2024-05-24T11:28:31.627Z

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Kevin Kreuzberg will mit dem TSV Meerbusch unbedingt den Klassenerhalt schaffen.
Kevin Kreuzberg will mit dem TSV Meerbusch unbedingt den Klassenerhalt schaffen. – Foto: TSV Meerbusch

Kevin Kreuzberg: „Wir sind maximal unzufrieden"

Der Trainer spricht über die schwache Hinrunde des TSV Meerbusch, die defensiven Probleme und die Transferplanung im Winter. Der 31-Jährige macht im Gespräch aber auch deutlich: „Wir werden den Klassenerhalt schaffen.“

Der TSV Meerbusch blickt auf eine dramatische Hinrunde in der Oberliga Niederrhein zurück. Nach zehn Pleiten bei nur drei Siegen stehen die Blau-Gelben auf dem letzten Tabellenplatz, der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt drei Punkte. Zuletzt unterlag man dem SC Union Nettetal mit 0:1. Zum Start in die Winterpause bezieht Trainer Kevin Kreuzberg im Interview Stellung zur aktuellen Situation.

Herr Kreuzberg, wie schlimm war die Hinrunde aus Ihrer Sicht?
Kevin Kreuzberg Wir sind natürlich maximal unzufrieden. Wenn man als Tabellenletzter in die Winterpause geht, hat man es richtig schlecht gemacht. Da brauchen wir auch nichts schönreden. Der Grund dafür ist auch sicher nicht nur unsere unglaubliche Verletzungsmisere.

War im Sommer bereits abzusehen, dass es in dieser Saison nach Tabellenplatz acht in der Vorsaison schwieriger werden würde?
Kreuzberg Die Vorbereitung verlief tatsächlich nicht optimal, mit Blick auf die Trainingsbeteiligung und die Testspiele. Zum Ende hin haben wir dann ein wenig die Kurve bekommen, was sich auch zum Saisonstart gezeigt hat. In den ersten zwei Partien haben wir vier Punkte geholt. Das Problem war aber, dass das Gebilde nach dem Umbruch noch recht instabil war. Ab dem dritten Spieltag mussten wir zu häufig auf zu viele Leistungsträger verzichten. Das hat dann eine Lawine ins Rollen gebracht. Im Endeffekt mussten wir mehr oder weniger in der kompletten Hinrunde auf sechs bis teilweise zwölf Spieler verzichten, darunter oftmals Leistungsträger. Das kann man in dieser Form wahrscheinlich nirgends kompensieren, darf aber auch nicht die universelle Entschuldigung für die schlechte Platzierung sein. Schließlich hat jeder Spieler in unserem Kader den Anspruch, Oberliga spielen zu können.

War der Kaderumbruch im Sommer womöglich zu groß?
Kreuzberg Wir sind weiterhin von unseren Spielern und dem Kader überzeugt. Aber mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren ist er eben recht jung. Und wenn dann noch die Führungsspieler, die fest als Anker eingeplant waren, verletzt ausfallen, hat man es umso schwerer. Wir haben eigentlich die ganze Hinrunde über nicht richtig in den Rhythmus gefunden, konnten aber auch in keinem einzigen Spiel die Elf der Vorwoche aufbieten. Dann blieben die Ergebnisse aus, weshalb es vielen Spielern auch an der nötigen Selbstverständlichkeit fehlt.

Zum Rückrunden-Auftakt geht es für den TSV Meerbusch gegen die Sportfreunde Baumberg

Was muss in der Rückrunde besser werden?
Kreuzberg Wir haben die sechstbeste Offensive der Liga, damit können wir zufrieden sein. Gleichzeitig haben wir die zweitschlechteste Defensive. Damit ist klar, wo das Kernproblem liegt: Wir bekommen zu viele Gegentore. Hinzu kommt, dass wir zu viele Chancen ungenutzt lassen. Wir haben nicht wie in der vergangenen Saison mit Oguz Ayan einen Stürmer, der im gegnerischen Strafraum einsam seine Kreis zieht. Unser bester Torschütze hat sieben Mal getroffen und ist ein zentraler Mittelfeldspieler. Wenn du also defensiv nicht stabil genug bist und gleichzeitig auch Mängel in der Chancenverwertung hast, wird es natürlich schwierig, enge Spiele zu gewinnen. Dabei waren wir in keinem Spiel chancenlos, wir haben auch nie deutlich verloren. Was uns meist fehlte, war die Konsequenz und vor allem auch die nötige Mentalität, Spiele dann eben über den Kampf zu entscheiden.

Sind Winter-Transfers geplant?
Kreuzberg Ja, wir werden nachlegen. Zwei Neuzugänge sind bereits fix. Wir werden uns auch weiter umschauen, um die Mannschaft stabiler aufzustellen.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass es dann mit dem Klassenerhalt klappt?
Kreuzberg Wenn wir in der sechswöchigen Vorbereitung den kompletten Kader zusammen haben, bin ich optimistisch. Denn an Qualität mangelt es dem Team nicht. Wir werden den Klassenerhalt schaffen, auch wenn wir bislang erst 14 Punkte geholt haben. Das rettende Ufer ist trotzdem in Sicht. Für den Klassenverbleib müssen wir unbedingt gut aus der Pause kommen, um die Negativspirale hinter uns zu lassen. Wir brauchen einfach mal wieder Erfolgserlebnisse. Ich glaube daran, dass man für harte Arbeit belohnt wird, und wir werden sehr hart arbeiten. Das Spielglück, was uns oft gefehlt hat, müssen wir noch mehr erzwingen, aber auch das geht nur durch harte Arbeit im Spiel.

Aufrufe: 022.12.2023, 18:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor