2024-05-10T08:19:16.237Z

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Wer sich künftig das Trikot der SG Klingen überstreift (hier das Blaue), erhält kein Geld mehr. Das war vor allem in Nieder-Klingen mal anders. Doch mit dem neuen Ansatz, keine Gelder zu bezahlen, will die SG Klingen in der B-Liga Dieburg den Neustart wagen.
Wer sich künftig das Trikot der SG Klingen überstreift (hier das Blaue), erhält kein Geld mehr. Das war vor allem in Nieder-Klingen mal anders. Doch mit dem neuen Ansatz, keine Gelder zu bezahlen, will die SG Klingen in der B-Liga Dieburg den Neustart wagen. – Foto: Anika Hohm - Archiv

Keine Kohle mehr fürs Kicken in Klingen

Die Zeiten, als man beim TV Nieder-Klingen Geld verdienen konnte, sind vorbei +++ Viele Abgänge und Neustart in der B-Liga

Klingen. Freiwilliger Abstieg und etliche Abgänge. Bei der SG Klingen drücken die Verantwortlichen nach Jahren des stetigen sportlichen Niedergangs auf die Reset-Taste. Und das ohne zahlreiche Spieler aus der vergangenen Saison, die die Spielgemeinschaft von Ober-Klingen und Nieder-Klingen verlassen haben. Aber warum?

“So ganz genau wissen wir es nicht, es ist sicherlich ein Grund, dass es bei uns überhaupt kein Geld mehr für die Spieleinsätze gibt. Nur eine Siegprämie in Form eines Wertbons für die Gastwirtschaft”, erklärt Vorstand Jan Stilling, der ab kommender Saison neuer Spielertrainer wird. Man wolle das natürlich keinem unterstellen, fügte Stilling hinzu, “aber was man so im Umkreis hört, wären wir die einzigen.” Der Verein will aber nichts an der Tatsache ändern: “Die Zeiten, in denen man in Nieder-Klingen Geld verdient hatte, sind vorbei. Solange ich etwas zu sagen habe und die anderen im Vorstand bleiben, wird es kein Geld geben”, stellte Jan Stilling klar.

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Doch während der Saison bahnte sich das noch nicht an. Man sei davon ausgegangen, weiterhin in der Kreisliga A Dieburg zu spielen. “Wir wussten, wir spielen kommende Saison nur um den Klassenerhalt mit diesem Kader. Aber das war okay”, sagt Stilling. Mit dem damaligen Trainer Cem Aygün vereinbarte man, dass er weiter die Erste in der Kreisliga A trainieren wird. Als jedoch drei Spieltage vor Saisonende einige Spieler auf den Verein zukamen und ihre Wechselwünsche äußerten, beschlossen die Verantwortlichen, freiwillig in die Kreisliga B abzusteigen. Dreimal trat die SGK in der Endphase der Saison nicht mehr an - als Konsequenz folgte der direkte Abstieg in die Kreisliga B. “Es hätte keinen Sinn gemacht, in der A zu bleiben. Wir wären Kanonenfutter gewesen und hätten jede Woche richtig um die Ohren bekommen.” Trainer Aygün akzeptierte dies, zog dennoch seine Entscheidung zurück und wird somit kein Trainer mehr für die Erste sein. Stilling selbst, der vergangenes Jahr seine Fußballschuhe an den Haken gehängt hatte, half trotzdem elfmal in der Saison aus und kommt jetzt mit seiner neuen Aufgabe als Spielertrainer aus dem Ruhestand zurück.

"Es fehlen junge Leute"

“Es fehlen einfach junge Leute”, sagte der 39-Jährige. “In Klingen haben wir zehn bis zwölf Spieler, die im besten Fußballalter sind, aber alle spielen im Umfeld und nicht bei uns.” Die Überzeugungsarbeit in Gesprächen laufe nicht gut. “Fallen die Wörter ‘es gibt kein Geld’ ist das Gespräch meistens direkt beendet.” Sollten einige Studierende wieder zurückkommen, wäre die Hoffnung wieder groß. Die jüngeren Spieler kennen sich untereinander und könnten weitere überzeugen.

Kader reicht noch für zwei Mannschaften

Der Kader reiche aber für zwei Mannschaften. “35 haben sich gemeldet. Wir haben auch einige Reservespieler, die in Fußballrente gegangen sind. Wenn einige doch noch wegfallen, wären sie da”, sagte der Spielertrainer. Als Co-Trainer bekäme Stilling seinen ehemaligen Kapitän der Ersten Thilo Weber. Doch in der zweiten Mannschaft steht noch kein Trainerteam fest. “Es wird noch intern entschieden, es steht also noch nichts fest.”
Abgänge und Geld hin oder her, die SG Klingen habe eine gute Gemeinschaft. “Wir kommen alle aus Klingen. Wir sind zufrieden.” Er selbst ist gebürtiger Ober-Klinger, ist aber seit genau 20 Jahren im Verein des TV Nieder-Klingen. “Wir werden keinem, der neu dazu kommt, Geld anbieten. Da würden uns die eigenen Leute wegbrechen.”

Aufrufe: 02.7.2023, 06:00 Uhr
Emilie BitschAutor