2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Gegenspieler prallen quasi an ihm ab. TVS-Trainer Darko Kadr über Nachwuchsangreifer Albin Djakovac
Die Gegenspieler prallen quasi an ihm ab. TVS-Trainer Darko Kadr über Nachwuchsangreifer Albin Djakovac – Foto: Dagmar Rutt

„Man sollte sich den Namen merken“ – Albin Djakovac startet beim TV Stockdorf durch

A-Klasse

Der TV Stockdorf hat einen neuen Hoffnungsträger. Der 18-jährige Albin Djakovac spiet in seinen ersten Einsätzen für die erste Mannschaft groß auf.

Stockdorf – Mehr oder weniger aus dem Nichts ist vor knapp drei Wochen ein neuer Stern am Fußballhimmel des TV Stockdorf aufgegangen. Beim 3:1-Heimsieg gegen den SC Pöcking-Possenhofen II in der A-Klasse-Abstiegsrunde N wurde Albin Djakovac zur Halbzeitpause eingewechselt und führte sein Team mit einem Dreierpack fast schon im Alleingang zum ersten Sieg des neuen Jahres.

Als wäre das nicht phänomenal genug, gelang ihm dieses Kunststück auch noch in einem seiner ersten Spiele im Herrenbereich. Zuvor war der 18-Jährige bis dato in Pflichtspielen nur auf einen 30-minütigen Einsatz in der ersten Mannschaft und einmal 90 Minuten bei der B-Klasse-Reserve gekommen – jeweils garniert mit einem Treffer. Hinzugekommen waren zwei Testspieleinsätze (ein Tor) für die Erste im Winter.

Zwischen A-Jugend und erster Mannschaft – Albin Djakovac ist ein Spieler für besondere Momente

„Es war natürlich ein tolles Gefühl, für die erste Mannschaft zu treffen“, sagt Djakovac, der aktuell noch gleichzeitig für die Stockdorfer A-Jugend in der Kreisliga spielt. Dabei kam sein außergewöhnlicher A-Klasse-Auftritt Anfang April sogar relativ überraschend, wie der jungen Stürmer berichtet: „Ich war eigentlich gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommen, dann wurde mir gesagt, dass ich aushelfen soll.“

Der Rest der Geschichte ist bekannt. Im darauffolgenden Spiel am vergangenen Wochenende stand der robuste Angreifer direkt in der Startelf. Dass ihm diesmal kein Treffer gelang, motiviert Djakovac nur noch mehr: „Spiele ohne Tor rufen bei mir noch größeren Hunger hervor.“ Nun will sich der Senkrechtstarter, der sich selbst als „Spieler für die besonderen Momente“ bezeichnet, langfristig bei den Würmtalern durchsetzen.

„Er hat mein Talent schon früh erkannt und mir Vertrauen geschenkt.“

Albin Djakovac über seinen Förderer Mario Benz.

„Albin verfügt über einen super Abschluss und überragenden ersten Kontakt. Vor allem physisch ist er aber wahnsinnig stark, die Gegenspieler prallen quasi an ihm ab“, beschreibt Cheftrainer Darko Kadr die Fähigkeiten seines Schützlings. Neben Paul Ziegner, Darijo Ojdanic und Tim Herrmann ist Albin Djakovac eines von vier Nachwuchstalenten, die beim TVS schon in der aktuellen Runde fest integriert werden sollen.

„Ich fühle mich generell sehr wohl hier in Stockdorf. Das Team hat mich auch direkt super aufgenommen“, erzählt der 18-Jährige. Ab kommendem Sommer soll zusätzlich ein weiterer Teil der aktuellen U19 in den Kader der ersten Mannschaft aufrücken, aus dem das neue Trainerduo, Kadr und Mario Benz, eine aufstiegsreife Truppe formen will.

Beide Übungsleiter begleiteten Djakovac lange Jahre im Jugendbereich. Zu seinen Trainern pflegt der Offensivspieler „ein sehr gutes Verhältnis“, was er als zusätzlichen Vorteil für seine Entwicklung sieht. Vor allem Benz, der noch bis Saisonende parallel für die A-Jugend verantwortlich ist, sieht Djakovac als besonderen Förderer in seiner bisherigen Laufbahn: „Mario hat mich fußballerisch sehr stark geprägt. Er hat schon früh meine Talente erkannt und mir Vertrauen geschenkt.“

Um in der Kreisklasse zu spielen nahm Albin Djakovac 20 Kilo ab.

Zudem sei es Benz’ Sohn gewesen, der ihn im Jugendbereich überhaupt erst nach Stockdorf gelotst habe. „Wir waren als Kinder gemeinsam in der Schule und damals schon befreundet. Er hat mich dann irgendwann gefragt, ob ich nicht mal mit zum Training kommen möchte“, erinnert sich der Torjäger.

Mario Benz sieht seinen Schützling als „Typ Straßenfußballer, der alles für einen guten Stürmer mitbringt“. Dabei habe der junge Albin einst noch gar nicht die ideale Statur für einen Fußballer gehabt. „Ich habe ihm gesagt, wir spielen Kreisklasse und dass er deshalb an sich arbeiten müsse. Er hat mir dann sofort versichert, dass er Gas gibt“, erinnert sich der Coach. Djakovac ließ seinen Worten Taten folgen und nahm innerhalb eines halben Jahres fast 20 Kilo ab. „In seinem ersten C-Jugend-Spiel hat er dann direkt drei Buden gemacht“, berichtet Benz. Bezüglich Dreierpacks scheint der 18-Jährige also Serientäter zu sein. Später wurde er zweimal Torschützenkönig im Jugendbereich.

„Wenn sich die Djakovacs spielen, haben die Zuschauer Spaß.“

Albin Djakovac freut sich über das Zusammenspiel mit seinen Brüdern.

Albin ist aber nicht das einzige Mitglied der Familie Djakovac, das in den kommenden Jahren seinen Durchbruch in Stockdorf schaffen könnte. Seine jüngeren Zwillingsbrüder Alem und Alan (17) sind ebenfalls talentierte Fußballer und spielen in der B-Jugend des Klubs. „Unser Vater hat uns die Begeisterung für Fußball weitergegeben. Seit wir klein waren, haben wir fast jede Minute gemeinsam gekickt“, sagt Albin Djakovac.

Ein Traum der Brüder: einmal zu dritt für die erste Mannschaft des TVS auf dem Platz stehen. „Wir schauen immer gegenseitig bei unseren Spielen zu und geben einander Tipps, was man besser machen kann. Besonders Alem ist ein überragender Techniker“, verrät der ältere Bruder. Alan ist Torwart, legt derzeit aber nicht den vollen Fokus auf Fußball. „Vielleicht kommt das ja noch“, sagt Albin Djakovac schmunzelnd. Ein Zusammenspiel von ihm und Alem, der Zehner ist, stellt er sich sehr spannend vor: „Seine Pässe und mein Abschluss passen gut zusammen. Als er mal in der A-Jugend ausgeholfen hat, hat das schon gut funktioniert.“

Der Name Djakovac verspricht also eine rosige Zukunft für den TV Stockdorf. „Wenn die Djakovacs spielen, haben die Zuschauer Spaß“, sagt der Torjäger und verkündet selbstbewusst: „Man sollte sich den Namen merken.“ (kd)

Aufrufe: 025.4.2024, 08:41 Uhr
Kilian DrexlAutor