2024-05-10T08:19:16.237Z

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Wegberg-Beeck holt erneut den Titel.
Wegberg-Beeck holt erneut den Titel. – Foto: Andre Peters

Mäßiges Finale, aber eine Traumkulisse

Sage und schreibe über 900 Zuschauer sehen auf dem Sportplatz im Kuhlert den 2:0-Erfolg des FC Wegberg-Beeck im Kreispokalfinale bei Union Schafhausen. Dimitrios Touratzidis ist der Matchwinner. Standards prägen das Spiel.

Marco Heitzer war überrascht: „Dass es viele Zuschauer werden würden, war klar – mit so vielen hatten wir aber nicht gerechnet“, bekannte der Geschäftsführer von Union Schafhausen freudestrahlend. Weit über 900 Menschen säumten den Sportplatz im Kuhlert, sahen das Kreispokalfinale zwischen Landesligist Union und Mittelrheinliga-Tabellenführer Beeck.

Mit dem tollen Rahmen konnte das Spiel selbst bei Weitem nicht mithalten. Am Ende siegte Beeck glanzlos 2:0.

Wie von ihm angekündigt, hatte sich Beecks Coach Mark Zeh für eine maßvolle Rotation entschieden. Unter anderem lief so der etatmäßige Sechser Sebastian Wilms auf, der in der Meisterschaft noch ein Spiel gesperrt ist. Verteidiger Mathias Hülsenbusch absolvierte für Beeck sein erstes Spiel über 90 Minuten, und für den angeschlagenen Shpend Hasani komplettierte der Ex-Schafhausener Tarik Handzic den Drei-Mann-Sturm. Schafhausens Coach Jochen Küppers schickte die bestmögliche Elf aufs Feld, musste verletzungsbedingt kurzfristig auf Stürmer Niklas Braun verzichten.

Ein Spiel mit Anlauf

Beide Teams spielten formell mit einer Dreierkette, die spielanteilbedingt freilich höchst unterschiedlich ausgekleidet wurde: Bei Beeck stand das Trio sehr hoch, bei Schafhausen wurde aus der Dreier- zumeist eine Fünferkette, da Beeck nun mal sehr viel Ballbesitz hatte. Daher reihten sich bei der Union die Außen Felix Bertrams (rechts) und Nils Sonnenschein (links) zumeist hinten mit ein und Schafhausen spielte praktisch mit einer Fünferkette. Umgekehrt standen Beecks Außenspieler Folajoni Orolade (rechts) und Norman Post (links) sehr hoch, kurbelten immer wieder mit an.

Echte Torchancen resultierten in der mäßigen Partie fast nur aus Standards. Beeck verfing sich immer wieder im engmaschigen Schafhausener Abwehrnetz, und ein Knöllchen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung wollte anscheinend auch niemand riskieren. Bei den Gastgebern verpufften die Offensivbemühungen meist schon im Ansatz.

Zum Matchwinner avancierte Dimitrios Touratzidis. Zunächst gab der Grieche den aus dem Spiel heraus bis zur Nachspielzeit einzigen gefährlichen Torschuss ab – der Ball zischte knapp am Lattenkreuz vorbei (18.). Zwei Minuten später entschärfte Unions Keeper Carlo Claßen einen tückischen Touratzidis-Freistoß, doch die daraus resultierende Ecke brachte die Führung: Julio Torrens brachte den Ball gut rein, Touratzidis wuchtete ihn per Kopfballaufsetzer ins Tor (21.). Ein Treffer, der Küppers der Kamm schwellen ließ: „Ein saublödes Tor. Ich hatte im Vorfeld ausführlich die Beecker Laufwege bei Eckbällen besprochen – und dann kassieren wir doch auf diese Art das Tor.“

Standard hilft

Nach der Pause änderte sich am Geschehen herzlich wenig. Stefan Jörling war für Unions einzig gefährlichen Torschuss zuständig – natürlich per Freistoß (55.). Beeck wurde umgekehrt lange Zeit auch nicht mehr zwingend. Die einzige Chance resultierte aus einem scharf hereingegebenen Post-Freistoß, den der eingewechselte Dogukan Türkmen verlängerte – Claßen reagierte hervorragend (86.). Zum zweiten Mal geschlagen war er in der Nachspielzeit: Der soeben von einer Behandlungsphase zurück aufs Feld gekommene Touratzidis zog einen energischen Sprint an und legte für Türkmen auf – der lupfte den Ball über Claßen ins Gehäuse (90.+2).

„Spielerisch sind wir sicherlich nicht an unser Top-Level herangekommen, hat auch häufig der letzte Pass gefehlt. Dennoch haben wir das Spiel sicher nach Hause gebracht“, bilanzierte Zeh. „Bis auf das Verhalten beim 1:0 kann ich meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben das gespielt, was wir konnten. Ohne Braun fehlte nach vorne aber die Durchschlagskraft“, sagte Küppers.

„Das war wieder ein klassisches Beeck-Schafhausen-Spiel, und wieder mal war für uns ein Standard der Dosenöffner“, befand Beecks erneut umsichtiger Abwehrchef Yannik Leersmacher. Derweil erklärte Unions starker Torwart Claßen Schafhausens DNA: „Wir haben keinen Unterschiedsspieler, kommen übers Kollektiv. Wir definieren uns über Spiele wie dieses – so hält man die Jungs hier bei Laune.“

Vom prächtigen Rahmen zeigte sich bei der Siegerehrung auch Pokalspielleiter Stefan Cüster nachhaltig begeistert: „Die heutige Zuschauerzahl zeigt, dass das Pokalfinale im Kreis Heinsberg eine hohe Strahlkraft hat.“

Aufrufe: 05.10.2022, 23:00 Uhr
Mario EmondsAutor