2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Die Augen auf den Ball geheftet hat der Jettinger Lukas Mayer in diesem Zweikampf mit dem Neuburger Marcel Mehl. Der VfR zeigte im Heimspiel eine starke Willensleistung.
Die Augen auf den Ball geheftet hat der Jettinger Lukas Mayer in diesem Zweikampf mit dem Neuburger Marcel Mehl. Der VfR zeigte im Heimspiel eine starke Willensleistung. – Foto: Ernst Mayer

Jettingen verschafft sich die Pole-Position

Noch ein Punkt genügt nach dem Sieg gegen Neuburg +++ Stätzling verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen +++ Günzburg macht in Ecknach seine Hausaufgaben +++ Tränenreiches Buja-Karriereende

Nachdem fast alle entscheidenden Platzierungen in der Bezirksliga Nord bereits feststehen, richtete sich dieses Wochenende alles auf die noch zu vergebene Aufstiegsrelegation. Drei Teams waren noch im Rennen, der FC Stätzling musste nach dem 1:1 gegen den bereits fixen Absteiger FC Maihingen seine Hoffnungen begraben. Nun hat es der VfR Jettingen in der eigenen Hand. Dem Aufsteiger reicht ein Punkt am letzten Spieltag. Auf eine Niederlage der Jettinger muss der FC Günzburg hoffen, um mit einem Sieg noch vorbeizuziehen.

Eine überragende Saison dürfen die Fußballer des VfR Jettingen auf jeden Fall feiern, nach dem 1:0-Sieg gegen den VfR Neuburg winkt nun sogar die Aufstiegsrelegation zur Landesliga. Ein Punkt fehlt.
Gegen Neuburg seien die Jettinger einmal mehr „an die Grenzen gegangen“, wie Trainer Konrad Nöbauer betont. Das mussten die Spieler angesichts der langen Liste absenter Aktiver auch. Achselzuckend führt Nöbauer aus: „Es ist völlig normal, dass ein paar Spieler aus der Stammformation fehlen. Das habe ich als Trainer noch nie anders gehabt.“
In der ersten Halbzeit standen die Neuburger extrem tief, Jettingen fand hier kein Durchkommen. Aber je länger das Spiel dauerte, desto klarer setzten die Gastgeber dann mit sauberem Kurzpassspiel Akzente. Es schien nur eine Frage der Zeit, ehe das Tor fallen würde, und Nöbauer schnalzt in der Rückschau mit der Zunge, wenn er lobt: „Unglaublich, was die Jungs für eine Mentalität haben. Das habe sich so noch nie erlebt.“
Das Tor des Tages fiel verdientermaßen. Heiko Pflieger gelang eine Balleroberung in der eigenen Spielhälfte, spielte einen genialen Pass in den Lauf von Nico Di Doi, und der lupfte die Kugel gekonnt über Neuburgs Torwart Robin Stamenkov hinweg ins Netz
Schiedsrichter: Abdullah Carman (Hollenbach) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Nico Di Doi (80.)

Frei von allen Abstiegsängsten haben die Spieler des FC Horgau ihr Heimspiel gegen den als Relegationsteilnehmer feststehenden SC Bubesheim gestaltet. Am Ende stand ein verdienter 3:0-Erfolg.
Die erste Chance gehörte den Gästen. Aus gut 25 Metern hielt Tanay Demir einfach mal drauf und traf die Latte. Den unmittelbar folgenden Konter spielte derFCH mit der nötigen Präzision aus. Über den schnellen Maximilian Reitmeier landete der Ball bei Michael Vogele, der den heranstürmenden Tobias Kirschner zu dessen 1:0 servierte. Die Partie flachte in Sachen Niveau etwas ab, Horgau bleib zu jedem Zeitpunkt spielbestimmend. Und die Kleeblättler trafen. Zunächst in Person von Christian Herr den Pfosten (26.), dann durch Fabian Tögel ins Netz. Einen Handelfmeter verwandelte Omar Samouwel in Panenka-Manier zum 3:0. Die zweite Halbzeit glich über etliche Minuten einem gemütlichen Trainingsspiel. Elias Schmid ballerte die Kugel noch einmal ans Aluminium (51.), Arlind Gerguri verpasste die dicke Gelegenheit zum Bubesheimer Ehrentor (80.). Bester Gästespieler war Torwart Simon Zeiser.
Schiedsrichter: Benjamin Senger (Haunstetten) - Zuschauer: 70
Tore: 1:0 Tobias Kirschner (5.), 2:0 Fabian Tögel (39.), 3:0 Omar Samouwel (44./Handelfmeter)

„Wir wollen die Aindlinger ärgern“, hatte Tobias Jorsch angekündigt, und der Spielertrainer des Absteigers FC Affing hatte damit nicht untertrieben. Der Meister TSV Aindling schaffte es bis zur Pause nicht, das Führungstor zu erzielen. Nach rund 50 Spielminuten hatte Affing sogar eine Großchance. Schwarzmüller schoss aus 25 Metern, aber knapp über den Kasten von Scheurer. In der 73. Minute endlich die Erlösung für die Aindlinger: Mlakic spielte auf Gärtner, der ließ FCA-Keeper Rehm keine Chance. Der eingewechselten Bobinger stellte in der Schlussphase auf 2:0.
TSV-Trainer Christian Adrianowytsch zeigte sich damit zufrieden: „In der ersten Halbzeit sind wir gut ins Spiel gekommen, hatten einen guten Ballbesitz, aber wenig Torchancen. Mich freut es am meisten, dass die beiden frisch eingewechselten, Bobinger und Gärtner, beide Tore gemacht haben.“ Affings Tobias Jorsch zeigte sich trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Die ersten 20 Minuten mussten wir ins Spiel finden. In der zweiten Halbzeit haben wir gesehen, was die Aindlinger alles nachlegen können. Die Spielerqualität auf dem Platz ist überragend. Wir haben technisch einiges nachzuholen. Trotzdem war das Spiel gut, wir konnten die Aindlinger, gerade in der ersten Halbzeit, richtig ärgern. Sonst hätte das 1:0 schon früher stattgefunden.“
Schiedsrichter: Veit Sieber (Lechhausen) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Markus Gärtner (73.), 2:0 Florian Bobinger (82.)

Die Männer des FC Stätzling (weiß-grüne Trikots) zeigten großen Einsatz, aber für einen Sieg reichte es nicht.
Die Männer des FC Stätzling (weiß-grüne Trikots) zeigten großen Einsatz, aber für einen Sieg reichte es nicht. – Foto: Michael Hochgemuth

Der FC Stätzling kam gegen den bereits als Absteiger feststehenden FC Maihingen nicht über ein 1:1 hinaus und muss damit alle Aufstiegshoffnungen begraben. Für die Gastgeber begann die Partie verheißungsvoll. Zunächst scheiterte noch Emanuel Blenk, den Abpraller verwertete Paul Iffarth zum 1:0. Danach hatte der FCS gute Gelegenheiten bei Kopfbällen von Gastl, Iffarth und Baum. Ansonsten sah das Publikum viel Leerlauf.
Die zweite Spielhälfte startete mit schwungvollen Stätzlinger Angriffsbemühungen, die aber nur von kurzer Dauer waren. Danach ließ der FC Stätzling eine spielerische Linie vermissen und der FC Maihingen wurde mutiger. Die große Ernüchterung beim FCS stellte sich dann in der Schlussphase ein, als nach einem leichtsinnigen Ballverlust der Ausgleich durch Max Steger fiel.
Schiedsrichter: Daniel Rosenberger (Stadtbergen) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Paul Iffarth (5.), 1:1 Max Steger (82.)

„Es war kein gutes Spiel, hatte wenig Tempo“, lautete der Kommentar von Trainer Tjark Dannemann, nachdem sein TSV Rain II das Derby gegen den SV Wörnitzstein mit 0:1 verloren hatte. Zumindest dem Selbstbewusstsein der Wörnitzsteiner durfte der Erfolg gutgetan haben, war der SVW in den jüngsten vier Spielen doch sieglos geblieben.
Das „goldene Tor“ resultierte aus einem Strafstoß, Alexander Musaeus sicher verwandelte. Die Rainer konnten sich zunächst keine klaren Möglichkeiten erspielen. Aus der Halbzetpause kam Wörnitzstein aktiver. Timo Zausinger hatte fünf Minuten nach Wiederbeginn eine Riesenmöglichkeit, doch er schoss über den Kasten. Dann war Schiedsrichter Luca Riedl gefordert, dre gleich acht Mal die Gelbe Karte zücken musste (fünf davon für Rain II). Dies sorgte auch für etliche Unterbrechungen, die einen richtigen Spielfluss verhinderten.
Der Ausgleich blieb den Rainern verwehrt, denn Dennis Willsch schoss frei vor dem Tor daran vorbei. Wörnitzstein blieb am Drücker und hatte mehrere Chancen, so setzte etwa Daniel Habersatter einen Kopfball neben das Rainer Tor. „Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen, es war kein Zug drin. Der Wörnitzsteiner Sieg war daher nicht unverdient“, befand Dannemann.
Schiedsrichter: Luca Riedl (Grasheim) - Zuschauer: 180
Tor: 0:1 Alexander Musaeus (18./Foulelfmeter)

Paul Neubieser (links) entwischte dem Nördlinger Elias Holzner beim 1:0 und brachte die FCG-U 23 damit auf die Siegerstraße.
Paul Neubieser (links) entwischte dem Nördlinger Elias Holzner beim 1:0 und brachte die FCG-U 23 damit auf die Siegerstraße. – Foto: Walter Brugger

Im letzten Heimspiel der U23 des FC Gundelfingen gelang der jungen Mannschaft ein versöhnlicher Abschluss im Schwabenstadion. Gegen die Zweitvertretung des TSV Nördlingen gab es einen 3:1-Erfolg.
Von Beginn übte der FCG Druck auf das Tor der Gäste, der erste gefährliche Angriff landete bereits im Netz der Rieser: Einen langen Ball von Innenverteidiger Marius Brugger nahm Paul Neubieser gekonnt mit und schloss flach ab. In der Folge war der FCG bemüht, ein weiteres Tor folgen zu lassen – doch zwingende Möglichkeiten blieben aus. Die Rieser waren meist über Standards gefährlich. Mitte der zweiten Hälfte kamen die Nördlinger besser ins Spiel und erzielten folgerichtig den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich durch Linus Löfflad. Aber die Gundelfinger wollten unbedingt als Sieger vom Platz gehen. Spitzert und Neubieser vergaben noch, doch per Doppelschlag von Nick Mayerföls und Darius Leimer gelang dieses Vorhaben schlussendlich.
Schiedsrichter: Korbinian Leis (Aurach) - Zuschauer: 53
Tore: 1:0 Paul Neubieser (7.), 1:1 Linus Löfflad (75.), 2:1 Nick Mayerföls (83.), 3:1 Darius Leimer (89.)

Eingewechselt, dann Doppeltorschütze für Meitingen im Derby gegen den TSV Wertingen – und am Ende verletzt ausgeschieden: Denis Buja (2. von links) wird von seinen Mannschaftskameraden vom Platz geführt.
Eingewechselt, dann Doppeltorschütze für Meitingen im Derby gegen den TSV Wertingen – und am Ende verletzt ausgeschieden: Denis Buja (2. von links) wird von seinen Mannschaftskameraden vom Platz geführt. – Foto: Karin Tautz

Erst der Doppelpack in wenigen Sekunden, dann die Horror-Verletzung: Es war die tragische Geschichte eines einst kleinen Meitinger Jungen, herangewachsen zum Spielertrainer, der im Altlandkreisderby gegen den TSV Wertingen ein letztes Mal vor heimischem Publikum unbeschwert jubeln wollte, bevor er die Schuhe hätte an den Nagel hängen müssen. Die Rede ist von Denis Buja (36), der mit einem Doppelpack in weniger als 120 Sekunden maßgeblich am 3:0-Heimsieg gegen den TSV Wertingen beteiligt war.
Es entwickelte sich alles genau so, wie es sich Buja wohl in seinen Träumen vorgestellt hatte. Das Derby war zunächst ein Duell auf Augenhöhe, in der vor der Pause eine Szene den Unterschied machte: Mateo Duvnjak scheiterte an Sandro Scherl im Gästetor, doch den Abpraller verwertete Lukas Erhard etwas glücklich zum 1:0.
Die zweite Hälfte gehörte letztlich dem TSV Meitingen und allen voran Denis Buja. Buja kam aufs Feld - wohlwissend um seinen letzten Auftritt auf dem Meitinger Grün. Umso emotionaler verliefen die letzten Minuten. Erst steuerte Buja einen Doppelpack zum 3:0 bei und wurde eng umschlungen von seinen Mannschaftskollegen gefeiert. Doch mit dem erneuten Wiederanpfiff sackte Buja zusammen, schmerzverzerrt und mit lauten Schreien. Die Erstdiagnose der Rettungskräfte bestätigte sich schließlich: Achillessehnenriss und sofortiges Karriereende. Es waren Sekunden, Sekunden zwischen Freud und großem Leid.
Schiedsrichter: Manfred Keil (Langweid) - Zuschauer: 235
Tore: 1:0 Lukas Erhard (15.), 2:0 Denis Buja (84.), 3:0 Denis Buja (86.)

Der Aufstieg bleibt für den FC Günzburg ein Thema. Durch das 3:0 beim VfL Ecknach wahrte der FCG die Chance auf die Vizemeisterschaft. Spielertrainer Christoph Bronnhuber freut sich auf das Saisonfinale gegen den FC Horgau. „Wir machen unsere Hausaufgaben“, verspricht er den Fans. Und bekräftigt einmal mehr, dass er keinerlei Druck verspüre.
Die Ecknacher gewährten einigen Bankdrückern Einsatzpraxis. Das allein gewährleistete aber nicht, dass die Günzburger den Ball erstaunlich gut laufen ließen. Die Gäste zeigten über 90 Minuten eine sehr ansprechende Leistung, vergaßen zunächst nur, sich dafür zu belohnen. Ein Doppelschlag durch Simon Bunk und Christoph Bronnhuber ebnete dem FCG schließlich den Weg zum „auch in der Höhe verdienten Sieg“, wie der Coach lobt. Das Tor zum Endstand steuerte Benjamin Wahl bei.
Schiedsrichter: Barbara Karmann (FC Ehekirchen) - Zuschauer: 139
Tore: 0:1 Simon Bunk (51.), 0:2 Christoph Bronnhuber (52.), 0:3 Benjamin Wahl (79.)

Aufrufe: 021.5.2023, 21:32 Uhr
Timo FinkeAutor