Kreispokal: Biebrich 02 entzaubert SVW

Blitzzugang Reichel im Tor

Die 02er warteten aufgrund eines Torwart-Engpasses mit einem Blitzzugang zwischen den Pfosten auf: Niklas Reichel (27, ehemals im NLZ von Mainz 05 und Wehen Wiesbaden, zuletzt bei Bayern Alzenau) wurde kurzfristig verpflichtet, nachdem er sich bereits seit drei Monaten beim Verbandsligisten fit hält.

Vor 600 Zuschauern an der Waldstraße erlebte Reichel anfangs einen couragierten SVW, ehe seine 02er nach Flanke von Maurice Pinger durch Max Hasenstab per Seitfalleinlage zur ersten Chance kamen (17.). Kurz vor der Pause lag der Ball nach hoher Hereingabe im SVW-Tor, doch der Referee entschied auf Foul gegen Keeper Daniel Luszczyk. Fazit von Hälfte eins: Der Kampf überwog, von einem Klassenunterschied war bis dahin nichts zu sehen.

Das sollte sich ändern. Denn gleich nach dem Wechsel ging der Klassenhöhere in Führung, als sich SVWler Durim Rashica bei einem langen Ball verschätzte, Max Hasenstab die Situation nutzte und die Kugel ins Netz hob (52.). Der Sportverein schien geschockt – der nach der Pause bei Biebrich gekommene Jan Urbich legte sofort per Flachschuss mit dem 2:0 nach. Kurz darauf hatte Niklas Reichel beim Versuch von SVW-Torjäger Saki Nakos die Gelegenheit, sich auszuzeichnen (58.).

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Endlich ein Finale mit mehr Action. Und weiteren 02-Toren. Hasenstab quer auf Derrick Amoako (bleibt wie Christian Kunert auch 2023/24), der auf 3:0 stellte (65.). Jetzt wurde das Finale für den SVW und seine Fans zum Alptraum. Treffer von Otman Jaatit, erneut Amoako und Eduardo Landu Mateus (Elfmeter) beließen die 02er, die am Freitag (19 Uhr) in der Liga Waldbrunn empfangen, dauerhaft im Jubelmodus. "Wir waren in der ersten Hälfte nicht gut, während der SVW alles reingelegt hat. In der Pause hat unser Trainer Nazir Saridogan ein paar Sachen geändert und dann haben wir richtig gut gespielt und auch in der Höhe verdient gewonnen", fand 02-Sportchef Malte Christ.

SVW-Vorsitzender Markus Walter: "In der ersten Hälfte hätte es nach dem Foul an unserem David Perez auch Rot geben dürfen. Bis dahin war es von unserer Seite in Ordnung. Aber später haben sich Auflösungserscheinungen eingestellt, das verstehe ich nicht. Wo doch die Chance da war, in diesem schönen Rahmen Eigenwerbung zu betreiben."

Die SG Germania, die mit Timo Azar (SV Walsdorf) einen Zugang verzeichnet, erwies sich mit ihrem Helferteam als vorbildlicher Gastgeber. Der SVW spielt nun zum Gruppenliga-Finale am 4. Juni in Wörsdorf, holt das Derby beim Türkischen SV am 7. Juni (19.30 Uhr) nach, während die 02er bereits am Freitag (19 Uhr) gegen Waldbrunn in der Verbandsliga gefordert sind. Vor dem Pokalfinale hatten bei den 02ern die Routiniers Derrick Amoako (29) und Christian Kunert (36) für 2023/24 zugesagt, bestätigt David Schug aus der sportlichen Leitung.

SV Wiesbaden: Luszczyk; D. Münker, D. Rashica, Yosef, Perez De Los Santos (27. Sanandajizadeh), Maurer, Albayrak, Sula, Novello di Silvestro, Afghanyar, Nakos.

Biebrich 02: Reichel; Mo. Christ, Meurer, Landu Mateus, Schug, Dorul, M. Tahiri (46. Urbich), Jaatit, Amoako, Pinger (72. Aboubakari), M. Hasenstab (80. Ferguson).

Tore: 0:1 Hasenstab (52.), 0:2 Urbich (53.), 0:3 Amoako (65.), 0:4 Jaatit (67.), 0:5 Amoako (71.), 0:6 Landu Mateus (78./Elfmeter). – Schiedsrichter: Kadirhan Eren (SG Schlangenbad) mit Assistenten Daniel Kamnitzer (Spvgg. Eltville und Abdulkadir Ova (SV Wehen Wiesbaden). – Zuschauer: 600.