2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Matthias Grützner: Oben mitspielen war das Ziel der TSG Leihgestern. Das hat die Mannschaft schon einmal erreicht. In Birklar könnte noch mehr bei rausspringen.
Matthias Grützner: Oben mitspielen war das Ziel der TSG Leihgestern. Das hat die Mannschaft schon einmal erreicht. In Birklar könnte noch mehr bei rausspringen. – Foto: Harald Friedrich

Jugend (ganz schön) forsch

KOL Gießen Süd: +++ TSG Leihgestern im Endspurt der Saison mitten im Aufstiegskampf +++ Topduell in Birklar wartet +++

Birklar/Gießen . 61, 60, 58 Punkte - die drei big Player in der Fußball-Kreisoberliga Süd gehen (fast) Kopf an Kopf auf die Zielgerade der letzten beiden Spieltage am morgigen Sonntag und kommenden Donnerstag, Fronleichnam. Dabei wird eine Truppe aus dem Spitzentrio in Sachen Aufstieg auf der Strecke bleiben - mit der Tendenz, dass Türkiyemspor (61) seinen knappen Vorsprung zum Aufstiegs-Vorteil nutzt, auch und besonders, weil am morgigen Sonntag die SG Birklar (58 Zähler) im direkten Duell auf die TSG Leihgestern (60) trifft.

Matthias Grützner, Trainer der TSG Leihgestern, ist vor dem Showdown in Birklar (Sonntag, 15 Uhr) positiv angespannt, aber gleichwohl auch relaxt: »Unser Ziel war es, vorne mitzuspielen, das haben wir getan. Wenn man so nah dran ist, will man natürlich jetzt auch den Aufstiegsschritt machen. aber es muss nicht zwingend in dieser Saison sein«, nimmt der Coach geschickt den Druck raus, was auch sonst seinem Wesen entspricht. Schon leistungsorientiert den Fußball weiter denkend, aber auch und vor allem als einen Faktor, »bei dem die »Identifikation mit dem Verein und das Drumherum stimmen muss«. Dabei nennt er explizit »gewisse Grundregeln, das Sozialgefüge und die Vereinsbindung« als wesentliche Faktoren. Für Grützner, so gibt er deutlich zu verstehen, geht es um langfristige Ziele.

Was bei seinem Trainer-Werdegang nicht verwundert. Denn der 46-Jährige war (und ist immer noch im Herzen) ein klassischer Juniorentrainer. Die 2007er hat er ehedem bei der JSG Linden übernommen, die TSG Leihgestern ist ihm dabei zur Heimat geworden, diese Werte hat er auch immer - neben dem ausgesprochen guten fußballerischen Knowhow - den Jungs vermittelt, die mittlerweile langsam aber sicher in den Seniorenbereich reinwachsen. Matthias Grützner, der auch schon für die U19 des FC Gießen (»da kam dann aber leider die Corona-Unterbrechung«) aktiv war, hatte, seiner Philosophie folgend, »im letzten Jahr die jüngste Kreisoberliga-Mannschaft«. Wesentlich den Schnitt erhöht haben sie auch in dieser Saison nicht. Dass die Ein- und Anbindung der Jugendlichen bei seiner TSG (»es ist mir ein außerordentliches Vergnügen mit Alexander Wilhelm und Torsten Braun zusammenzuarbeiten«) solch große Bedeutung hat, ist dem Mann, der vor vielen Jahren aus dem sächsischen Glauchau nach Linden kam, sehr wichtig. »Jugendarbeit legt den Grundstein für die Zukunft der Vereine und die Gesamtstrukturen im Fußball«, sagt Grützner, der diese Gefüge, daran lässt er keinen Zweifel, auch als »wichtig für eine Gesellschaft und das Miteinander« ansieht, weil »im besten Falle positive Werte darüber transportiert werden.«

Positive Werte hat die TSG Leihgestern darüber hinaus auch in der Kreisoberliga Süd vorzuweisen: 85:36 Tore, 60 Punkte, nur fünf Niederlagen bei 28 Spielen. Das junge Team von der Rindsmühle hat das vorab ausgegebene Ziel, vorne mitzuspielen, ausgiebig bestätigt. Und auch in der Fairnesstabelle ist die TSG mit 1,75 Quote auf dem zweiten Platz hinter der noch etwas braveren FSG Wettenberg.

In Birklar hat der Tabellenzweite etwas gutzumachen, 1:2 endete die Hinrundenbegegnung zuungunsten der Elf von Matthias Grützner, der neben seinem Engagement bei den Aktiven auch noch »mit Kollegen« in der B-Jugend als Coach mitmischt. Und nächstes Jahr vielleicht in der Gruppenliga. »Wir haben eine Mannschaft, die will, Einstellung und Zusammenhalt stimmen«, sagt Grützner, »wo das hinführt, werden wir sehen.«

Aufrufe: 025.5.2024, 10:00 Uhr
Rüdiger DittrichAutor