2024-04-25T14:35:39.956Z

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Jubel bei den Fans: Von 2007 bis 2012 war Volland für den TSV 1860 München im Einsatz.
Jubel bei den Fans: Von 2007 bis 2012 war Volland für den TSV 1860 München im Einsatz. – Foto: Imago / Sven Simon

Kevin Volland über das 1860-Internat: „Hatten kein Leben, durften nicht raus“

DAZN-Dokumentation über Löwen-Eigengewächse

Kevin Volland gelang über das Internat des TSV 1860 der Sprung in den Profifußball. Um seinen Traum vom Profifußball zu verwirklichen, musste er auf einiges verzichten.

München – Nationalspieler, Bundesliga-Ikone bei Bayer Leverkusen. EM-Teilnahme 2021. All das trifft auf Kevin Volland zu. Der Stürmer ist das Paradebeispiel für die hervorragende Jugendarbeit des TSV 1860. Mit einem Marktwert von 22 Millionen Euro ist der 30-Jährige, der aktuell teuerste Spieler, der im Löwen-Nachwuchs ausgebildet wurde.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

In der neuen DAZN-Dokumentation „KV – Zwischen Dorf und Fürstentum“ widmet sich der Streaming-Anbieter der Erfolgsstory des gebürtigen Allgäuers, die ihren Anfang an der Grünwalder Straße findet.

TSV 1860 München: Volland wechselt 2007 ins Fußball-Internat der Löwen

Im Alter von 14 Jahren wagte Volland den Schritt ins Internat der Junglöwen. „Ich habe mit meiner Mutter Mathe gelernt, das Telefon klingelte und ich bin rangegangen. Dann war da Alexander Schmidt dran und sagte, er würde mich nach den zwei Probetrainings gerne nehmen. Er hätte auch einen Internatsplatz, das würde alles klappen“, erzählt der heute 15-fache Nationalspieler. Nach anfänglichen Zweifeln, wegen der Distanz ins Allgäu, durchlief Volland erfolgreich den Löwennachwuchs und lernte dort seinen heutigen besten Freund Markus Ziereis kennen.

Kevin Volland über die Zeit im Löwen-Internat: „Wir waren halt im Internat, hatten kein Leben, durften nicht raus“

Als er mit Volland über den grünen Rasen am Sechzger-Trainingsgelände geht, blickt der Knipser der SpVgg Bayreuth zurück: „Es war mega geil, aber wenn du das Internat nochmal siehst, das war schon wirklich krass.“ Volland und der heutige Bayreuther kamen 2007 gleichzeitig zu den Junglöwen und freundeten sich direkt an.

„Schule, Training, Schule, Training, Spiel – ich war leider fast nie daheim“, erinnert sich Volland an damals, „wir waren halt im Internat, hatten kein Leben, durften nicht raus. Meine Frau im Allgäu war das erste Mal auf Partys, das erste Mal ne Kippe. Ich, der Vollprofi, der Disziplinierte, saß hier im Internat.“ Darauf, gesteht Volland, war er als Jugendlicher oft eifersüchtig.

„Die Werte, die Disziplin – dieses erstmal arbeiten, bodenständig bleiben. Nicht sofort zu denken, du hast es geschafft.“

Kevin Volland über die vermittelten Tugenden im Sechzger-Nachwuchs.

Während die beiden durch das Trainingsgelände schlendern, winken sie den Juniorenspielern zu und nehmen sich Zeit für Fotos. Ziereis erinnert sich an das beeindruckende Gefühl, wenn man aus dem Internatszimmer beim Training der Großen zugeschaut hat, um kurz darauf selbst auf dem selben Platz zu stehen. „Das ist ein geiles Feeling“, sagt Ziereis.

Im Löwen-Nachwuchs bekamen die beiden auch die Tugenden mit, die am Leistungszentrum gelehrt werden. Die „Löwen-DNA“, die dir schon im Jugendbereich vermittelt wird. „Die Werte, die Disziplin – dieses erstmal arbeiten, bodenständig bleiben, nicht denken, du hast es gleich geschafft“, erklärt Volland und Ziereis pflichtet ihm bei: „Da weht ein spezieller Wind.“

Löwen-Jugendarbeit - eine Erfolgsgeschichte „Es ist krass wie viele Spieler hier ausgebildet wurden und jetzt auf Top-Niveau spielen“

Die goldene Junglöwen-Ära um die Benders und Volland sei damals eine Besonderheit gewesen. Lars Bender, der in der Doku ebenfalls zu Wort kommt, sieht seine Generation als mit die Ersten an, die als Teenager in der Profi-Liga mitspielen durften. Volland feierte sein Debüt in der 2. Bundesliga mit 18 Jahren.

Beindruckt ist Ziereis auch von dem Gedanken wie viele Spieler es aus der Löwen-Jungend geschafft haben auf Top-Niveau Fuß zu fassen. Alexander Hack, Kevin Volland, Moritz Leitner, Bobby Wood, Peniel Mlapa, Sven und Lars Bender und Timo Gebhart sind nur eine Handvoll von Kickern, die zu der Zeit in der Löwenjugend aktiv waren und später in der Bundesliga spielten.

Aufrufe: 011.10.2022, 13:24 Uhr
Boris ManzAutor