2024-04-30T08:05:46.171Z

Ligavorschau
Zwei der Arrivierten, die ganz oben mitmischen: Grafenwöhr (in Grau) und Pfreimd (Rot).
Zwei der Arrivierten, die ganz oben mitmischen: Grafenwöhr (in Grau) und Pfreimd (Rot). – Foto: Dagmar Nachtigall

Meisterfrage in der „Nord“ – Alles eine Frage der Erfahrung?

Bezirksliga Nord, 25. Spieltag: Wernberg benötigt gegen Amberg laut Trainer Götz einen „Sahnetag“ +++ Schwarzhofen, Rieden und Auerbach vor sehr schweren Auswärtsaufgaben

Was manch einer schon in der Winterpause prognostiziert hatte, scheint sich derzeit zu bewahrheiten in der Bezirksliga Nord: Es wirkt ganz so, als würden die Arrivierten, also diejenigen Mannschaften mit der größten Routine und Erfahrung, dann doch die Meisterfrage unter sich ausmachen. So haben mit dem SV Etzenricht, den Absteigern FC Amberg und SpVgg Pfreimd sowie der SV Grafenwöhr ausschließlich Ex-Landesligisten die ersten vier Tabellenplätze inne. Für die weiteren Verfolger wird es sehr schwer, im Titelrennen nochmal einzugreifen. Auf der anderen Seite des Tableaus kämpfen vier Mannschaften um nur einen Nichtabstiegsplatz. Das bringt der kommende 25. Spieltag mit sich...


Hinspiel: 1:3. Ein ganz früher Treffer reichte dem SV Hahnbach (8., 38) unter der Woche beim Nachholspiel in Vohenstrauß letztlich nicht zum Sieg. Nach der Pause verlegte man sich aufs Kontern, verwaltete den knappen Vorsprung. Dies ging nach hinten los: Die Heimelf übernahm das Kommando und kam hintenraus noch zum verdienten Ausgleich. So oder so kann man in Hahnbach den restlichen Saisonspielen nun entgegensehen, sind doch weder die vordersten noch die hintersten Tabellenplätze mehr in Reichweite. Dennoch wünscht sich Übungsleiter Ilker Caliskan im Samstags-Gastspiel bei der SpVgg SV Weiden II (9., 33) sicherlich den zwölften Saisonsieg. Die Gastgeber sind momentan etwas schwer einzuschätzen, zumal sie auch personelle Probleme haben. Zwei 3:0-Siege am Stück belegen jedoch, dass die junge Klaszka-Elf dennoch gut drauf ist.


Hinspiel: 3:0. Durch die unglückliche 1:2-Heimiederlage gegen Auerbach vor zwei Tagen sind die Chancen des FC Vorbach (16., 8) endgültig auf ein Minimum geschrumpft. Nur ein kleines Fußballwunder kann die Truppe um Spielertrainer Michael Kaufmann noch vom Wiederabstieg bewahren. Kaufmann betonte auch nach der Partie gegen Auerbach wieder, dass man „wieder einmal nicht schlechter war. Es war unglücklich ohne Ende“. Nun möchte der erst mit zwei Saisonsiegen bestückte Aufsteiger endlich mal wieder das Spielglück auf seine Seite ziehen. Ob das im schweren Auswärtsmatch beim 1.FC Schlicht (10., 33) gelingt? Der Vorjahresdritte hinkt diese Saison nach wie vor ein wenig seinen Ansprüchen hinterher, hat durch die jüngste Erfolge gegen Schwarzhofen (3:1) und Vohenstrauß (5:0) aber wieder ordentlich Selbstvertrauen getankt. Diese Wucht will man auch auf heimischen Geläuf erneut auf den Platz bringen.


Hinspiel: 3:6. „Wir haben im Nachholspiel gegen einen sehr guten Gegner aus Hahnbach eine starke Leistung gezeigt“, sagt SpVgg-Trainer Martin Schuster im Rückblick auf das Spiel unter der Woche, „Bei mehr Zielstrebigkeit vor dem Tor wäre sogar ein Heimsieg im Bereich des Möglichen gewesen.“ In Summe war das Remis für die Moral und das Selbstvertrauen der Mannschaft sicher wichtig, an der Tabellensituation hat sich dagegen wenig geändert für die Vohenstraußer (11., 29). Der Abstand zum Abstiegs-Relegationsplatz beträgt nur sechs Punkte. Somit steht am Sonntag gegen den FV Vilseck (13., 22) ein echtes Sechs-Punkte-Spiel auf der Karte, welches keinesfalls verloren werden darf. „Wir erwarten einen Gegner, für den es schon um Alles geht und der dementsprechend kampfstark auftreten wird. Darauf müssen wir vorbereitet sein und voll konzentriert zu Werke gehen“, warnt Schuster seine Spieler. (mwr)


Hinspiel: 7:1. Aktuell in einer sehr guter Form befindet sich die SpVgg Pfreimd (3., 44), die nicht umsonst hinter dem FC Amberg Zweiter in der Rückrundentabelle ist. Durch konstante Leistungen ist das Lobinger-Ensemble inzwischen voll im Geschäft um die beiden vordersten Aufstiegsränge. Die Gäste vom SV 08 Auerbach (12., 25) stecken mitten im Abstiegskampf und benötigen jeden Punkt. Der 2:1-Arbeitssieg am Mittwoch in Vorbach war dabei extrem wichtig. „Die letzten Ergebnisse des Gastes waren allesamt sehr knapp. Auch vom hohen Ergebnis des Hinspieles dürfen wir uns nicht blenden lassen“, warnt Pfreimds Spielertrainer Bastian Lobinger und schiebt hinterher: Wir müssen den Kampf annehmen und wollen weiterhin punkten. Dafür bedarf es einer stabileren Defensivleistung als in Grafenwöhr. Zudem müssen wir uns vorne für unsere Offensivaktionen belohnen. Ziel ist es, dass wir drei Punkte in Pfreimd behalten.“


Hinspiel: 3:2. Am Samstag reist der 1.FC Rieden (14., 20) zum dritten Auswärtsspiel in Folge zum favorisierten FC Weiden-Ost (5., 42). Die Mannschaft von Josef Dütsch spielt eine hervorragende Saison, auch wenn der Gastgeber nach vier sieglosen Spielen (0/2/2) in diesem Jahr auf den 5. Tabellenplatz zurückgefallen ist. Auf dem heimischen Gelände der Ostler ist es bisher nur Vohenstrauß, geglückt alle drei Punkte zu entführen. Vergangenes Wochenende lieferten sie dem FC Amberg einen beherzten Kampf ab, der am Ende unglücklich mit 1:2 verloren ging. FC Rieden hatte nach dem Heimsieg gegen Schlicht zuletzt zweimal in der Fremde das Nachsehen. Einer 1:5-Pleite in Pfreimd folgte ein schmerzhaftes 0:1 im Vilstalderby in Schmidmühlen. Besonders in der ersten Halbzeit versäumte man es, klarste Tormöglichkeiten zu nutzen. In Weiden ist man der Außenseiter, doch Riedens Coach Josef Fleischmann glaubt an seine Mannschaft: „Wir müssen es endlich schaffen, über 90 Minuten eine konstante Leistung abzurufen. Wir müssen gierig und mutig sein, dann können wir auch gegen einen gut strukturierten Gegner wie Weiden-Ost mithalten und bestehen“, meint Fleischmann. (gau)


Hinspiel: 2:1. Das Etzenrichter 1:0 beim SV 08 Auerbach war glücklich, denn außer dem Torschützen Nick Sperlich und Torhüter Dominik Pautsch, der einen Elfer plus Nachschuss in der Schlussphase entschärfte, erreichte das Team des Tabellenführers nicht die Normalform. Somit bedarf es einer kräftigen Steigerung, wenn am Samstag der SV Schwarzhofen (7., 39) anreist. Als Tabellensiebter hat sich die spielstarke und etablierte Bezirksliga-Truppe von Trainer Max Birner, er war 2013 als Torwart in Etzenricht im Einsatz, durchaus Ambitionen, mit 39 Punkten bei immerhin noch 8 ausstehenden Terminen weiter oben mitzumischen. Dagegen stehen als Pluspunkte des Tabellenführer aus Etzenricht (47) der im Hinspiel gefeierte Dreier sowie die in dieser Saison konstante Heimstärke ohne Niederlage mit 29 Punkten und nur 7 Gegentoren. Die Forderung von SVE-Spielertrainer Andreas Wendl an seine Mannschaft: „Nachdem die letzten Vorstellungen nicht wirklich überzeugend waren, müssen wir unbedingt wieder mehr Spielfreude entwickeln, um uns bessere Torgelegenheiten zu erspielen. Gerade gegen einen defensiv sehr sicher und kompakt agierenden Gegner wie Schwarzhofen, müssen wir vor allem mehr Durchsetzungskraft nach vorne entwickeln als zuletzt.“ (war)


Hinspiel: 0:3. Nach einem guten Auftritt und einem in Unterzahl erspielten Unentschieden gegen die aufstrebende SpVgg Pfreimd reist die SV Grafenwöhr (4., 42) am Sonntag zum abstiegsbedrohten Aufsteiger aus Schmidmühlen (15., 18). Aus den letzten fünf Partien konnte die Heimelf von Trainer Guti Ribeiro nur vier Punkte holen, das Derby gegen Rieden gewann man zuletzt knapp mit 1:0. Derweil ist Grafenwöhr derzeit mehr als im Soll, will aber durch weitere Punkte den Anschluss an die oberen Tabellenplätze halten. SV-Trainer Martin Kratzer ist vom kommenden Gegner gewarnt: „Wir dürfen den Gegner keinesfalls unterschätzen“, sagt er. „Das Spiel und der Sieg im Derby gegen Rieden gab der Mannschaft aus Schmidmühlen einen Aufwind. Zudem werden in Schmidmühlen wichtige Punkte im Kampf um den Relegationsplatz benötigt. Dennoch können wir ohne Druck anreisen und in Schmidmühlen befreit aufspielen. Natürlich fahren wir mit der richtigen Einstellung zum Gastspiel und wissen von unserer Möglichkeit dort als Sieger vom Platz gehen zu können. Wir befinden uns in der Entscheidenden Phase der Saison. Wir werden versuchen so lange wie möglich oben dranzubleiben.“ (fdr)


Hinspiel: 1:0. Letzten Sonntag musste der FC Wernberg (6., 41) trotz drei erzielter Treffer ohne Zählbares im Gepäck die Heimreise aus Hahnbach antreten. Wiedergutmachung ist demnach gegen den FC Amberg (2., 46) angesagt. Perfekt wäre es, könnte Wernberg die Top-Leistung aus dem knapp gewonnenen Hinspiel zu Hause wiederholen. Aber in Amberg hat sich seit Herbst 2023 so einiges getan. Die Mannschaft hat zu alter Stärke zurückgefunden und ist deshalb nicht umsonst die beste Rückrundenmanschaft der Bezirksliga Nord. „Wie zu vergangenen Landesliga-Spielzeiten kann man sich in Amberg wieder auf die überdurchschnittliche Physis, Spieleröffnung und taktische Ausgewogenheit verlassen“, weiß Wernbergs Trainer Adi Götz, welcher den FCA aus der Landesligsaison mit dem TB Roding noch bestens kennt. „Wir können befreit aufspielen und müssen natürlich einen 'Sahnetag' erwischen, wollen wir den FC Amberg auf dem Weg zurück in die Landesliga einbremsen“, so Götz weiter.

Aufrufe: 012.4.2024, 09:23 Uhr
Florian WürtheleAutor