2024-05-17T14:19:24.476Z

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Die Kickers Offenbach feiern den Triumph im Länderpokal Hessen.
Die Kickers Offenbach feiern den Triumph im Länderpokal Hessen. – Foto: Björn Franz
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Ein elektrisierendes K.o.-Spiel gegen Offenbach

Fortuna muss im DFB-Pokal nach Offenbach. Der Gastgeber hat einen neuen Coach.

Manchmal wissen auch Fortunas Fans nicht so genau, ob sie sich nun freuen sollen oder nicht. Am Sonntagabend war es mal wieder so weit. Kevin Großkreutz und Peter Frymuth losten im Dortmunder Fußballmuseum die erste Runde des DFB-Pokals aus. Frymuth – natürlich als DFB-Vizepräsident vor Ort – konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, als er die Kugel mit „seiner“ Fortuna drin öffnete.

Das perfekte Los

Auch er wusste: Die Offenbacher Kickers sind für den Düsseldorfer Zweitligisten machbar und attraktiv zugleich. Irgendwie also das perfekte Los. Und dennoch ist das Stolperpotenzial für Fortuna im Vergleich mit den anderen 31 Begegnungen in der ersten Runde definitiv eines der höchsten. Denn um Laufkundschaft handelt es sich bei dem Traditionsverein aus der Regionalliga sicher nicht.

Wenn Fußball-Fans in ganz Deutschland über die Offenbacher Kickers sprechen, fällt in diesem Zusammenhang immer wieder ein Begriff: Pokalschreck. Denn die Hessen sorgten in der Vergangenheit schon einige Male für Kopfzerbrechen bei den Favoriten. Zuletzt mussten die damaligen Zweitligisten Ingolstadt und Karlsruhe eine solch leidvolle Erfahrung gegen den Regionalligisten machen.

Freuen dürfen sich also all jene Fortunen, die schon in der ersten Runde ein elektrisierendes K.o.-Spiel sehen möchten. Denn dieses ist in dieser Konstellation durchaus zu erwarten. Die Kickers schlossen die vergangene Spielzeit auf einem guten dritten Tabellenplatz ab – nur vier Zähler hinter Aufsteiger Elversberg. Die warfen übrigens vor zwei Jahren den FC St. Pauli aus dem Pokal. Und scheiterten in der vergangenen Spielzeit gegen den 1. FSV Mainz 05 nur knapp nach Elfmeterschießen.

Spannende Regionalliga Südwest

Dass die Regionalliga Südwest also durchaus einiges an Qualität bietet, ist offensichtlich. Hinzu kommt noch das Stadion am Bieberer Berg – durchaus als Hexenkessel zu bezeichnen. Für die Offenbacher wird es das erste Pflichtspiel gegen einen reinen Profiklub seit sechs Jahren. Dementsprechend heiß wird auch die voraussichtlich fünfstellige Anzahl an OFC-Fans sein. Damit rechnet auch Kickers-Präsident Joachim Wagner: „Ich finde, es ist ein attraktives Los. Es ist das Duell zweier großer Traditionsvereine. Aus Düsseldorf werden sicherlich auch einige Fans kommen. Ich erwarte ein gut gefülltes Stadion sowie ein spannendes Spiel. Es steht nicht fest, dass wir abgeschossen werden. In Düsseldorf werden sie sicher nicht gejubelt haben.“

Möglicherweise auch deshalb, weil Trainer Daniel Thioune noch nicht so wirklich wissen kann, was ihn und seine Mannschaft in Hessen erwartet. Die Offenbacher Kickers sind Stand jetzt noch eine große Wundertüte. Vor allem deshalb, weil es einige Personalrochaden innerhalb des Klubs gibt. So wurde nach dem verpassten Aufstieg in die Dritte Liga Geschäftsführer Thomas Sobotzik beurlaubt.

Stattdessen ist seit dem 1. Juni Matthias Georg, der vom Ligakonkurrenten TSV Steinbach Haiger abgeworben wurde, in Amt und Würden. „Fortuna ist ein toller Gegner, den wir 2012 schon mal vor nahezu ausverkauftem Haus besiegen konnten“, erinnerte sich Georg nach der Auslosung. „Wir wollen den Bieberer Berg natürlich auch diesmal beben lassen und mit der Unterstützung unserer Fans die Chance aufs Weiterkommen nutzen.“

Eine erste Personalentscheidung hat der neue Geschäftsführer getroffen: Am Mittwoch wurde Alexander Schmidt als Nachfolger von Sreto Ristic als neuer Cheftrainer des Vereins vorgestellt.

Was Fortuna in Offenbach erwartet, sind also ganz bestimmt jede Menge Emotionen. Rein sportlich sind die Hessen sicher kein Fallobst, auch wenn Fortuna natürlich als Favorit in diese Partie gehen wird.

Aufrufe: 02.6.2022, 21:00 Uhr
RP / Pascal BiedenwegAutor