2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht

Michelfeld verpasst Zählbares gegen Tabellenführer

Abstiegsbedrohter ASV lässt Chancen zur Führung aus und bleibt zu Hause sieglos - „WiBi“ gewinnt nach Leistungssteigerung vor insgesamt guter Zuschauerkulisse letztendlich verdient

Kreisklasse 3 Erlangen/Pegnitzgrund, Herren
17. Spieltag
Sonntag, 17. März 2024, 15 Uhr:
ASV Michelfeld – SG FC Wichsenstein/SV Bieberbach 0:3 (0:0)
Die mit vier Punkten aus zwei Nachholspielen gut ins Jahr gestarteten abstiegsgefährdeten Gastgeber (vor dem Anstoß aber noch ohne Heimsieg in dieser Saison) begannen im Vergleich zur Vorwoche mit Spielertrainer Daniel Maier und Markus Schäffner für Thomas Hofmann (angeschlagen auf der Bank, nicht eingewechselt) und Jannik Friedl (Zahn-OP) - vom Stamm fehlten zudem Devit Akdemir (Urlaub), Jakob Küffner (krank). Die Gäste aus der Fränkischen Schweiz, ein Aufstiegskandidat in Richtung Kreisliga, veränderten nach dem 7:1-Heimsieg gegen die SG FC Betzenstein/SV Bronn die Startelf nur auf einer Position – Dominik Herbst spielte für Yannick Hutzler.

Die sich ehrgeizig präsentierenden Gastgeber überließen dem Spitzenreiter die Spielgestaltung, lauerten auf schnelle Umschaltmomente und hätten bei drei Top-Chancen von Julian Schäffner mindestens mit einer 1:0-Führung in die Halbzeitpause gehen müssen: In der 28. Minute eroberte Innenverteidiger Simon Schwendner gegen den Top-Torjäger der Liga und Spielertrainer der Gäste Richard Leonardo Vidal Camejo den Ball, startete einen mutigen offensiven Vorstoß und passt nach links zu Julian Schäffner, der freistehend halblinks im Sechzehner haarsträubend knapp links am Tor vorbeizielte. Kurze Zeit später (34.) tauchte er wieder frei vor Keeper Kai Krones auf, doch der erfahrene Gäste-Keeper wehrte zum Eckball ab. Drei Minuten später probierte es die Julian Schäffner noch mal aus fast ähnlicher Position (dieses Mal mit nicht ganz so freier Schussbahn), doch der 39-jährige Gegenüber parierte noch mal klasse zur Ecke. Die tabellarisch favorisierten Gäste investierten in der ersten Halbzeit von der Einsatzbereitschaft her zu wenig, hätten aber bei vier Einschussgelegenheiten (8., 9., 12., 21.) auch durchaus vorne liegen können: Eine Freistoßgelegenheit aus 25 Metern halblinker Position war letztendlich zu ungefährlich (8.), Rene Krügel schoss aus der Distanz weit über das Tor (9.), auf Steckpass von Rene Krügel scheiterte Kapitän Yannick Wagner am aufmerksam herauslaufenden und stark abwehrenden ASV-Keeper Stefan Sattler (12.), einen 18-Meter-Schuss von Dominik Herbst parierte Sattler und der Nachschuss von Andre Schäfer halblinks in der Box zischte flach und knapp am langen Eck vorbei (21.).

Ein Abspielfehler im Spielaufbau am eigenen Sechzehner begünstigte die SG-Führung durch den handlungsschnellen Pascal Krügel, der sogleich nagelfrei halbrechts im Strafraum flach ins lange Eck einschoss (52.). Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel feuerten die Gäste (die nun wesentlich mehr Laufbereitschaft und Zweikampfintensität zeigten) schon einen direkten Warnschuss direkt halbrechts im Sechzehner über den Kasten ab. Nur vier Minuten nach dem 0:1 (52./56.) landete eine abgefälschte Bogenlampe halbrechts in der Box von Kapitän Yannick Wagner im hinteren Eck. Danach war noch 34 Minuten zu spielen, um das Ergebnis zumindest noch auf ein Unentschieden zu stellen. Doch die ASV-Kicker konnten sich von den zwei bitteren Gegentreffern innerhalb von vier Minuten nicht mehr so richtig erholen und zu keiner konstruktiven Aufholjagd blasen – auch nicht nach vier Auswechslungen (teilweise positionsgetreu). Zudem fehlte es einigen ASV-Offensivspielern während der gesamten Spielzeit an Mut, einfach mal aus einer gewissen Distanz zu schießen. Eine Freistoßflanke des fleißigen Sechsers Marcel Rieger nach innen konnten zentral weder Mittelstürmer Daniel Maier (er wechselte sich in der 71. Minute selbst aus und für ihn Leon Haberberger von der erfolgreichen „Zweiten“ ein) noch seine Mitspieler konsequent verwerten – der Ball trudelte knapp rechts vorbei (58.). Auf der anderen Seite schoss SG-Joker Volkan Güla frei halblinks in der Box scharf am langen Eck vorbei (65.). Gäste-Spielertrainer Richard Leonardo Vidal Camejo (vor allem in der ersten Halbzeit super von den ASV-Innenverteidigern fast zugedeckt) erzielte kurz vor Schluss aus rund 25 Metern (wuchtig, verdeckt, aber relativ unplatziert) mit seinem 24. Saisontor den zu hohen 0:3-Endstand. Michelfeld hat nach acht Heimspielen in dieser Saison immer noch keinen „Dreier“ auf dem Konto – aber immerhin vier Remis (auswärts vier Siege und fünf Niederlagen). „WiBi“ holte sich den sechsten Auswärtssieg beim achten Auftritt – zu Hause hat die Truppe aus der Fränkischen Schweiz (eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Kräften) bisher alle Spiele gewonnen.

Der ASV Michelfeld (weiterhin auf Relegationsplatz 13, mit 16 Punkten einen Zähler hinter dem ersten direkten Nichtabstiegsplatz zwölf) gastiert bereits am Samstag, 23. März um 15 Uhr beim Zehnten SV Hiltpoltstein (20 Punkte). Spitzenreiter SG FC Wichsenstein/SV Bieberbach (45) hat am Sonntag, 24. März um 15 Uhr in Bieberbach Heimrecht gegen den Aufsteiger und Zwölften TSV Elbersberg (17).

SR: Thomas Ferstl (ASV Forth, Gruppe Pegnitzgrund). Kreisliga-Referee.
Zuschauer: 125 (A-Platz).
Tore: 0:1 (52.) Pascal Krügel, 0:2 (56.) Yannick Wagner, 0:3 (86.) Richard Leonardo Vidal Camejo.
Besondere Vorkommnisse: Insgesamt fünf Gelbe Karten und 1:23 Minuten Nachspielzeit.

Gelbe Karten: T. Kohl, M. Rieger, Schwendner (alle ASV Michelfeld); Schäfer, Y. Wagner (beide SG FC Wichsenstein/SV Bieberbach).
Torchancenverhältnis: 4:9 (zur Halbzeit: 3:4).
Eckballverhältnis: 4:4 (zur Halbzeit: 4:1).

ASV Michelfeld (in Klammern: Auswechslungen mit Rückwechsel): Sattler – M. Zerreis, Schwendner, M. Schäffner (51. Gropp), T. Kohl (57. F. Friedl), Lehner, Da. Maier (71. Haberberger), Schleinitz, Da. Meier, J. Schäffner, M. Rieger (90. Metschl). Nicht eingesetzt: Hofmann, M. Gsell.

SG FC Wichsenstein/SV Bieberbach (in Klammern: Auswechslungen mit Rückwechsel): Krones – Ti. Sebald, Herbst (46. M. Förtsch/79. P. Krügel), To. Häfner (90.+2 Jo. Hutzler), Zöberlein, M. Förtsch (36. Vollmeier/84. Da. Förtsch), Schäfer, Y. Wagner, Vidal Camejo, R. Krügel (89. Herbst), P. Krügel (58. Güla). Nicht eingesetzt: A. Förtsch (ETW)

(obl)

Aufrufe: 017.3.2024, 23:11 Uhr
Ralph StroblAutor