Kötzting-Urgestein Jakub Süsser wird WiWa-Trainer

Die SpVgg verliere mit Irek Kotula einen Trainer, so Abteilungsleiter Stephan Röckl, der mit viel Herzblut auf und auch neben den Platz bei der Sache sei und gewesen sei. Und der sich mit der WiWa zu hundert Prozent identifiziere. Mit ihm kehrte nicht nur der sportliche Erfolg zurück, man kann auch behaupten, dass er einer der besten Trainer ist, den die WiWa in den vergangenen Jahren hatte.

„Nach fast sechs Jahren ist für beide Seiten aber einfach auch die Zeit gekommen, sich zu verändern. Ziel zu Beginn meiner Tätigkeit im Sommer 2017 war, sich nach dem Aufstieg in die Kreisklasse in der neuen Liga zu etablieren. Das man dann über die Relegation im Sommer 2018 gleich Aufstieg in die Kreisliga schaffte, konnte damals keiner erahnen. In der ersten Kreisliga-Saison holte man gleich den dritten Tabellenplatz, was ein großer Erfolg für die junge Mannschaft war. Auch in der Saison darauf wollte man wieder vorne mitspielen, doch es kam Corona dazwischen. Zum Leidwesen von uns wurde dann die Saison nach fast zwei Jahren abgebrochen und wir hatten als Tabellenzweiter keine Möglichkeit mehr, um die Meisterschaft mitzuspielen bzw. dann in die Bezirksliga-Relegation zu gehen. In der Saison 21/22 hatten wir einige schwerwiegende Ausfälle, dennoch wurden wir wieder Tabellendritte“, wirft Irek Kotula einen ausführlichen Blick zurück.

Auch in dieser Saison laufe es sehr gut. „Wir haben nur drei Punkte Rückstand zum Tabellenführer aus Arnschwang. Wir wollen der DJK natürlich so lange wie möglich auf Schlagdistanz bleiben, um den Tabellenführer in den restlichen Spielen auch ein wenig unter Druck setzen zu können. Dazu werde ich und auch die Mannschaft in den letzten acht Punktspielen natürlich alles geben!“ Weiter gibt der scheidende WiWa-Trainer folgendes zu Protokoll: „Ich selbst habe mich in der langen Zeit bei der WiWa immer sauwohl gefühlt. Die SpVgg ist ein top geführter Verein, bei dem neben dem Sportlichen auch das Kameradschaftliche nicht zu kurz kommt. Ich bedanke mich deshalb recht herzlich bei der WiWa für das entgegengebrachte Vertrauen und wünsche dem ganzen Verein, den beiden Herrenmannschaften sowie den Fans für die Zukunft den größtmöglichen sportlichen Erfolg.“

Und hier: „WiWa“ mit zwei Top-Neuzugängen in die Bezirksliga?

Abteilungsleiter Stephan Röckl fällt der bevorstehende Trainerwechsel im Sommer nicht leicht: „Irek war nicht nur unser Trainer, sondern während dieser langen Zeit haben sich auch Freundschaften mit allen Verantwortlichen, Spielern und Fans entwickelt. Im Namen aller möchte ich bei Irek Danke sagen.“

Die Nachfolge ist bereits festgezurrt. Mit dem 33-jährigen Jakub Süsser vom 1. FC Bad Kötzting konnten die beiden sportlichen Leiter Martin Göttlinger und Werner Ranzinger frühzeitig einen neuen Trainer verpflichten. Der ehemalige Ex-Profi, der perfekt deutsch spricht, war jahrelang Kapitän in der Kötztinger Landesliga-Mannschaft und wird ab der neuen Saison bei Willmering in die Fußstapfen von Irek Kotula treten. Der beidfüßige und 1,85 Meter große Tscheche wurde in Kutna Hora, rund 70 km östlich von Prag, geboren. Seine fußballerische Ausbildung bekam Süsser bei Viktoria Pilsen. Sein erster Verein in Deutschland war dann die TSG Neustrelitz in der Regionalliga Nordost. Ein Achillessehnenriss beendete „Kubas“ Profikarriere jäh, so wechselte er vor zehn Jahren nach Bad Kötzting. Der Famillienvater wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Miltach und freut sich auf seine neue Aufgabe im Sommer bei der SpVgg.

Jakob Süsser führt aus: „Ich bin seit 2013 beim FC Bad Kötzting als Spieler und will ab Sommer ein weiteres Kapitel in meiner fußballerischen Laufbahn einschlagen. Ich bedanke mich bei der WiWa, dass sie mir die Möglichkeit gibt, ins Trainergeschäft einzusteigen. Auch wenn dies meine erste Trainerstation im Herrenbereich ist, habe ich mir das Ziel gesetzt, neben der Mannschaft auch jeden einzelnen Spieler taktisch und spielerisch besser zu machen. Als Nachfolger von Irek Kotula trete ich natürlich in große Fußstapfen – dennoch traue ich mir die neue Aufgabe bei der WiWa zu.“

„In fast zehn Jahren in der Landesliga konnte er viele Erfahrungen sammeln, die er nun an die jungen Spieler der WiWa weitergeben will. Auch wenn dies seine erste Trainerstation ist, sind die Verantwortlichen der SpVgg von ihm mehr als überzeugt. In den Gesprächen mit Jakub stellte sich gleich heraus, dass wir auf der selben Wellenlänge liegen. Wir haben gewusst, dass es sehr schwierig werden wird, für Irek Kotula einen geeigneten Nachfolger zu finden. Mit ‚Kuba’ haben wir jetzt aber einen Mann, dem wir unser Vertrauen aussprechen und von dem wir uns einiges erwarten. Das Hauptaugenmerk ist jetzt aber zunächst auf die Restrückrunde gerichtet, in der wir zusammen mit Irek Kotula nochmal alles in die Waagschale werfen wollen, und die Meisterschaft so lange wie möglich offen halten wollen“, so der sportliche Leiter der WiWa, Martin Göttlinger.