2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Harald Funsch steht künftig nicht mehr an der WFV-Linie.
Harald Funsch steht künftig nicht mehr an der WFV-Linie. – Foto: HMB Media/ Julien Becker

Langzeit-Projekt gescheitert: Funsch tritt beim WFV zurück

Der 59-Jährige räumt beim Bayernligisten freiwillig seinen Stuhl, weil er aus seiner Sicht das Etappenziel nicht erreicht hat

Harald Funsch hatte stets die langfristige Entwicklung des Würzburger FV im Sinn. Seine Tätigkeit beim ehemaligen Zweitligisten war auf Jahre ausgelegt. Nicht umsonst hat der erst im Mai seinen Vertrag beim WFV bis 2025 verlängert. Doch nun hat die Realität den 59-Jährigen eingeholt. Am Wochenende sind die Unterfranken auf einen direkten Abstiegsplatz zurückgefallen, generell geht die Entwicklung eher nach unten. "Ich bin zur Entscheidung gekommen, den Weg freizumachen und nochmals neue Kräfte freizusetzen", begründet Funsch seinen Rücktritt.

Im August 2021 hat der erfahrene Übungsleiter den Traditionsverein übernommen. Kurz nachdem beim WFV ein neuer Weg eingeschlagen wurde. Man wollte nicht mehr auf erfahrene, fertige Spieler setzen, sondern entwicklungsfähige Talente auf- und einbauen. "Seither habe ich mich mit aller Kraft dafür eingesetzt, die Strukturen in und um die Mannschaft zu verbessern", blickt der scheidende Würzburg-Coach zurück. "Wir haben uns gemeinsam für den steinigen Weg - eine neue Mannschaft mit eigenen Talenten zu entwickeln - entschieden."

Die Entwicklung ist im Fußball allerdings nur ein - mehr oder weniger - Abfallprodukt. Es zählen die Ergebnisse. Punkte und Tore sind ausschlaggebend. Das weiß auch Harald Funsch. "Jeder Weg lebt von Etappenzielen." Und dieses hätte man in der Vorrunde 2023 aus "vielerei" Gründen nicht erreicht. Genauer geht der 59-Jährige darauf nicht ein. Offensichtlich ist jedoch die große Verletztenmisere, die die Würzburger schon seit längerer Zeit begleitet.

"Für den Klassenerhalt ist die unabdingbare Basis - ohne Wenn und Aber - sich gemeinsam zu vertrauen und dass alle an einem Strang ziehen", erklärt Funsch weiter. Dieses Gefühl hätte er aber in den vergangenen Wochen nicht mehr gespürt, weshalb er nun freiwillig seinen Stuhl geräumt hat. Ganz bewusst vor dem spielfreien Wochenende, damit "alle Zeit bleibt, die Dinge neu zu ordnen".

"Wir respektieren und akzeptieren den Entschluss von Harald Funsch und möchten uns für seine Arbeit bedanken", teilt der Verein via Pressemeldung mit. Darin heißt es weiter: "Harald hat es geschafft, die Mannschaft in den vergangenen beiden intensiven Spielzeiten jedes Mal erfolgreich zum Klassenerhalt zu führen und signifikante positive Veränderungen im gesamten Vereinsumfeld anzustoßen. Bedauerlicherweise ist das Team in der aktuellen Saison trotz eines vielversprechenden Starts in eine ergebnistechnische Negativspirale geraten. Harald hat daher den mutigen Schritt unternommen, mit seinem Rücktritt frische Energie für das junge Team freizusetzen."

Man sei bereits in Gesprächen mit potenziellen Nachfolge-Kandidaten. Bis hier fixe Entscheidungen verkündet werden können, springen die bisherigen Co-Trainer Marco Scheder und Giuseppe Livadoti in die Bresche.

Aufrufe: 024.10.2023, 13:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor