2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Sieg in der Nachspielzeit: (v. l.) Andreas Wörner holte den Elfmeter raus, Thomas Benedikt verwandelte souverän, Jakob Steffl freut sich darüber am meisten.
Sieg in der Nachspielzeit: (v. l.) Andreas Wörner holte den Elfmeter raus, Thomas Benedikt verwandelte souverän, Jakob Steffl freut sich darüber am meisten. – Foto: Rabuser

Eschenlohe trägt keine weiße Weste mehr - Krün kontert - Mittenwald kommt zurück

A-Klasse Zugspitze kompakt

Neben zwei Remis in der A-Klasse Zugspitze gewinnt der SV Krün gegen den SC Eibsee Grainau und Ohlstadt II in Eschenlohe.

Landkreis – Alle Emotionen sind dabei bei den A-Klassenteams. Tiefer Frust und Ärger herrschen bei FC Megas GAP, leichten Frust gibt’s beim SC Eibsee Grainau. Frenetisch gejubelt wird in Ohlstadt. Beim FC Mittenwald sowie bei der Garmisch-Partenkirchner Reserve zeigt man sich zufrieden. Und in Krün freut man sich freilich auch.

„Selber schuld an der Niederlage.“

Grainau-Trainer Christoph Saller nach dem knappen 1:2 gegen den SV Krün.

Drei Spiele, drei Mal das Ergebnis 2:1: So sieht die Bilanz des SC Eibsee Grainau in der noch jungen A-Klassen-Saison bislang aus. Allerdings steht erst ein Sieg auf dem Konto. Am Samstag hieß es 1:2 zugunsten der Gäste aus Krün. Dabei fielen nicht nur genauso viele Tore wie bei der Auftaktniederlage gegen Oberammergau, Trainer Christoph Saller machte auch den gleichen Spielverlauf aus. „Wir haben 75 Prozent Ballbesitz und sind im letzten Drittel nicht zwingend genug.“ Zufrieden zeigte sich der Krüner Spielertrainer Stephan Benz – nachdem ihn der Start ordentlich frustriert hatte. „Es hat beschissen begonnen.“ Stephan Kautecky hatte sich beim Aufwärmen verletzt und fiel aus. Benz selbst musste wegen einer Muskelverletzung früh vom Platz. Doch das Konzept der Gäste ging auf, in der Defensive sicher zu stehen und bei Ballbesitz schnell umzuschalten.

In der 40. Minute wurde Hubert Holzer auf die Reise geschickt, er sorgte für den 0:1 Halbzeitstand. Im zweiten Abschnitt änderte sich wenig. Grainau mit viel Ballbesitz, der SV Krün verteidigte – und konterte. Wie in der 58. Minute, der Gegenstoß führte zum 2:0. In der 75. Minute keimte für Grainau Hoffnung auf nach dem Anschlusstreffer von Michael Wackerle. „Wir laufen weiter an, bekommen aber nichts rein“, fasste Saller die Schlussphase zusammen. Fazit: „Selber schuld an der Niederlage.“

Schiedsrichter: Michael Axthaler (FC Bad Kohlgrub); Zuschauer: 70; Tore: 0:1 Holzer (40.), 0:2 Frank (58.), 1:2 Wackerle (75.)

„Ich bin richtig sauer auf meine Mannschaft.“

Tegos, Trainer des FC Megas GAP, nach dem Remis gegen Geto-Dacii Garmisch-Partenkirchen.

Theodoros Tegos will einfach nur ins Bett, schlafen. Weil er fix und fertig ist, nachdem er nach dem Urlaub quasi direkt auf dem Fußballplatz stand. Vor allem aber, weil er seine Ruhe haben will. „Ich bin richtig sauer auf meine Mannschaft“, sagt der Trainer und Torwart des FC Megas. 2:2 trennte sich das Team von Geto-Dacii Garmisch-Partenkirchen. Unentschieden gegen C-Klassen-Spieler. Denn aus der Personalnot heraus lief Geto-Dacii, dessen Ansprechpartner gestern nicht zu erreichen war, in weiten Teilen mit der Zweitbesetzung auf. Vor diesem Hintergrund „ist das 2:2 eine Katastrophe für uns“. Eine lange Analyse braucht Tegos nicht. Den Grund für den schlechten Auftritt kennt er. „Wir brauchen über gar nichts zu reden. Wir trainieren nicht. Punkt.“ Wäre irgendeine Taktik in die Hose gegangen, hätte er in den Einheiten falsche Akzente gesetzt, „würde ich das auf meine Kappe nehmen.“ Aber so? „Ich habe ja nicht mal die Chance, etwas zu tun.“ Mit ein paar wenigen steht er dienstags und donnerstags auf dem Platz, für 90 Minuten reicht im Spiel die Luft nicht. Immerhin: Die Spieler bleiben nicht einfach weg, sondern entschuldigen sich, wenn sie unter der Woche keine Zeit finden für Fußball. Doch das beschwichtigt Tegos kaum. „Ich bin angefressen. Wenn du Bock auf Fußball hast, hast du Bock. Und dann schaffst Du’s auch.“ Grundsätzlich ist er davon überzeugt, dass das Können seines Teams für die Kreisklasse locker reichen würde. Die „starken Individualisten“ nützen nur nichts, wenn man daraus im Training keine Mannschaft mit Kondition formen kann. „Wenn sich nichts ändert, sehe ich schwarz. Ohne Training müssen wir in die B-Klasse.“ kat

Schiedsrichter: Joachim Bartl (ESV München-Ost); Zuschauer: 50; Tore: 0:1 Eke (13.), 1:1 Enache (44.), 2:2 Enache (64.), 2:2 Muse (89./FE)

Ohlstadt II ringt den SV Eschenlohe nieder

Der Jubel war ekstatisch und ehrlich. Als Thomas Benedikt in der Nachspielzeit den Foulelfmeter an Bernhard Gulbis – er hatte gegen Andreas Wörner zugepackt – vorbei in die Maschen setzte, tobten die zahlreichen Anhänger der Ohlstädter Reserve. Benedikt war der einzige Routinier in einer blutjungen Mannschaft, die sich im dritten Spiel den zweiten Sieg erkämpfte. „War eine klare Willenssache“, betonte Coach Stefan Frombeck. „Wir haben mit Leidenschaft gespielt und sicher nicht unverdient gewonnen.“

Damit musste Eschenlohe den ersten Punkteverlust hinnehmen. Als „bitter“ empfand Christoph Barth die späte Niederlage „in einem umkämpften Spiel“. Im dramatischen Finale habe die Absicherung gefehlt, sagte der Aushilfscoach, der Florian Mayer (Urlaub) ersetzte. Dabei wäre nach Treffern von David Ostler und Philipp Mann auch ein Unentschieden in Ordnung gegangen. Ostler nagelte einen abgewehrten Eckball in den Winkel, Mann war per Kopf erfolgreich. Aber der SVO wollte mehr. Aus dem Spiel heraus schenkte er der Heimelf kaum Möglichkeiten zum Vorstoß, hatte zudem das Glück auf seiner Seite, als beispielsweise Manns Versuch über die Querlatte strich. Doch hätte auch Christian Mayr früher für das 1:2 sorgen können – er traf die Latte. or

Schiedsrichter: Christian Zeilbeck (1. FC Garmisch-Partenkirchen); Zuschauer: 120; Tore: 0:1 Ostler (15.), 1:1 Mann (22.), 1:2 Benedikt (90.+4/FE)

Nach Zwei-Tore-Rückstand: Mittenwald holt Punkt gegen Garmisch II

Der FC Mittenwald hat den ersten Punkt geholt – in einer Zitterpartie gegen die Reserve des FC Garmisch-Partenkirchen. „Wir waren die ersten 20 Minuten drückend überlegen“, analysierte Mittenwalds Spielertrainer Max Tauwald. Mit dem ersten Gegentreffer aber gerieten die Gastgeber ins Schwimmen, nach dem 0:2 „waren wir froh, dass wir damit in die Pause gehen konnten“. Nach dem Wechsel übernahm Mittenwald das Kommando und ließ nur noch gelegentliche Konter der Gäste zu. Es dauerte aber bis zur 85. Minute, ehe sich Tauwald selbst ein Herz fasste und einen abgewehrten Ball aus 20 Metern volley ins Netz hämmerte. Zwei Minuten später sorgte Markus Schug mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter für den Ausgleich zum 2:2.

„Wir haben uns am Ende gut rausgekämpft“, lobte Tauwald. „Deshalb ist dieses Unentschieden verdient.“ Findet auch Sinan Erdem, der wegen Personalproblemen selbst mitspielen musste. „Die Punkteteilung ist nach unserer kämpferischen Leistung gerecht.“ Kämpfen musste sein Team durchaus. Durch viele Ausfälle habe die Qualität spürbar gelitten. „Mit normalen Kader wären wir anders aufgetreten“. (Wolfgang Kunz)

Schiedsrichter: Felix Thiel (TSV Farchant); Zuschauer: 60; Tore: 0:1 Poulsen (30.), 0:2 Staab (35.), 1:2 Tauwald (85.), 2:2 Schug (87.)

Aufrufe: 04.9.2023, 12:10 Uhr
Wolfgang KunzAutor