2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Einer jubelt, einer ächzt: Vitus Wagensonner (l.) erzielte den vierten von fünf Treffern der Murnauer Reserve.
Einer jubelt, einer ächzt: Vitus Wagensonner (l.) erzielte den vierten von fünf Treffern der Murnauer Reserve. – Foto: Mayr

Joker bringen Murnau-Sieg – Polling siegt nach Zwei-Tore-Rückstand

Last-Minute-Drama in Seeshaupt – Grainau verliert denkwürdige Partie

Der Zweikampf um den Aufstieg in die Kreisklasse geht weiter: Sowohl die SG Hungerbach, als auch der TSV Murnau II gewannen ihre Partie.

Landkreis – Grainau konnte die SG Hungerbach in einem denkwürdigen Spiel nicht stoppen, der TSV Murnau II aber ließ sich von Habach II ebenfalls nicht bremsen. In der Abstiegsrunde präsentierte sich der SV Eschenlohe wieder souverän.

TSV Murnau II – ASV Habach II 5:2 (1:1)

Schiedsrichter: Max Gall (SV Söchering); Zuschauer: 80; Tore: 1:0 (Pfefferle (3.), 1:1 (Rötzer (37.), 1:2 Neuschl (65.), 2:2 Muras (66.), 3:2 Göschel (71.), 4:2 Wagensonner (90.), 5:2 Voß (90.+2); Zeitstrafe: Baumgärtel (Murnau/88.).

So laut Stadionsprecher Josef Höcherl das fünfte und letzte Murnauer Tor ankündigte, dürfte das noch in Huglfing zu hören gewesen sein. Wobei die Konkurrenten der SG Hungerbach im Fernduell um Platz eins eh einen Spähtrupp nach Murnau geschickt hatten und das 5:2 über Habach II mit eigenen Augen verfolgten. Sie sahen einen TSV, der mal wieder bei Standards anfällig war, aber in der Schlussphase wunderbaren Fußball samt vier Toren zeigte.

„Wir wollten Standards vermeiden, sie passieren uns aber immer wieder. Da haben wir körperlich ein Problem“, sagt Trainer Michael Schmid über beide Gegentreffer nach Freistößen. Nach dem 1:2 von Florian Neuschl (65.) wirkte es kurzzeitig so, als habe man den jungen Murnauern den Saft abgedreht. Doch mit seinen Bankspielern wechselte Schmid den Sieg ein. Die gesamte U20-Fraktion aus Adrian Voß, Dawit Muras, Gabriel Göschel und Davide Adamo kam in die Partie, jeder bereitete entweder einen Treffer vor oder erzielte ihn selbst. Gerade Muras’ Kunstschuss direkt nach dem Rückstand war spielentscheidend. „Die Reaktion war gigantisch. Man hat gesehen, wie wir es mehr wollten“, lobt Schmid. Zumal die Hälfte des Teams am Tag davor 90 Minuten in der Landesliga gespielt hatte. Trotzdem hatte der TSV mehr Reserven als Habach. Mit dem Dreier hat Murnau zumindest Platz zwei beinahe sicher. „Du spielst am Ende so oder so um den Aufstieg.“ (am)

SG Hungerbach – SC Eibsee Grainau 2:1 (2:0)

Schiedsrichter: Michael Brandl (FSV Höhenrain); Zuschauer: 120; Tore: 1:0 Schüller (18.), 2:0 Tafertshofer (44./Elfmeter), 2:1 Gottwald (68./Elfmeter).

Auch wenn Christoph Saller das Thema gerne ausgespart hätte. Es ließ sich nicht vermeiden, über den Schiedsrichter zu sprechen. „Die Leistung will ich nicht kommentieren“, sagt der Trainer des SC Grainau. Von beiden Clubs gab es kein gutes Zeugnis für Michael Brandl, der etwas den Überblick verlor. Unter anderem gab er zwei fragwürdige Elfmeter (je einen für beide Teams), verwehrte Grainau wiederum einen klaren, pfiff einen Treffer des SCG wegen Abseits zurück, obwohl das Zuspiel von der Grundlinie gekommen war. Kurz vor Schluss flog Tim Schiebilski wegen einer Beleidigung. Die Strafe ging in Ordnung, allerdings war Schiebilski zuvor klar und hart gefoult worden – ohne Ahndung. So fiel es Saller schwer, auf den Sport zu blicken. Da gab’s vor allem in Hälfte eins Mängel.

Die ersten 45 Minuten habe sein Team verpennt. Zur Halbzeit justierte Saller nach, ließ offensiver mit Dreierkette und drei Stürmern agieren. Auf einmal lief’s. Alex Gottwald schoss Grainau per Elfmeter heran. Der Ausgleich fiel nicht mehr. Dafür stand Torwart Franz Maurer oft im Mittelpunkt, weil er einige Versuche meisterhaft vereitelte. (am)

SV Polling – 1. FC Garmisch-P. II 3:2 (2:2)

Schiedsrichter: Dragan Dekic (TSV Benediktbeuern); Zuschauer: 45; Tore: 0:1 (22.) DF. Staab, 0:2 (24.) F. Staab, 1:2 (26.) Kraus, 2:2 (32.) Hengge, 3:2 (49.) Meier.

Es war ein undankbarer Termin für die zweite Garde des 1. FC Garmisch-Partenkirchen. Denn während die Bezirksliga-Kicker ein paar Kilometer weiter östlich die Meisterschaft fix machten, musste die Reserve vom Gröben in Polling ran. „Vor diesem Spieltag war klar, dass der Fokus auf der Ersten liegt“, sagt Trainer Sascha Staab. Damit war auch ihm bewusst, was ihm bevorsteht: Er musste erst einmal wieder irgendwie ein Team zusammenbauen. „In der Früh waren wir noch zu zehnt“, sagt er. Am Ende saßen sogar zwei Fußballer draußen auf der Bank, und der 1. FC legte gut los. Fabian Staab brachte sein Team mit einem Doppelpack in Führung. Dann aber fingen sich die Gäste bis zur Pause zwei vermeidbare Treffer und vorbei war es mit der Herrlichkeit. „Am Ende haben uns auch die Offensivqualitäten gefehlt.“ So kassierte das Team noch das 2:3. (cf)

SV Uffing II – SV Eschenlohe 1:3 (0:1)

Schiedsrichter: Tobias Hennig (FC Seestall); Zuschauer: 60; Tore: 0:1 Eblenkamp (18./Eigentor), 0:2 Sternkopf (61./Eigentor), 0:3 B. Straub (80.), 1:3 M. Buchberger (89.)

Am Ergebnis gab’s am Ende nichts auszusetzen. Weder von Uffings Trainer Sebastian Graf, noch von Florian Mayr auf Eschenloher Seite. „Man hat deutlich gesehen, dass Eschenlohe nicht umsonst mit dem Bonus von sechs Punkten in die Qualirunde starten durfte“, räumte Graf ein. „Da ist schon eine Grundidee vorhanden, wie man Fußball spielen will.“ Er sehe beim SVE mit die besten Anlagen in der A-Klasse. Mayr nahm dieses Lob gerne zur Kenntnis. „Das ehrt uns. Für diese Spielklasse war es auch ein echt gutes Fußballspiel. Und dazu hat auch Uffing beigetragen.“

Zustande kam das Ergebnis allerdings etwas kurios, denn von den vier Toren gingen drei auf das Konto der Gastgeber, denn die ersten beiden resultierten aus Eigentoren. Dominik Eblenkamp und Franz Sternkopf waren die Unglücksraben. Eblenkamp fälschte mit dem Kopf ins eigene Tor ab, Sternkopfs Rettungsgrätsche lief auch schief. Das 3:0 machte dann der Eschenloher Bernhard Straub mit einem platzierten Flachschuss. Die Auszeichnung für den schönsten Treffer des Tages ging aber an Uffings Matthias Buchberger, der den Ball mit dem rechten Außenrist in den Winkel zirkelte. „Marke Traumtor“, adelte Graf den Treffer. „Leider wertlos, aber wunderbar anzuschauen.“ (ak)

ASV Antdorf II – Oberammergau 1:4 (1:3)

Schiedsrichter: Paul Stichnoth (TSV Erling-A.); Zuschauer: 33; Tore: 0:1 Hensold (10.), 1:1 (Heinze (11.), 1:2 M. Loch (23.), 1:3 Schötz (32.), 1:4 T. Loch (70.). – Gelb-Rot: T. Loch (Oberammergau/89.), Memeti (Andorf/89.).

Pflicht erfüllt – so sah es auch Markus Mayer nach dem 4:1-Erfolg der Oberammergauer in Antdorf. Schön war’s nicht, aber dazu trug auch der Regen bei, der zur besten Sonntagnachmittagszeit plötzlich in Massen vom Himmel kam. „Der Platz war eigentlich nur noch ein Baaz.“

Ein bisserl in die Bredouille brachten sich auch die Fußballer des TSV selbst, weil sie gefühlt ein wenig zu lange brauchten, um beim Schlusslicht der Qualirunde D in Führung zu gehen. Und als die Nanno Hensold gelang, schlugen die Gastgeber auch noch direkt zurück. Ein Makel, der aber schnell korrigiert war: Manuel Loch und Simon Schötz stellten bis zur Pause auf 3:1. Auf der Antdorfer Wasserwiese ging dann in der Folge nicht mehr viel. Tobias Loch krönte eine gute Vorstellung – zuvor zwei Vorlagen – mit dem 4:1, ehe sich Alban Memeti und er nach einem verbalen Austausch noch Gelb-Rot abholten. (cf)

FC Seeshaupt – SV Ohlstadt II 3:3 (0:2)

Schiedsrichter: Josef Feirer (FSV Höhenrain); Zuschauer: 60; Tore: 0:1 (28.) Purkart, 0:2 (33.) Purkart, 1:2 (52.) Garcia, 2:2 (57.) Neuser, 3:2 (87.) Garcia, 3:3 (90.+3) Baumann

Für Stefan Frombeck steht fest: „Das Unentschieden geht in Ordnung.“ Und das obwohl seine Ohlstädter Reserve zur Pause am Südende des Starnberger Sees sogar 2:0 vorne lag. „Schade, dass wir die Führung hergegeben haben, das gefällt mir natürlich nicht, aber wir waren halt einmal zu passiv und haben uns zwei Standards eingefangen“, resümiert der SVO-Coach. Zunächst sah das alles ganz gut aus: Routinier Maximilian Purkart bewies seinen Torriecher und brachte sein Team in Führung. „Wirklich auch schön gemacht“, merkt Frombeck an.

In Halbzeit zwei aber drehte Seeshaupt den Spieß um. „Die stehen halt auch hinten drin und mit dem Rücken zur Wand.“ Umso erfreulicher für Frombeck, dass seine Mannschaft auch nach dem Rückstand kurz vor Schluss (87.) in der Nachspielzeit noch den Ausgleich durch Maximilian Baumann schaffte. (cf)

Aufrufe: 08.5.2023, 13:25 Uhr
Christian FellnerAutor