2024-05-14T11:23:26.213Z

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Der FC Nord will auch in Zukunft mit zwei Mannschaften im Wiesbadener Spielbetrieb präsent sein.
Der FC Nord will auch in Zukunft mit zwei Mannschaften im Wiesbadener Spielbetrieb präsent sein. – Foto: Willi Roth - Archiv

Kreisfußballtag für FC Nord Highlight

Wiesbadener C-Ligist Samstag als Ausrichter im Einsatz +++ Kleiner Verein steht auf stabilen Beinen

Wiesbaden. In die C-Liga ist der FC Nord inzwischen abgerutscht, darf sich aber als aktueller Dritter vor dem Heimspiel gegen den FSV Wiesbaden 23 II (So., 15 Uhr) noch Hoffnungen auf eine B-Liga-Rückkehr machen. In früheren Zeiten spielte die FCN-Erste gar auf Bezirksliga-Ebene, was der heutigen Kreisoberliga entspricht. Zudem genoss der Verein aus dem Wiesbadener Westend aufgrund seiner engagierten Nachwuchsarbeit einen ausgezeichneten Ruf. Diese Zeiten sind vorbei, aber das Vereinskonstrukt steht auf stabilen Beinen. Umso größer ist die Freude, im Jahr des 75-jährigen Bestehens am Samstag (ab 10 Uhr in Dotzheim, Haus der Vereine) den Kreisfußballtag ausrichten zu dürfen.

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Lob des OB für „familiären Verein“: Für die verdienten Mitglieder Volker Elberskirch, Florian Meklenburg, Thomas Jeck, Michael Schalber und Thomas Wörner, die im Februar bei der Akademischen Feier von Fußballwart Jürgen Brose mit dem Ehrenbrief des Hessischen Fußball-Verbands ausgezeichnet wurde, ist das rückblickend ein Dank für starkes ehrenamtliches Engagement. Geschäftsführerin Ulrike Jeck freute sich bei diesem Anlass über das Lob von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der den FCN als „familiären Verein“ bezeichnet. Am 8. Juni ist ein Spiel gegen die Equipe Special des SV Wehen geplant.

Doch zunächst bleibt der Fokus auf die Gegenwart gerichtet, in der Daniel Engel als Coach der ersten und der zweiten Mannschaft eine Schlüsselposition einnimmt.

Familie Elberskirch ein Eckpfeiler: Denn trotz des guten Abschneidens der ersten Mannschaft steht der Verein vor Herausforderungen. In den 1970er bis 1990er Jahren mit zahlreichen Jugendmannschaften noch eine Top-Adresse, sieht die Situation heute anders aus. An frühere Erfolge wie den Aufstieg der ersten Mannschaft 1990 in die Bezirksklasse und den 1977 verliehenen Sepp-Herberger-Preis erinnert man sich gerne. Einen großen Einfluss auf den Erfolg hatte die Familie Elberskirch, um den Mitbegründer Helmut Elberskirch. „Sein Sohn Volker ist Mitglied seit seiner Geburt 1951 und das bis heute. Als Trainer und Spieler war er von 1966 bis 2000 aktiv“, berichtet Ulrike Jeck. Die Gegenwart weist neben den beiden Seniorenteams zwei Jugendmannschaften im Bereich der E- und D-Jugend auf. „Der fehlende Unterbau macht es schwierig jede Saison einen in der Breite gut aufgestellten Kader anzubieten“, sagt Daniel Engel. Auch eine zweite Mannschaft zu halten, sei so ein Kraftakt.

Zuwachs vom PSV Grün-Weiß bekommen: Das interne Ziel ist der Wiederaufstieg der ersten Mannschaft. Helfen soll hierbei der im Oktober von Grün-Weiß Wiesbaden gekommene Trainer Sascha Lagerin. „Sascha unterstützt mich im Training und bei den Spielen, dazu hat er noch sechs Jungs von Grün-Weiß mitgebracht“, schildert Engel. Dank der Zugänge des zurückgezogenen C-Ligisten Grün-Weiß Wiesbaden konnte der Spielbetrieb der zweiten Mannschaft des FC Nord aufrecht erhalten bleiben. Neben dem Aufstieg in die B-Liga ist es auch das Ziel, die Reserve durch die Saison zu bringen. „Wir dürfen hierzu allerdings kein Spiel mehr absagen, da wir schon zwei Spiele gegen SV Schierstein 13 und Munzur absagen mussten“, mahnt Daniel Engel. Die gute Teamchemie auf und neben dem Platz, soll als Schlüssel zum Aufstieg der ersten Mannschaft helfen. „Die Jungs kriegen bei uns kein Geld, sie kommen hierher, weil sie Bock haben zu kicken und das in einer schönen Gemeinschaft“, berichtet Daniel Engel über die Stimmung innerhalb der Mannschaften.

Engel sieht Spielverbot als Strafmaß eher kritisch: Besorgt nimmer der Spielertrainer die zunehmende Gewaltbereitschaft auf den Plätzen wahr. Seine Mannschaft selbst hatte diese Saison keine Probleme, auch aufgrund der guten Schiedsrichterleistungen. „Ein Schiedsrichter kann mit seinen Entscheidungen ein Spiel beeinflussen und für eine aufgeheizte Stimmung sorgen“, sagt Daniel Engel, ohne dabei den Schiedsrichtern die Schuld zuschreiben zu wollen. Verständnis zeigt er für Schiedsrichter, die Angst haben, Begegnungen mit entsprechenden Vorgeschichten zu pfeifen. „Beobachter zu den Spielen zu schicken, ist für mich eine gute Lösung“, findet Engel. Gleichzeitig stünden diese auch als neutrale Zeugen zur Verfügung, falls etwas passiere. Ein Spielverbot als Strafe nach schwerwiegenden Vorfällen – wie zuletzt gegen den C-Liga-Konkurrenten SC Meso-Nassau II in Verbindung mit langen Sperren gegen drei SC-Spieler verhängt – sieht er eher kritisch, weil dadurch Einfluss auf das Liga-Geschehen genommen werde.

Zusammenschluss mit VfB Westend kein Thema: Die Nord-West-Sportanlage teilt sich der FC Nord mit dem VfB-Westend, ein Kräftebündeln der beiden Vereine – etwa in Form einer Spielgemeinschaft – sei momentan nicht geplant, lässt Daniel Engel anklingen: „Der VfB-Westend hätte es aufgrund des größeren Kaders noch weniger nötig als wir. Daher gibt es nach jetzigem Stand keine konkreten Überlegungen.“ Das Verhältnis zwischen den beiden Rivalen sei sehr gut und auch in Sachen Platzbelegung gäbe es keine Probleme, streicht Daniel Engel heraus. Davon abgesehen wäre es ihm schon lieb, wenn es auf Dauer gelingen würde, wieder Eigengewächse bis hinauf in die Aktiventeams zu entwickeln.



Aufrufe: 014.3.2024, 05:00 Uhr
Silas HohlAutor