2024-05-16T07:18:09.875Z

Allgemeines
Marwin Studtrucker verändert demnächst seinen Blickwinkel.
Marwin Studtrucker verändert demnächst seinen Blickwinkel. – Foto: Schonnebeck

Marwin Studtrucker wird Co-Trainer bei der SpVg Schonnebeck

Marwin Studtrucker wechselt zur neuen Saison seine Perspektive und wird Co-Trainer der SpVg Schonnebeck.

Während die Kaderplanung in vollem Gange ist, konnte die Spielvereinigung Schonnebeck weitere wichtige Personalien klären. Marwin Studtrucker wird künftig das Trainerteam der Schwalben als Co-Trainer erweitern.

Gemeinsam mit Dirk Tönnies und Co-Trainer Ingo Christ, der ebenfalls in der kommenden Saison den Schonnebeckern zur Verfügung stehen wird, wird der 33-jährige Studtrucker sicherlich vieles von seinem fußballerischen Know-how an die Mannschaft weitergeben können. Der ehemalige Profi, der aufgrund einer schweren Knieverletzung seine Karriere viel zu früh beenden musste, bleibt somit ein wesentlicher Bestandteil der Oberligamannschaft am Schetters Busch.

Neben Ingo Christ und Marwin Studtrucker, wird Dirk Tönnies auch weiterhin auf die Dienste von Oliver Honée zählen können. Denn auch der Torwarttrainer, dem die Torhüter vertrauen, wird eine weitere Spielzeit am Schwalbennest verbringen.

Christian Leben, der sportliche Leiter der Spielvereinigung Schonnebeck, freut sich sehr über den neuen Co- Trainer: „Es war mir ein persönliches Anliegen, dass wir Studti nach seiner aktiven Laufbahn unbedingt weiter an den Verein binden. Es wäre ja fatal, wenn wir seine Erfahrungen und seine Expertise nicht für uns nutzen, zumal er mir bereits frühzeitig große Lust auf diese für ihn neue Rolle signalisiert hatte. Mit ihm stellen wir unseren für Oberligaverhältnisse herausragenden Trainerstab auf noch breitere Füße. Das ermöglicht uns ein noch großflächigeres Meinungsbild in der Bewertung von sportlichen Herausforderungen, wir verbessern noch mehr die Kommunikation mit den Spielern und können z. B. in kleinen Gruppen Trainingsinhalte spezialisieren. Wir alle sind sehr froh über Studtis Zusage und freuen uns schon jetzt auf die neue Saison.“

Dem neuen Co-Trainer Marwin Studtrucker haben wir einige Fragen gestellt:

Wieso hast du dich dazu entschieden, nach deiner Karriere als Spieler als Co-Trainer bei der Spielvereinigung Schonnebeck zu agieren?

Studtrucker: „Der Verein ist mir sehr ans Herz gewachsen, seitdem ich als Spieler hier bin. Es hat sich ein Gefühl der Gemeinschaft und familiären Bindung entwickelt, das über meine berufliche Verbindung durch meinen Job bei Stauder hinausgeht. Die Beziehungen, die ich in der Zeit hier aufgebaut habe, haben es zu einer Freude gemacht, zum Schetters Busch zu kommen und Zeit mit den Leuten zu verbringen. Ich habe mich vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt und wurde herzlich aufgenommen.

Als ich anfing, mit der Mannschaft zu trainieren, war es ursprünglich, um meine Fitness aufrechtzuerhalten und zu sehen, ob eine Zusammenarbeit möglich ist. Trotz meiner Enttäuschung, dass meine Spielerkarriere durch wiederholte Knieverletzungen beeinträchtigt wurde, war es immer mein Wunsch, dem Verein treu zu bleiben. Ich habe das auch immer deutlich gemacht. In meinem derzeitigen Alter sehe ich keinen Vorteil darin, zu einem anderen Verein zu wechseln, sei es als Spieler oder als Trainer bzw. Co-Trainer.

Deshalb war der Übergang vom Spieler zum Co-Trainer für mich eine natürliche und positive Entwicklung. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, weiterhin eng mit der Mannschaft zusammenarbeiten zu können. Trotz meiner Vergangenheit als Mitspieler, bin ich zuversichtlich, dass ich in meiner neuen Rolle als Co-Trainer den Respekt der Mannschaft gewinnen werde. Es ist eine andere Verantwortung und Position als die eines Spielers, und ich nehme diese Herausforderung gerne an.“

Wie wichtig und/oder entscheidend war der oft zitierte Wohlfühlfaktor in Schonnebeck bzw. das familiäre Umfeld?

Studtrucker: „Das familiäre Umfeld und der damit verbundene Wohlfühlfaktor sind für mich von größter Bedeutung. Es war mir stets ein Anliegen, mich in den Vereinen, für die ich gespielt habe, wohl und akzeptiert zu fühlen. Zugegebenermaßen hat das nicht immer geklappt. Oftmals kann der Ersteindruck etwas trügerisch sein. Im Laufe meiner Karriere hatte ich das Privileg, für viele traditionsreiche Vereine zu spielen, von denen ich mich bei einigen sehr heimisch fühlte, in anderen weniger. Das hing natürlich auch stark von meiner sportlichen Leistung und dem Erfolg ab, den ich dort hatte.

Trotzdem bin ich stolz darauf, dass ich auf jeder Station und in jedem Verein nette Menschen kennengelernt und wertvolle Kontakte und Freundschaften geknüpft habe. Diese Beziehungen sind bis heute beständig und ich pflege regelmäßigen Austausch.

Schonnebeck hat jedoch eine besondere Stellung, da ich nun hier lebe und mir vorstellen kann, dauerhaft in Essen zu bleiben. Meine beruflichen Verpflichtungen sind ebenfalls hier, was die Bindung zum Verein zusätzlich stärkt. Diese Faktoren sind untrennbar mit dem Verein verbunden und spielen eine wichtige Rolle in meiner Verbundenheit zur Spielvereinigung.

Besonders wichtig ist mir der offene und ehrliche Austausch, den wir hier pflegen. Dies war von Anfang an ein zentraler Bestandteil meiner Interaktion mit den Verantwortlichen auf sportlicher Ebene sowie den Menschen im Verein. Ich habe stets versucht, alle Angelegenheiten, die meine Person betreffen, ehrlich und offen zu behandeln. Diese Aufrichtigkeit wurde mir von allen Seiten zurückgegeben, und das ist etwas, das ich sehr schätze.“

Welche Erfahrungen als Spieler hast du gemacht, die dir als Co-Trainer heute nützlich sein könnten?

Studtrucker: „In meiner Spielerkarriere habe ich für mehrere Traditionsvereine gespielt, bei denen der Trainerposten nicht immer so stabil war, wie wir es hier in Schonnebeck kennen (lacht). Es war häufig der Fall, dass innerhalb einer Saison der Trainer gewechselt wurde, was natürlich auf die unterschiedlichen Anforderungen in solchen Vereinen zurückzuführen ist.

Ungeachtet dessen, ob ich die verschiedenen Trainer, unter denen ich gespielt habe, persönlich schätzte oder nicht, habe ich von jedem etwas mitgenommen. Jeder Trainer hatte seine Stärken und Schwächen. Einige waren fachlich stärker, andere hingegen waren besonders gut im Umgang mit Spielern und in der Führung eines Teams.

Ich glaube, dass der menschliche Faktor in der Führung immer wichtiger im Fußball wird. Natürlich gibt es viele Personen, die fachlich sehr kompetent sind, da das Spiel immer taktischer wird. Aber der Umgang mit Spielern ist meiner Meinung nach ebenso wesentlich, und das ist ein Aspekt, den ich sehr wichtig finde.

Als Co-Trainer sehe ich mich als Bindeglied zwischen der Mannschaft und dem Trainerteam oder dem Cheftrainer. Ich glaube, dass ich hier meine Stärken einbringen kann. Darüber hinaus kann ich insbesondere im Offensivspiel und in der Unterstützung der jüngeren Spieler einen Beitrag leisten. Ich erinnere mich immer an die Tipps, die ich von Trainern erhalten habe, besonders wenn es um das positionsspezifische Offensivspiel geht. Es sind oft die kleinen Details, die leicht zu verinnerlichen sind und an die man sich leicht erinnert, durch die man sein Spiel verbessert.

Zudem werde ich mich bemühen, Trainingsinhalte mitzugestalten und dabei eng mit Dirk und Ingo zusammenzuarbeiten. Wir werden ständig nach Möglichkeiten suchen, die Mannschaft zu verbessern. Da ich mich noch eher als Spieler und nicht als Trainer sehe, kann ich vielleicht einen etwas anderen Blickwinkel und frische Ideen einbringen, die uns als Mannschaft weiterbringen können.“

Was sind deine Ziele als Co-Trainer bei den Schwalben?

Studtrucker: „Als frisch ernannter Co-Trainer bei den Schwalben habe ich mir noch keine konkreten Ziele gesetzt. Die Rolle eines Trainers ist eine ganz neue Herausforderung für mich und es wird wichtig sein zu sehen, wie gut ich mich in dieser Position einfinde. Oftmals wird angenommen, dass der Übergang vom Spieler zum Trainer oder Co-Trainer nahtlos ist, aber es ist eine sehr unterschiedliche Aufgabe, die ich erst kennenlernen muss.

Ich bin unglaublich dankbar für die Chance, diese neue Rolle auf einem sehr guten Niveau und insbesondere im Seniorenbereich auszuprobieren. Während es sicherlich Ziele für das Team in Bezug auf die Platzierung gibt, die wir noch diskutieren werden, habe ich für mich persönlich noch keine spezifischen Ziele festgelegt.

Ein Hauptziel, das ich mir gesteckt habe, ist es, den Spielern eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln und für sie ansprechbar zu sein. Unabhängig von meiner Beziehung zu ihnen als Spieler ist es mir wichtig, dass jeder Spieler das Gefühl hat, dass er zu mir kommen kann, wenn er etwas auf dem Herzen hat, über das er vielleicht nicht direkt mit dem Trainer sprechen möchte. Ich möchte diese vertrauensvolle Rolle übernehmen, da ich glaube, dass dies für viele Spieler ein wichtiger Faktor ist, um ihren Kopf freizubekommen und ihre Leistung abrufen zu können.

Zusätzlich möchte ich den Spielern Tipps und Ratschläge geben, wie sie sich verbessern können, mit dem Ziel, vielleicht in den Profifußball aufzusteigen. Wenn ich in der Zukunft darauf angesprochen werde, dass ich als Co- Trainer einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung eines Spielers hatte und ihm dabei geholfen habe, interessant für Vereine in der vierten oder sogar dritten Liga zu werden, würde ich das als großen Erfolg betrachten. Das wäre ein sehr erfüllendes Ziel für mich.“

Welche Eigenschaften sind deiner Meinung nach wichtig, um ein erfolgreicher Trainer bzw. Co-Trainer zu sein?

Studtrucker: „Die Frage greift zum Teil Aspekte auf, die ich bereits zuvor angesprochen habe. Meiner Meinung nach gibt es zwei entscheidende Komponenten für einen erfolgreichen Trainer oder Co-Trainer. Die erste ist die fachliche Kompetenz, die durch Fortbildungen, das Beobachten vieler Spiele und die Entwicklung einer eigenen Spielphilosophie erworben wird. Hierzu gehören unterschiedliche Ansätze sowohl für das defensive als auch das offensive Spiel. Die fachliche Komponente ist von grundlegender Bedeutung und viele Trainer haben diese meiner Erfahrung nach sehr gut im Griff.

Gleichwohl denke ich, dass die menschliche Komponente, also die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Führung von Personal, mindestens genauso wichtig ist. Dies betrifft nicht nur die Beziehungen innerhalb des Trainerteams, sondern auch den Umgang mit den Spielern. Es ist wichtig, dass Trainer und Co-Trainer für die Spieler ansprechbar sind und dass nicht immer der Eindruck vermittelt wird, dass Beschwerden von Spielern, die an den Co-Trainer herangetragen werden, direkt an den Cheftrainer weitergegeben und möglicherweise negativ ausgelegt werden.

Spieler setzen sich selbst unter Druck, und obwohl dies in der Oberliga vielleicht weniger ausgeprägt ist als im Profibereich, habe ich als Spieler erlebt, wie wichtig es ist, Ansprechpartner zu haben, die mir helfen, mit diesem Druck umzugehen. Ansprechpartner, die mir Dinge erklären, die ich als Spieler vielleicht nicht wahrnehme und die mir der Cheftrainer vielleicht auch nicht erklärt hat. Dies bietet einerseits Motivation, andererseits einen neuen Blickwinkel und trägt dazu bei, die Spieler engagiert und zufrieden zu halten.

Es wird oft gesagt, dass es wichtig ist, alle Spieler bei Laune zu halten, und obwohl dies eine Floskel ist, liegt darin doch ein Kern von Wahrheit. Es ist entscheidend, dass alle Spieler Freude am Spiel haben. Es ist natürlich, dass nicht alle Entscheidungen eines Trainers von den Spielern verstanden oder akzeptiert werden, und das sollte auch so sein. Wenn Spieler jede Entscheidung ohne Frage akzeptieren würden, wäre das ein falscher Ansatz. Aus diesem Grund lege ich großen Wert auf die menschliche Komponente und bin der Überzeugung, dass sie maßgeblich zum Erfolg einer Mannschaft beiträgt.“

Was werden deine Aufgaben im Trainerteam sein?

Studtrucker: „Wir haben noch nicht ausführlich über meine genauen Aufgaben im Trainerteam gesprochen. Zunächst haben wir unsere gegenseitigen Erwartungen ausgelotet. Natürlich haben wir auch Ingo und Olli im Team, wobei Olli sich insbesondere um die Torhüter kümmert. Dirk ist sehr aktiv in der Trainingsleitung und das wird und soll auch so bleiben. Ich glaube nicht, dass ein Cheftrainer alle Aufgaben an die Co-Trainer delegieren sollte und sich dann zurückzieht. Letztendlich muss der Cheftrainer seine eigene Spielphilosophie im Training umsetzen und verdeutlichen können.

Ich glaube allerdings, dass ich einige andere Ansätze zu Trainingsinhalten einbringen kann, insbesondere in Bezug auf das Verbessern bestimmter Schwachstellen, die mir während der Saison aufgefallen sind. Vieles davon wird sich in der Vorbereitung zeigen und wir werden uns vor dieser Phase zusammensetzen, um die genauen Trainingsinhalte und die Verteilung der Aufgaben zu besprechen.

Ich vermute, dass wir die Aufgaben so aufteilen werden, dass ich mich verstärkt um die Offensivspieler kümmern kann. In dieser Rolle kann ich gezielte Trainingsinhalte und Übungen vorbereiten und meine langjährige Erfahrung als Offensivspieler bei verschiedenen Vereinen nutzen, um diese effektiv umzusetzen.“

Somit sind die besten Sitzplätze bei der Spielvereinigung Schonnebeck verteilt und die neue Saison kann weiter gezielt geplant werden.

Aufrufe: 017.5.2023, 14:00 Uhr
SpVg Schonnebeck / SternaAutor