Mainz 05 II: Chancenwucher wurmt Siewert

Mainzer von Beginn an wach

56 Sekunden vergingen vom Wormser Anstoß an, da hatte Timothé Rupil per Freistoß auf 1:0 gestellt. Danach fanden die prima nach vorne verteidigenden und in die Tiefe spielenden 05er immer wieder die freien Räume. Als Ben Bobzien frei vor dem Keeper noch von Ramzi Ferjani gestört wird, wollen die Mainzer Elfmeter (9.). Gegen Danny Schmidt (22.) und Lasse Wilhelm (32.) pariert Ricco Cymer stark, einen Konter in doppelter Überzahl vermasseln die 05er selbst, nach Ecken haben Bobzien (33.) und Behadil Sabani (45.) weitere Top-Chancen. „Da musst du drei Tore machen“, sagt Trainer Siewert, „wir lassen so viel liegen, das wurmt mich extrem.“

Die Wormser nutzten ihr unverhofftes Glück, überhaupt noch im Spiel zu sein, und dominierten in Durchgang zwei in ähnlichem Ausmaß. Nur, dass die zwingenden Chancen fehlten, bis Sandro Loechelts Freistoß in der Mauer hängen bleibt. Handspiel Sabani, sagt der Unparteiische. „Angelegt!“, ist der 05er überzeugt. Die Wormser sehen es anders, Loechelt versenkt den fälligen Elfer (75.). Und Lennart Grimmer legt nach einer Ecke prompt nach (78.). „Wenn du nicht mehr ins Spiel kommst, musst du zumindest versuchen, die Null zu halten“, sagt Siewert, „wir wollten zu viel.“

Alles rein geworfen

Gut war die Moral. Auch als Daniel Kasper zum 1:3 abgestaubt hatte (90.+1), warfen die 05er alles nach vorn. Der erneut herausragende Kaito Mizuta schickt Marvin Jung zum 2:3 steil (90.+3), mehr Chancen gab es aber nicht. Dass die 05er hinten, nachdem sich auch Lucas Laux bei einer eigenen Rettungstat verletzt hatte, auf letzter Felge laufen, merkte man. Dass die Mannschaft will, aber eben auch noch sehr grün ist, ebenfalls.

FSV Mainz 05 II: Rieß – Laux (40. Sabani), Trapp, Wilhelm – Richter, Shabani, Rupil, Mamutovic (85. Müller) – Mizuta – Schmidt (85. Curci), Bobzien (72. Jung).