2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
„Habe immer den Anspruch, vorne mitzuspielen“: Emir Kukrica (Mitte) möchte aber vor allem dabei mithelfen, die jungen Spieler beim BCF Wolfratshausen zu einem Team zu formen.
„Habe immer den Anspruch, vorne mitzuspielen“: Emir Kukrica (Mitte) möchte aber vor allem dabei mithelfen, die jungen Spieler beim BCF Wolfratshausen zu einem Team zu formen. – Foto: or

Leistungsprinzip beim BCF: Emir Kukrica über die erstaunliche Siegesserie und eine breite Brust

Neuzugang will Verantwortung übernehmen

Emir Kukrica ist einer von zwei Handvoll Neuzugängen beim BCF Wolfratshausen.

Wolfratshausen – Der 24-Jährige arbeitet als Schichtleiter in einer Sicherheitsfirma, wäre bereit, im Bezirksliga-Team mehr Verantwortung zu übernehmen. Kukrica war bis auf zwei Partien immer mit dabei, der Status des Stammspielers fehlt jedoch eingedenk großer Konkurrenz im zentralen Abwehrbereich.

BCF-Reporter Oliver Rabuser unterhielt sich mit dem Münchner über seine Rolle beim BCF und die neu entdeckte Siegeslust der Farcheter Kampfmannschaft.

Herr Kukrica, nach schleppendem Start in der Abstiegszone setzt der BCF zu einem Höhenflug an. Wie lässt sich die Steigerung erklären?

Die Mannschaft ist enger zusammen gerückt. Im Sommer kamen viele neue Spieler. Anfangs war es nicht leicht, in der Vorbereitung fehlten immer wieder Spieler. Inzwischen wurden alle Neuen super integriert. Für mich war es vielleicht etwas einfacher, weil mit Armin Herbert mein bester Freund schon beim BCF spielte.

Auffällig ist die zeitliche Überschneidung von Trainerwechsel und sportlichem Aufschwung. Lässt sich da ein Zusammenhang überhaupt noch von der Hand weisen?

Ganz ehrlich, so tief war ich in der Materie nicht drin. Was ich sagen kann, ist, dass Leo Fleischer nach dem Trainerwechsel eingefordert hat, dass jeder Spieler Verantwortung zu tragen hat. Der Sieg in Haidhausen war der Startschuss für die Serie.

Geht der Aufschwung unvermindert weiter, vielleicht bis hin zu einem Aufstiegskandidaten?

Dafür ist es zu früh. Wir haben noch verletzte und gesperrte Spieler. Aber wir unterstützen uns gegenseitig und ziehen an einem Strang.

Sie standen zu Beginn als Innenverteidiger in der Anfangself, saßen bei vollerem Kader aber auch auf der Bank. Zuletzt agierten Sie vor der Abwehr. Wo sehen Sie Ihre Rolle?

Ich bin da, wo man mich braucht. Im Fußball zählt das Leistungsprinzip. Wer gut trainiert und spielt, steht in der Startelf.

War die Umstellung von Kreisklasse auf Bezirksliga groß?

Weniger. Ich spielte ja schon zwei Jahre Bezirksliga und habe mich relativ schnell wieder an das Tempo gewöhnt. Ich hatte einen doppelten Leistenbruch, der mich ein halbes Jahr außer Gefecht gesetzt hat. Beim FSV Harthof habe ich mich wieder rangetastet. Der Wechsel zum BCF war für mich der nächste logische Schritt.

Sie sind gerade mal 24. Haben Sie irgendwelche Karriereziele definiert?

Aktuell kann ich Fußball und Beruf sehr gut verbinden. Auch privat läuft es gut. Ich habe aber den Anspruch, mich ständig zu verbessern. Und die Ergebnisse spiegeln die Zufriedenheit innerhalb der Mannschaft wider.

Also vielleicht doch mit dem Aufstieg im Blick?

Ich habe immer den Anspruch, vorne mitzuspielen. Wir waren auch in Murnau auf Augenhöhe, hätten gewinnen können. Wichtiger finde ich aber, aus den jungen Spielern ein Team zu formen. Wir schauen auch auf die Tabelle und wie die anderen Teams gespielt haben. Nach dem schwierigen Saisonstart ist aber ein Polster zur Abstiegszone oberstes Ziel.

Der BCF trifft noch vor der Winterpause auf Garmisch und Penzberg, die im Hinspiel einen Klassenunterschied aufzeigten. Trauen Sie der Mannschaft gegen solche Teams jetzt ein besseres Abschneiden zu?

Wir müssen erst mal gegen Neuried bestehen. Der sechste Sieg ist nicht selbstverständlich, aber ich traue ihn uns zu. Mit einer breiteren Brust ist es einfacher, gegen die beiden genannten Teams bessere Spiele abzuliefern.

Aufrufe: 025.10.2022, 20:23 Uhr
Oliver RabuserAutor