stimmung im Verein ist momentan echt überragend. Die Erste, die Zweite und die A-Jugend halten richtig zusammen und alle schauen bei den anderen Teams zu. Jeder versteht sich mit jedem. Die gute Stimmung war schon vor dem sportlichen Erfolg da, aber der Erfolg macht auch etwas aus. Für unsere Siege war der breite Kader wichtig. Wir haben trotz einiger Langzeitverletzter einen richtig breiten Kader und keinen Leistungsabfall, wenn wir auswechseln.

Sie haben sicherlich auch Anfragen von höherklassigen Klubs, kommt ein Wechsel für Sie noch einmal in Frage?

Ich wollte mit dem Fußball etwas kürzertreten, als ich zu arbeiten begonnen habe. Ich habe einmal bei Miesbach mittrainiert und es hat gleich gepasst. Nach dem ersten Training habe ich gewusst, dass ich hier meine Karriere beenden möchte. Mein Ziel ist es jetzt, mit der Mannschaft aufzusteigen und so ein Landkreis-Team in die Bezirksliga zu bringen. Ich hatte natürlich einige Anfragen, aber ich höre mir das gar nicht an, sondern sage sofort ab, weil das für mich nicht in Frage kommt. Es macht mir in Miesbach so viel Spaß und es passt einfach im ganzen Klub, von der Vorstandschaft bis zu den Mitspielern.

Das Gespräch führte Thomas Spiesl.

Aufrufe: 05.12.2022, 06:42 Uhr
Thomas SpieslAutor