2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Sie haben Spaß am Futsal: Die Kicker des TSV Peiting (in roten Trikots) zählen im Kreis Zugspitze zu denjenigen, die regelmäßig an der Hallenrunde teilnehmen.
Sie haben Spaß am Futsal: Die Kicker des TSV Peiting (in roten Trikots) zählen im Kreis Zugspitze zu denjenigen, die regelmäßig an der Hallenrunde teilnehmen. – Foto: ROLAND HALMEL

Kreis Zugspitze – Vereine meiden Futsal-Hallenrunde

Nur 24 Klubs machen mit – Spielgruppe West startet in Peiting

Bei der Futsal-Hallenrunde haben sich nur 24 Klubs angemeldet. Doch es sind noch genug, um die Hallenrunde stattfinden zu lassen.

Landkreis Zugspitze – Kürzlich hat Erhard Mach mal wieder die Vergangenheit bemüht. Vor zehn Jahren kam er noch auf 36 Mannschaften, die sich für die Hallenmeisterschaft des Verbands beworben hatten. 36 Teams allein in seiner Region, die – grob abgesteckt – die Landkreise Garmisch-Partenkirchen und das östliche Weilheim-Schongau abdeckt. Drei Vorrundenturniere brauchte es allein in dieser Gruppe, um die Starter bei der Zugspitzmeisterschaft zu ermitteln.

Wenn der Spielleiter heute auf seine Gruppe Mitte blickt, sagt er: „Das Interesse ist total nach unten gegangen.“ Im ganzen Kreis, von Egenhofen im Norden bis Mittenwald im Süden, beteiligen sich nur noch 24 Klubs am Hallenturnier. Als erste der drei Gruppen startet die West-Staffel an diesem Samstag, 2. Dezember, in Peiting. Zeit, um einmal die provokative Frage in den Raum zu werfen: Braucht’s das Format eigentlich noch?

Bayerischer Fußballverband möchte weiter am Format festhalten

Anruf bei Abteilungsleiter Joachim Plankensteiner vom FC Penzberg, so was wie der Hallenkönig der Gegend. Der FCP war schon Bayerischer Meister, gehörte als Gründungsmitglied der Futsal-Bundesliga an. „Ich würde es machen, so lange es Sinn macht. Ich finde es ganz gut, dass ein Teil weiter zusammen kickt.“ Bei 24 Mannschaften kann man die Sinnhaftigkeit noch erkennen. In München hat der Exodus vom Hallenkick ganz andere Dimensionen angenommen. Von Kollegen hat Erhard Mach mitbekommen, dass sich in bestimmten Bereichen der Stadt teilweise nur noch vier Interessenten zusammenkratzen lassen.

„Bei uns geht es ja noch“, sagt der Penzberger. Die Wahrheit sieht so aus: Der Bayerische Fußballverband möchte am Format festhalten, bittet regelmäßig seine Vertreter vor Ort, sie mögen doch Turniere ausrichten. Notfalls, so erzählt es Erhard Mach, sind sie angehalten, auch Turniere aus mehreren Regionen zusammenzuschmeißen. „Aber da sind wir kein Fan davon“, sagt Mach. Im Zugspitzkreis setzt ohnehin eine gegensätzliche Entwicklung ein. Nach der großen Dürre im Vorjahr, die Corona zuzuschreiben ist, „geht es wieder aufwärts“, sagt der Mit-Organisator.

„Budenzauber war Rundum-Bande und Hau-Drauf“

Erhard Mach, Spielleiter Gruppe Mitte im Kreis Zugspitze

Wer von früher redet, muss auch über den Wandel reden, den der Fußball durchgemacht hat: weniger Klubs, weniger Spieler im Herrenbereich, dafür mehr Verlockungen abseits des Balls. Die Pandemie wirkte wie ein Brandbeschleuniger. „Einige haben den Faden zum Fußball ganz verloren“, sagt der Penzberger. Mit der Umstellung auf das technisch anspruchsvollere Futsal dürfte man zudem einige vergrault haben. „Gehässig gesagt waren früher Holzbeine dabei. Das war zum Teil gemeingefährlich“, sagt Plankensteiner. „Budenzauber war Rundum-Bande und Hau-Drauf“, pflichtet Erhard Mach bei.

Er findet die Dynamik gar nicht so schlecht. Immerhin entsprang der Umstellung eine ganz neue Szene. Mittlerweile gibt es im Winter eine eigene Ligenstruktur bis hinunter zu den Futsal-Bezirksligen. Klubs wie Penzberg und Deisenhofen waren Vorreiter und steckten andere an. Wo also auf der einen Seite (bei den konventionellen Hallenturnieren) einiges wegbrach, entstand auf der anderen eine neue, deutlich motivierte Hallenszene. „Das sind wirklich die, die Bock darauf haben“, sagt Mach.

Aufrufe: 01.12.2023, 16:46 Uhr
Roland HalmelAutor