2024-04-29T14:34:45.518Z

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Benjamin Schütz will noch einmal durchstarten.
Benjamin Schütz will noch einmal durchstarten. – Foto: Marcel Eichholz

Licht am Ende des Tunnels für VfL-Fußballer

Im Sommer kehrte Benjamin Schütz mit seinem Wechsel nach Jüchen in den Rhein-Kreis Neuss zurück. Doch dann folgte eine schwere Knie-Operation. Der 33-Jährige hofft im neuen Jahr auf sein Comeback.

Benjamin Schütz macht aus sportlicher Sicht die schwerste Zeit seines Lebens durch. Er ist Fußballer durch und durch, kann aber seiner großen Leidenschaft nun aber schon seit vielen Monaten nicht nachgehen. Jetzt aber sieht er Licht am Ende der Tunnels. Nach einer schweren Knieoperation im Sommer hat der gebürtige Dormagener, der lange für den SC Kapellen spielte und durch seinen spektakulären Wechsel zum Landesliga-Aufsteiger VfL Jüchen/Garzweiler in den Rhein-Kreis Neuss zurückgekehrt ist, seine Krücken zur Seite gelegt und die Reha begonnen. „Ich erwarte das neue Jahr mit großer Spannung“, sagt Schütz. Er hofft, dass er in der Wintervorbereitung der Jüchener wieder einsteigen kann.

Auch wenn Schütz inzwischen 33 Jahre alt ist und als Amateurfußballer schon einiges erreicht hat, hat er trotz seiner schweren Verletzung und des mühseligen Comebacks noch keinen Gedanken daran verschwendet, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. „Dazu ist es noch zu früh. Ich noch total motiviert und habe noch paar Körner drin“, sagt Schütz. Die Basis für seine Fußball-Leidenschaft wurde beim TSV Bayer Dormagen gelegt, in der D-Jugend wechselte er in den Nachwuchs des SC Kapellen, wo er auch unter seinem Vater Klaus als Trainer eine überaus erfolgreiche Ära mitprägte. Als offensiver Mittelfeldspieler entwickelte er sich so gut, dass er 2008 in seinem letzten Jahr als A-Junior unter Trainer Sven Schuchardt sogar schon Erfahrungen in der ersten Seniorenmannschaft der Kapellener in der Niederrheinliga (heute Oberliga Niederrhein) sammeln durfte. In der Saison darauf machte er unter Trainer Michael Habermann schon 21 Spiele und erzielte dabei acht Tore, als wieder ein Jahr später Ex-Profi Markus Anfang beim SCK ins Trainergeschäft einstieg (heute Dynamo Dresden) reifte Schütz zum Stammspieler (34 Spiele, acht Tore) und hielt den Kapellenern bis auf ein einjähriges Intermezzo bei TuRU Düsseldorf bis 2016 die Treue.

Verletzungen bremsen Schütz aus

„Dann hatte ich das Gefühl, dass der SCK seine Identität verloren hat“, erinnert sich Benjamin Schütz, der dann auch der besseren Perspektiven wegen noch mal zum Oberliga-Konkurrenten TuRU wechselte. Doch als es da auch wegen einer Verletzung am Hüftbeuger nicht so gut lief wie gewünscht, kam ein Angebot vom Oberligisten 1. FC Monheim wie gerufen, wo auch seine ehemaligen SCK-Mitspieler Patrick Becker und Robin Kreis kickten. Ein Umfeld, in dem Schütz sich pudelwohl fühlte und zu alter Stärke zurückfand. Insgesamt blieb er sechs Jahre, 2020 wäre um ein Haar sogar der Aufstieg in die Regionalliga gelungen. „Das war die schönste Zeit meiner Karriere. Das Umfeld hat gestimmt und ich habe viele enge Freunde gewonnen“, sagt Schütz. Der Anfang vom Ende im Monheim war dann das erste Rückrundenspiel der Saison 2022/2023 gegen Hilden, als er wegen Knieschmerzen ausgewechselt werden musste. Zunächst sah die Verletzung gar nicht so dramatisch aus, doch dann ergab ein MRT, dass sich ein Teil des Knorpels gelöst hatte. „Vorher hatte ich da nie Probleme“, erinnert sich Schütz, der dann zunächst versuchte, das Problem konservativ in den Griff zu bekommen.

Dass es auch in dieser schweren Zeit gleich mehrere Anfragen von interessierten Vereinen auch aus dem Rhein-Kreis gab, zeigt, wie hoch Schütz’ Qualitäten noch im Kurs stehen. Irgendwann war es dann an der Zeit, eine Entscheidung über die fußballerische Zukunft zu treffen. Und die fiel dann trotz eines Verlängerungsangebotes für Jüchen. „Das war ein extrem schwerer Schritt“, erzählt Benjamin Schütz. Dass er nach Jüchen ging, hatte neben der sportlichen Perspektive auch mit seiner familiären Situation zu tun. Schließlich hat er zusammen mit seiner Frau Leonie vor zweieinhalb Jahren ein Haus in Grevenbroich-Neukirchen bezogen, und dann ist da auch noch sein Sohn, für den er mehr Zeit haben wollte.

Der Einstand bei den Jüchener war allerdings nicht so, wie es sich alle Beteiligten an dem Wechsel vorgestellt hatten. Schütz entschied sich zu Operation in der Kölner Media-Park-Klinik und konnte für seine neue Mannschaft im ersten Saisonabschnitt nicht die erhoffte Verstärkung sein. Doch nach acht Wochen auf Krücken arbeitet Schütz nun intensiv an der Rückkehr auf den Fußballplatz. Im Alltag kann der Vertriebsmitarbeiter der AOK in Neuss das operierte Knie schon wieder normal beanspruchen, im Training steigert er die Belastung bei ersten Laufeinheiten kontinuierlich. „Der Arzt hat gesagt, dass es zehn Monat dauert, bis ich wieder auf dem Platz stehen kann. Aber auch, dass es schneller gehen kann, je mehr ich dafür tue“, erklärt Schütz. Daran wird es definitiv nicht scheitern, er lässt nichts unversucht, um den Heilungsprozess zu forcieren. Ein Traum wäre es, in der Wintervorbereitung wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen, um dann im zweiten Saisonabschnitt wieder auf dem Feld stehen zu können. Nach der starken Hinrunde traut Schütz den Jüchenern noch viel zu. Auf ihn und den VfL wartet ein spannendes Jahr 2024.

Aufrufe: 02.1.2024, 12:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor